„75 Jahre – FN on Tour“ - „Assamstadt ist ein Dorf der kurzen Wege“ / „Ehrliche Gastfreundschaft und besonderer Humor der Einwohner“

In Assamstadt „naturnah“ aufwachsen und gut alt werden

Wenn es um die Fastnacht geht, ragen die Assamstadter weit und breit heraus. Ansonsten ist’s dort eher beschaulich. Und dennoch hat der Ort einiges zu bieten, weshalb sich eine Stippvisite lohnt.

Von 
Klaus T. Mende
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Das beschauliche Assamstadt hat einiges mehr zu bieten als die weit über die Region hinaus bekannte „Schlackohren“-Fastnacht. © Klaus T. Mende

Assamstadt.

Alt-Landrat Reinhard Frank nannte Assamstadt in seiner Amtszeit immer wieder mal gerne das „Ass im Ärmel Frankens“. Was für den einen vielleicht etwas abgedroschen klingen mag, trifft für den anderen in vielerlei Hinsicht zu. Die Gemeinde auf der Hochebene zwischen Jagst- und Taubertal hat allerhand im Angebot – auch wenn dies mancher auf den ersten Blick nicht vermutet.

Zahlen und Fakten zu Assamstadt

Höhe: 340 Meter über NHN

Fläche: 17,32 km2

Einwohner: 2220 (31.12.2019)

Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km2

Postleitzahl: 97959

Vorwahl: 06294

Kfz-Kennzeichen: TBB, MGH

Siedlungs- und Verkehrsfläche: 183 Hektar

Landwirtschaftsfläche: 1094 Hektar

Waldfläche: 409 Hektar

Wasserfläche: 3 Hektar

Stadtgliederung: Die Gemeinde Assamstadt ist vollkommen selbständig und verfügt über keinerlei Ortsteile.

Homepage: www.assamstadt.de

Hohe Lebensqualität

Andrea Rudolf zum Beispiel ist felsenfest von der hohen Wohn- und Lebensqualität in „ihrem“ Assamstadt“ überzeugt – und nicht nur sie. „Hier kann man ,naturnah’ aufwachsen und sehr gut alt werden – und das bei moderaten Preisen“, so ihr Credo.

Die Friedhofskapelle von 1873. © Klaus T. Mende

Assamstadt sei ein Dorf der „kurzen Wege“: „Alles ist fußläufig erreichbar, wenn man will – und man bleibt immer in Bewegung, ob mit Fahrrad, Inliner oder Rollator. Es ist der besondere Mix aus den unterschiedlichen Gewerken, den verschiedenen Gewerbetreibenden, den Dienstleistern, der Hausarztpraxis, der Sozialstation und dem Altersheim, die es ermöglichen, dass man alles für den täglichen Gebrauch hier finden und die Kaufkraft im Ort bleiben kann“, bekennt sich Rudolf, die sich hier am wohlsten fühlt – wie übrigens viele andere auch. Ihr Motto: „Lauf’ net fort, kauf’ im Ort“. Und all jenen, die doch lieber mit dem Auto unterwegs sind, stünden überall kostenlose Parkplätze zum stressfreien Parken zur Verfügung.

Der von Bürgern getragene Einkaufsmarkt setzt auf Regionalität und erfreut sich großer Beliebtheit. © Klaus T. Mende

„An den fruchtbaren Ufern des Erlenbachs gelegen“, sei die Kommune, im Übrigen eine der kleinsten im gesamten Main-Tauber-Kreis und als einzige ohne jegliche Teilorte, umgeben von der Natur mit wunderschönen Rad- und Wanderwegen wie dem Kirschblütenwanderweg oder dem Naturerlebnispfad gerade für junge Familien – aber auch für alle anderen – prädestiniert. Und sie sei ein „schlagendes Argument“ zum Verweilen, Entspannen und Naturtanken – „und das alles direkt vor der Haustüre.“

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Reges Vereinsleben

Auch vom äußerst regen Vereinsleben schwärmt Andrea Rudolf. Sie muss es ja wissen als passionierte und ausgesprochen aktive Närrin bei den örtlichen „Schlackohren“. Von Anfang an würden hier schon die Kleinsten voll mit einbezogen – sei es beim Sport, beim Musikspielen oder beim legendären und weit über die Grenzen der Region hinaus bekannten Assamstadter „Schlackohren“-Fasching.

