Ahorn. Was wäre eine Gemeinde ohne die sie mit Leben füllenden Menschen? Ahorns Bürger kennzeichnen dieselben Eigenschaften wie ihre Kommune. Darüber hinaus sind sie fortschrittlich und traditionell, selbstbewusst und zurückhaltend, kritisch und vertrauensvoll, pragmatisch und idealistisch. So gelang es, aus den ehemals fünf selbständigen Gemeinden Berolzheim, Buch, Eubigheim, Hohenstadt und Schillingstadt eine Gemeinde zu bilden.
Zahlen und Fakten zu Ahorn
Bürgermeister: Benjamin Czernin.
Einwohner: rund 2200.
Postleitzahl: 74744.
Vorwahl: 06296, 09340, 07930.
Kfz-Kennzeichen: TBB, MGH.
Fläche: rund 54 km².
Höhe: 360 m ü NN.
Wohnbaufläche: 6,2 km².
Landwirtschafts-/Waldfläche: 29,83 km²/18,02 km²
Gemeindegliederung: fünf Ortsteile (Berolzheim, Buch mit Schwarzenbrunn, Eubigheim mit Obereubigheim und Neidelsbach, Hohenstadt, Schillingstadt)
Partnergemeinde: Plesder/Bretagne
Homepage: www.gemeindeahorn.de
1971 schlossen sich Buch, Eubigheim und Hohenstadt zusammen, als Pate für die Namensgebung stand der 2000 Hektar große Ahornwald. Wenige Jahre später stießen Berolzheim und Schillingstadt hinzu. Die Weiler Obereubigheim, Neidelsbach, Schwarzenbrunn sowie der Wohnplatz Waschgrube komplettieren das Gemeindegebiet.
Zum Wohle der neuen Gesamtgemeinde galt es, die Traditionen in den Orten zu wahren und pflegen, gleichzeitig aber über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, an einem Strang zu ziehen, sich zu vernetzen und zu einer Gemeinde zusammenzuwachsen. Ahorns Wappen, das Ahornblatt, ein einzelnes Blatt mit fünf Blattspitzen, symbolisiert dieses Ausgewogen-sein der Dorfgemeinschaften im Verhältnis zur Gesamtgemeinde.
Ob Sport-, Musik-, Theater-, Schützen-, Heimat- oder Faschingsvereine, Chöre, Frauengemeinschaften oder Feuerwehren, sie sind in langer Tradition in den Orten gewachsen, haben Letztere geprägt, und die Menschen identifizieren sich mit und engagieren sich in ihnen. So gestalten sie mit viel Einsatzbereitschaft ein lebendiges Vereinsleben, das den ländlichen Raum lebenswert hält und nachhaltig stärkt. Denn die hierdurch geschaffenen Strukturen wirken dem demografischen Wandel und der Abwanderung der jungen Menschen in die Städte entgegen. Selbst neue Vereine werden aus der Taufe gehoben, von Verdruss keine Spur und ein Beweis für Einsatz und Enthusiasmus.
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