Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Tauber

Sicherheit der Trinkwasserversorgung für kommende Jahrzehnte gewährleistet

Dritte Ausbaustufe mit Inbetriebnahme der Enthärtungsanlage erreicht. Weiches Wasser fließt in die Kommunen

Von 
Heike von Brandenstein
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Symbolisch wurde die Enthärtungsanlage des Wasserzweckverbands Mittlere Tauber am Montag in Betrieb genommen. Jetzt fließt weiches Wasser vom Wasserwerk aus über die Hochbehälter bis in die Haushalte.

Tauberbischofsheim. Das Wasser findet seinen Weg – jetzt auch offiziell. Bis es aber aus dem heimischen Hahn läuft, wird es noch zwei Wochen – oder sogar noch ein paar Tage länger – dauern. Vom Wasserwerk in Dittigheim wird es in alle bislang angeschlossenen Gemeinden fließen und in den Hochbehältern zunächst mit dem vorhandenen Wasser gemischt.

Ständig durch Proben kontrolliert, wird es eine ausführliche Analyse geben, wenn nur noch Wasser mit dem Härtegrad 13 statt der bisherigen 29,2 Grad aus den Kranen läuft. Dann, so Geschäftsführer Klaus Seidenspinner, werden alle Haushalte über die Gemeinden informiert, damit sie Spül-, Wasch- oder Kaffeemaschine entsprechend einstellen können.

Symbolischer Startschuss

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Beim symbolischen Startschuss war allen sechs Bürgermeistern der beteiligten Kommunen die Erleichterung anzumerken. Nach einem Jahrzehnt des Planens und der Umsetzung ist das Ziel, alle Kommunen mit eigenem, hervorragend aufbereiteten Trinkwasser zu versorgen, nun nahezu erreicht.

Tauberbischofsheims Bürgermeisterin Anette Schmidt, Vorsitzende des Wasserzweckverbands, würdigte Ingenieure, Wassermeister, Mitarbeiter in den Kommunen und beim Landratsamt sowie die früheren Geschäftsführer des Zweckverbands, Erich Amrehn und Gerhard Gräf, und Klaus Seidenspinner für ihren Einsatz.

„Der lang ersehnte Zielpunkt des enthärteten Wassers ist erreicht“, so Schmidt. Wesentlich wichtiger als weiches Wasser sei aber die Sicherheit des Trinkwassers für die kommenden Jahrzehnte in Qualität und Quantität aus eigenen Brunnen und Quellen. Die Versorgung sei so konzipiert, dass bei einem Unfall mit Verunreinigungen des Grundwassers in einer Region, Wasser aus einer anderen zur Verfügung stehe.

Technisch neuester Stand

„Im Wasserwerk wird das Wasser nach dem allerneuesten Stand der Technik aufbereitet, um die rund 40 000 Bürgerinnen und Bürger in Großrinderfeld, Grünsfeld, Wittighausen, Werbach, Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen mit bestem Trinkwasser zu versorgen“, betonte die Bürgermeisterin. Sie erinnerte an die Anfänge des 63-Millionen-Euro-Projekts, das nun zu 75 Prozent geschafft sei. Bei den Kosten liege man im Plan, für 2025 oder 2026 stehe die endgültige Fertigstellung des Vorhabens in Aussicht.

Anette Schmidt würdigte alle, die sich für Fördermittel stark gemacht und sich durch viele Anträge gearbeitet hätten. Namentlich nannte sie Peter Bissinger vom Umweltschutzamt bei der Landkreisverwaltung und Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, dem sie viel Engagement für finanzielle Hilfen beim Land bescheinigte.

„Mit der dritten Ausbaustufe und der Enthärtungsanlage als i-Tüpfelchen ist das Wasserwerk fertig und kann 90 Liter pro Sekunde aufarbeiten“, so Klaus Seidenspinner. Bereits Mitte 2019 sei die komplette Grünbachgruppe angeschlossen worden, der Leitungsbau Richtung Werbach wurde in der vergangenen Woche abgeschlossen. Im März kommenden Jahres werde das komplette Welzbachtal in Betrieb gehen.

Tolle Leistung

„Mitte 2023 sind rund 95 Prozent des Gesamtgebiets versorgt“, stellte Seidenspinner fest. Er sprach von einer „tollen Leistung“. Das Wasser komme derzeit aus zwölf Brunnen und einem Quellgebiet. Eine Ausweitung der Aufbereitung auf bis zu 120 Litern pro Sekunde sei möglich.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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