„75 Jahre – FN on Tour“ - Tauberstadt und ihre Ortsteile mit gut entwickelter Infrastruktur

Weikersheim: Wohlfühl-Angebot reicht von „Arbeitsplatz” bis „Kultur”

Mitten im Taubertal an der Romantischen Straße liegt das ehemalige Residenzstädtchen mit seinem prächtigen Schloss. „Klein aber fein“ – in Weikersheim sind die Wege kurz. Ruhe und Entspannung in der Natur. Kunst und Kultur in der Stadt.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Blick auf Schloss und Altstadt – und die neuen „Entwicklungsgebiete“: Tauberphilharmonie und Sportplätze westlich der Tauber, Wohngebiete im oberen Bildbereich. © Sascha Bickel

Weikersheim. Wer an der Tauber Urlaub macht, der kommt an Weikersheim mit seinen Sehenswürdigkeiten nicht vorbei. Und wer im Taubertal wohnt, kennt Weikersheim als Wirtschafts- und Kulturstandort. Für die Weikersheimer selbst ist dort gut leben – Arbeitsplätze, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Bus- und Bahnanschluss und drum herum Natur und Kulturlandschaft: Man kann die Stadt und ihre acht Ortsteile regelrecht genießen.

Zahlreiche Unternehmen

„Wir haben erfolgreiche und global operierende Unternehmen in Weikersheim, die viele Arbeitsplätze bieten und sichern. Mit unserem Instrument Wirtschaftsförderung konnten wir schon einige Firmen bei ihren Expansionsplänen unterstützen. Wir sind aber auch sehr gut im Bereich des Handwerks und der Dienstleistungen aufgestellt, die uns genauso wichtig sind“, sagt Bürgermeister Klaus Kornberger zum Thema „Wirtschaftsstandort“.

Zugang zur Altstadt und Weikersheimer Wahrzeichen: Der Gänsturm. Im Krieg beschädigt, wurde er in einer Bürgeraktion saniert und wieder mit „Zwiebel“ versehen. © Michael Weber-Schwarz

Eine lange Geschichte

Als Wohnplatz hat Weikersheim eine lange Geschichte: Im 12. Jahhundert traten die Hohenlohes als „Herren von Wighartesheim“erstmals urkundlich auf. Der Ort selbst ist ein altes Reichsgut und wurde im Jahr 837 in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt. Es stand im Besitz des Würzburger Dienstmanns Wipert von Wichhartesheim und kam durch eine Schenkung ans Kloster Comburg, das Weikersheim 1244 an die Herren von Hohenlohe verkaufte. Weikersheim ist also (ein) Stammsitz des Hauses Hohenlohe. Die Siedlung nahe der Burg erhielt 1313 das Stadtrecht. Im 14. und 15. Jahrhundert war die Stadt Objekt zahlreicher Verpfändungen (ein steinernes Denkmal in der Stadtkirche gibt davon heute noch Zeugnis) und befand sich erst ab Mitte der 15. Jahrhunderts in dauerhaftem Besitz der Herrschaft.

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Wichtiger Markstein, der Auswirkungen bis heute hat: Durch eine Erbteilung ging 1585 die Stadt per Losentscheid an den legendären Graf Wolfgang II. von Hohenlohe, der die frühere Wasserburg zu einer prächtigen Residenz im Renaissancestil ausbauen ließ.

Im Schlosshof findet – wie aktuell – alle zwei Jahre ein Opernkurs der Jeunesses Musicales Deutschland mit öffentlichen Aufführungen ihren Abschluss. „Wir sind sehr glücklich, dass die Jeunesses Musicales ihr Generalsekretariat hier hat und wir die Musikakademie Schloss Weikersheim vor Ort haben. So kommen sehr viele junge Musiker nach Weikersheim, die ihre Eindrücke in die Welt hinaustragen. Durch sie konnten schon viele Jahre lang hochkarätige Konzerte stattfinden. Nicht zuletzt zieht die Junge Oper Schloss Weikersheim viele Menschen an“, hält der Bürgermeister fest.

