Main-Tauber-Kreis. Das Großprojekt Wasserversorgung Mittlere Tauber geht mit großen Schritten weiter. Nachdem am Montag die Enthärtungsanlage im Wasserwerk in Dittigheim offiziell in Betrieb genommen wurde (wir berichteten), standen bei der Sitzung des Zweckverbands anschließend Vergaben an.
Verbandsvorsitzende und Tauberbischofsheims Bürgermeisterin betonte eingangs der Sitzung, die im Rathaus in Großrinderfeld stattfand, dass man mit der Enthärtungsanlage das „i-Tüpfelchen“ nun auf die „Reise“ geschickt habe. Dem Ziel des Verbands, die Sicherung der Trinkwasserversorgung der rund 40 000 Einwohner in den fünf angeschlossenen Kommunen Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Grünsfeld, Großrinderfeld, Wittighausen und Werbach, komme man Schritt für Schritt näher.
Vergeben wurden anschließend einstimmig die Bauleistungen für die Elektrotechnik für einige Brunnen des Verbands. Bei der Ausschreibung hatte man aufgrund aktuell bestehender Lieferschwierigkeiten mehrere Funktionsabschnitte zusammengefasst, machte Geschäftsführer Klaus Seidenspinner deutlich. Den Zuschlag erhielt die Firma Elektro-Hofmockel aus Rohr zum Angebotspreis von 529 478 Euro. Einbezogen sind die Leistungen für Elektrotechnik beim Neubau der beiden Brunnen Impfingen 3 und 6, der Brunnen Gamburg 3 und 4, des Kellerbrunnens Werbach, des Brunnens 7514B Königshofen sowie als Interimsbetrieb für das Pumpwerk Stürmershölzlein. Seidenspinner sprach von Mehrkosten in Höhe von 87 500 Euro gegenüber der Ansätze der Förderanträge aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Dieses Plus könne aber durch die Einsparungen beim Leitungsbau kompensiert werden.
Ähnlich ist es auch bei den Bauleistungen für die Installations- und Verfahrenstechnik beim Kellerbrunnen Werbach. Auch hier sei, so Seidenspinner, wegen der angespannten Marktsituation mit einem zusätzlichen finanziellen Aufwand von rund 8000 Euro zu rechnen. Der Auftrag wurde einhellig an die Mosbacher Firma Schuler zum Preis von 72 129 Euro vergeben. Die Ausschreibung, erklärte der Geschäftsführer, sei zusammen mit der Stadt Lauda-Königshofen erfolgt, die diese Leistungen für den Hochbehälter Balbach benötigt.
Eine Kröte, die der Verband schlucken muss, sind die Stromkosten. Der bisherige Vertrag sei vom Dienstleister Interconnector fristgerecht zum 31. Dezember gekündigt worden - aufgrund „der Verwerfungen am Energiemarkt“. Nun braucht man ab 1. Januar einen neuen Dienstleister. Bisher wurde der Strom direkt an der Börse eingekauft. Seidenspinner will dieses Modell fortführen. Der Abschluss eines Stromliefervertrags mi „festen“ Energiepreisen ist aus seiner Sicht nicht empfehlenswert. Ab 2024 will man sich an der Bündelausschreibung des Städte- und Gemeindetags beteiligen. Die Interconnector hat dem Verband ein neues Angebot unterbreitet, das vom Gremium abgesegnet wurde. Rund 600 Euro koste die Dienstleistung pro Monat.
Um künftig zumindest einen Teil des Stroms selbst erzeugen zu können, wurde die rund 2000 Quadratmeter große Freifläche in Augenschein genommen. Hier könnte eine Photovoltaik-Anlage gebaut werden. „Im Hinblick auf die Energiekosten und den Strombedarf des Wasserwerks haben wir eine Projektierung veranlasst“, so Seidenspinner. Möglich wäre eine 1200 Quadratmeter große Anlage mit 240 KWPeak. Das entspräche rund 250 000 Kilowattstunden Strom oder einem Achtel der benötigten Menge für die Enthärtungsanlage bei Vollbetrieb. Einer Dachanlage wurde von Seidenspinner eine Absage erteilt, weil die Gauben in die falsche Richtung geneigt seien. Bis zur Haushaltsberatung des Gremiums will der Geschäftsführer die Kosten einer solchen Anlage vorlegen, damit sie im nächsten Jahr realisiert werden kann.
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