Die neue Pfarrkirche St. Kilian. © Klaus T. Mende

Nicht selten erlebten Fremde bei den Assamstädtern eine „ehrliche Gastfreundschaft und den besonderen Humor der Einwohner“. So zum Beispiel geschehen, als zwei Schweizer Radfahrer auf dem Weg von Aarau nach Leipzig unterwegs und zufällig auf dem örtlichen Gassenfest „gestrandet“ waren.

Beider Eintrag danach ins Gästebuch einer Assamstadter Familie, bei der sie spontan übernachteten, war: „Assamstadt – das Ass am Start.“ So seien sie eben, die Assam-städter – offen und herzlich, Fremde fühlen sich hier schnell als ein Teil von ihnen.

Das Rathaus im Zentrum soll schon in absehbarer Zeit umfassend saniert werden. © Klaus T. Mende

Das „Ass im Ärmel Frankens“ liegt übrigens direkt an der Schnittstelle von Baden und Württemberg. Ein Blick über den Tellerrand lohnt. Denn hier „oben“ ist man in keinster Weise von der restlichen Welt „abgehängt“.

Für Bürgermeister Joachim Döffinger ist der Ort und seine direkte Umgebung ein kleines Paradies, in dem zu leben und zu arbeiten es sich in jeder Hinsicht rentiert.

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Weitere Trümpfe

Assamstadt verfüge nach Ansicht des Schultes auch über zahlreiche Trümpfe: Es gebe Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustüre, ein umfangreiches Gesundheits- und Wohlfühlwesen, zahlreiche Angebote für junge Familien, wobei Kinderfreundlichkeit groß geschrieben werde, sowie ein intaktes Vereinsleben, bei dem ehrenamtliches Engagement hoch im Kurs stehe.

Auch interessant:

  • Die Alte Kilianskirche stammt in ihren ältesten Teilen aus dem zwölften Jahrhundert. Nach wechselvoller Geschichte und dem Bau des modernen Gotteshauses stand die alte Kirche seit 1973 leer. Von 1991 bis 1994 wurde sie saniert und zum Gemeindezentrum umgebaut.
  • Auf Assamstadter Gemarkung gibt es viele weitere historische Kulturdenkmäler, so die Friedhofskapelle, der Kreuzweg zum Steffeskirchle, die Lourdesgrotte im Wald sowie viele geschichtliche Bildstöcke.
  • Rund um die Kommune sind mehrere Rad- und Wanderwege ausgewiesen, die an verschiedenen Kulturdenkmälern vorbeiführen. Assamstadt liegt am Radweg „Liebliches Taubertal – der Sportive“.
  • Assamstadt gilt als Aushängeschild der tauber-fränkischen Fastnacht. Hervorzuheben sind hier vor allen Dingen die Prunksitzungen der „Schlackohren“ sowie der traditionelle Rosenmontagszug, der jährlich rund 25 000 Narren anlockt und zu den größten Events seiner Art in der gesamten Regionen gehört.
  • Das „Ass im Ärmel Frankens“ ist eine vor allen Dingen landwirtschaftlich geprägte Kommune, wobei vor allem Weizen, Dinkel und Braugerste angebaut werden.
  • Die bedeutendsten Unternehmen am Ort sind die Firma Ansmann, ein Weltmarktführer, sowie die Magna Spiegelsysteme.
  • Assamstadt verfügt über eine Grundschule mit allgemeinbildendem Unterricht bis zur vierten Klasse. Außerdem gibt es einen Kindergarten im Ort. ktm

 

Darüber hinaus komme der Faktor Erholung in freier Natur nicht zu kurz, es gebe attraktive Arbeitsplätze, und auch die Senioren kämen voll auf ihre Kosten.

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Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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