75 Jahre – FN on Tour - Großrinderfeld ist eine quicklebendige Gemeinde mit einem reichen Vereinsleben

Großrinderfeld: Lebensqualität wird großgeschrieben

Wie sich Großrinderfeld seit den Anfängen im zwölften Jahrhundert und dem Namen „Feld des Ringo“ zu einer quicklebendigen Gemeinde mit einem umfangreichen Angebot gewandelt hat.

Von 
Matthias Ernst
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Großrinderfeld aus luftiger Höhe: Die Gemeinde an der Grenze nach Bayern bietet ein angenehmes Wohnumfeld für seine Bürger. © Monika Zeisner-Menikheim

Großrinderfeld. „75 Jahre – FN on Tour“. Zum besonderen Jubiläum der Fränkischen Nachrichten unternehmen wir auch eine besondere Reise durch unser Verbreitungsgebiet. Von Werbach geht es in dieser Woche nach Großrinderfeld.

Für große Begeisterung beim Publikum und ein volle Haus sorgt die Laientheatergruppe aus Schönfeld bei ihren Auftritten. © Matthias Ernst

Großrinderfeld ist eine lebenswerte Gemeinde im Norden des Main-Tauber-Kreises, die aus vier Ortsteilen besteht. Entstanden ist der Zusammenschluss von Großrinderfeld, Gerchsheim, Schönfeld und Ilmspan im Jahr 1975, als eine große Gebietsreform in Baden-Württemberg für eine schlankere Verwaltung und größere Einheiten sorgte. Seitdem ist der Teilort Großrinderfeld Sitz des Rathauses und der Verwaltung für insgesamt 4072 Bürger. Davon entfallen auf Großrinderfeld 1596, auf Gerchsheim 1439, auf Schönfeld 660 und auf Ilmspan 377 Einwohner. Mit einer Fläche von 5630 Hektar gehört man zu den großen Gemeinden im Kreis.

Historisch gesehen gehörte man mal zum Kurfürstentum Mainz, dann wieder zum Einzugsgebiet der Würzburger Fürstbischöfe, eine Zeit lang zum Fürstentum Leiningen, dann zum Großherzogtum Baden und schließlich ab 1952 zu Baden-Württemberg. Großrinderfeld liegt verkehrstechnisch gut an der ehemaligen Bundesstraße B27, der heutigen L 578 und verfügt mit der Anschlussstelle Gerchsheim über einen direkten Autobahnanschluss an die Autobahn A81 in Richtung Ballungszentrum Stuttgart/Heilbronn.

Zu einem wahren Besuchermagnet entwickelt sich der Bauernmarkt. © Matthias Ernst

Kein Wunder also, dass sich viele Firmen gerne in der Kommune niederlassen. Auch als Wohnsitz ist Großrinderfeld sehr begehrt. Werden neue Bauplätze ausgewiesen, sind sie innerhalb kürzester Zeit vergriffen. „Wir haben praktisch keine Leerstände“, freut sich Bürgermeister Johannes Leibold über den stetigen Zuwachs an Bürgern.

Leibold ist in Gerchsheim aufgewachsen und steht der Gemeinde seit Anfang Februar 2020 vor. Er liebt an seiner Heimatgemeinde die Vielfältigkeit und das gute Miteinander.

Neben viel Wald und viel freier Flur kann man in Großrinderfeld auch von einer guten Infrastruktur sprechen. Eine Grundschule ist ebenso vorhanden, mehrere gastronomische Betriebe oder Angebote für Kinder und Senioren.

Auch ein reichhaltiges historisches Vermächtnis hat Großrinderfeld zu bieten. So umgab den Ort schon im frühen Mittelalter eine fast geschlossene Mauer. Mehrere Brände haben diese jedoch über die Jahrhunderte verschwinden lassen. Einige wenige Reste, wie Torbogenfundamente oder einen Teil der steinernen Stadtmauer kann man bei der Begehung des ausgeschilderten Kulturwanderweges durch den Ort noch erkennen. Die meisten Überreste sind allerdings in alten Straßen- oder Gassennamen erhalten geblieben, wie „Unteres Tor“ oder „Grabengasse“.