Neben der Musik zeigt die Stadt auch mit eigener Kulturarbeit Flagge: „Skulpturenschau“ und jüngst auch der „Fotoschau“ ziehen ein kunstinteressiertes Publikum an.

Die berühmte Fassade von Schloss Weikersheim von der Orangerie aus gesehen. Dazwischen liegt der skulpturengesäumte Schlossgarten. Das Ensemble lockt jährliche eine Vielzahl an Touristen in die ehemalige Residenzstadt. © M. Weber-Schwarz

Mit der Eröffnung des Konzert- und Veranstaltungshauses „Tauberphilharmonie“ habe sich für die Stadt ganz neue Dimensionen eröffnet „und wir sind sehr stolz, dass Intendant Johannes Mnich Weltstars wie Igor Levit oder auch Gregory Sokolov nach Weikersheim für einen Klavierabend verpflichten kann. Für die jungen Orchester ist die Probe in einem erstklassig akustischen Konzertsaal ein ganz besonderes Erlebnis“, so Kornberger.

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Seit Jahren schon „vergrößert“ sich Weikersheim. „Unsere Baugebiete dokumentieren, wie attraktiv die Stadt für junge Familien ist“, so Kornberger. „Gerade unser jüngstes Baugebiet Am Planetenweg bezeugt, wie stark die Bauplätze nachgefragt und wie schnell sie verkauft werden. Eine gute Infrastruktur, ein hochwertig kulturelles Angebot in einer idyllischen Landschaft bildet die Basis für diese positive Einwohnerentwicklung unserer Stadt.“ Künftig möchten sich die Verantwortlichen noch mehr und verstärkt dem Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ widmen. Es sei zwingend, für alle Berufsgruppen, wie zum Beispiel den Menschen in sozialen Berufen oder alleinerziehenden Elternteilen hilfreich zur Seite zu stehen und attraktive Angebote vorzuhalten“, sagt der Verwaltungschef.

Infrastruktur stimmt

Ein Blick aufs Ganze: Weikersheim zeichnet eine gute Infrastruktur aus, denn von der ärztlichen Versorgung, den sozialen Diensten bis hin zur täglichen Versorgung mit Lebensmitteln „sind wir bestens aufgestellt“, so Klaus Kornberger. Aber auch die Kinderbetreuung sei „uns sehr wichtig und seit vielen Jahren haben wir diese stetig weiter ausgebaut, Öffnungszeiten erweitert, damit Eltern ihrer beruflichen Verpflichtung nachgehen können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist unser Anspruch.“

In Sachen Bildung habe man mit den Grundschulen, der Gemeinschaftsschule, dem Gymnasium als auch mit der Förderschule sowie der Stadtbücherei gute Rahmenbedingungen geschaffen.

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Ziel: Klimaneutralität

Den Klimaschutz bezeichnet Kornberger als „die Herausforderung unserer Zeit, der wir uns alle stellen und zu neuen Lösungen finden müssen.“ Im Jahr 2010 wurde ein Bürgerforum in Weikersheim gegründet, das sich mit diesem Themenkomplex eingehend beschäftigt hat und 2013 ein 50-Seiten starkes Energiekonzept verfasst habe. Das Integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises, dem sich die achtzehn Kommunen des Landkreises Main-Tauber selbstverpflichtend angeschlossen haben, „bildet für uns ein Fundament politischen Handelns“, hält Kornberger fest.

„Mit den vielen Windrädern auf dem Gebiet unserer Stadt, den Wasserkraftanlagen, der Biogasanlage und den vorhandenen Photovoltaikflächen geben wir bereits heute Beispiel“. Das übergeordnete Bestreben sei „die Klimaneutrale Stadt“.

Ein ambitioniertes Vorhaben, welches „gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie der Hilfe von Experten vorangebracht wird und bis in das Jahr 2030 hineinreicht. Hierzu wird der Gemeinderat die Rahmenbedingungen konstruktiv und erfolgsorientiert bereitstellen“, sagt Klaus Kornberger abschließend.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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