Die Kirche St. Michael im Zentrum von Großrinderfeld. © Matthias Ernst

Schon immer war die Gegend um Großrinderfeld landwirtschaftlich geprägt. Neben Ackerbau sind Viehzucht und der Weinbau tragende Säulen des Ortes. Heutge ist man ein moderner Industriestandort mit zwei größeren Gewerbegebieten und vielen kleinen Betrieben im Ort. Zusammen mit der Stadt Tauberbischofsheim betreibt man das Gewerbegebiet A81, das zwischen den beiden Kommunen liegt. In Gerchsheim wird das Gewerbegebiet Geißberg erweitert, nachdem die bisherigen Flächen nicht ausreichen.

Und seit einigen Jahren wird am Beilberg wieder Wein angebaut, der bei der Genossenschaft Winzerkeller im Taubertal ausgebaut wird. Vor allem der Rotwein ist ein Geheimtipp.

Stolz ist man in der Gesamtgemeinde auf das rege Vereinsleben. Drei Sportvereine, zwei Schützenvereine, ein Heimat- und Kulturverein, der bereits zwei Wanderbücher mit Touren um die Ortsteile veröffentlicht hat, und viele weitere Möglichkeiten sich aktiv ins Gemeindeleben einzubringen, sind eine hervorragende Basis auch für Neubürger, sich wohlzufühlen. Die Großrinderfelder sind sehr aufgeschlossen und offen, wenn man auf sie zugeht, gesteht auch Bürgermeister Johannes Leibold. Durch die Grenzlage zu Bayern hat man aus allen Epochen das Beste in die heutige Zeit hinüber gerettet und bewahrt es mit Bedacht.

Bekannt ist Großrinderfeld beispielsweise für seinen alle zwei Jahre Anfang Oktober stattfindenden Bauernmarkt. Er erinnert an die Erlaubnis des Mainzer Kurfürsten Lotharius Franz von Schönborn von 1699, einen „Markttag“ abzuhalten. Die Originalurkunde ist noch heute im Rathaus erhalten geblieben. Ein Faksimile hängt an einer Wand des Rathauses, von außen gut sichtbar.

Der See bei Gerchsheim schimmert im Sonnenlicht. © Diana Seufert

Ein besonderes historisches Schmuckstück ist die Ilmspaner Pfarrkirche St. Laurentius, die um 1766 unter der Leitung von Baumeister Johann Michael Fischer, einem Schüler Balthasar Neumanns, errichtet wurde. Schönfeld blickt auf sein historisches Schloss. Der Ort besaß schon im 16. Jahrhundert ein eigenes Gericht. Wahrzeichen von Gerchsheim ist die Kapelle, von der aus man einen imposanten Blick auf den Ort mit der Pfarrkirche St. Johannes und das alte Rathaus hat.

Natürlich ist man in Großrinderfeld mit einer guten Infrastruktur ausgestattet. Eine Grundschule, drei Kindertagesstätten, mehrere Sporthallen und Dorfgemeinschaftshäuser tragen ebenso zum Wohlfühlen bei, wie die schnelle Verbindung nach Würzburg und Tauberbischofsheim oder die nahe Lage an der Autobahn A81. Auch zu den Nachbarkommunen Grünsfeld und Werbach pflegt man ein gute Miteinander.

„Bei uns kann man sich wohlfühlen und sein Leben verwirklichen“, fasst Bürgermeister Leibold die Vorzüge seiner Gemeinde zusammen. Vor allem das gute Miteinander der Menschen und die exponierte Lage mit Möglichkeiten in alle Richtungen nennt er als Pluspunkte. Wo andere Gemeinden schrumpfen, wächst Großrinderfeld kontinuierlich und nimmt so Kurs auf eine erfolgreiche Zukunft.

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