Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Verspätungen Normalität?

Zunächst Osterburken, danach sukzessive Rosenberg, Ahorn, Boxberg, Lauda-Königshofen und Grünsfeld. Nun reiht sich auch noch mit Wittighausen die letzte Gemeinde aus dem FN-Verbreitungsgebiet in den Reigen jener Kommunen ein, die sich mit Problemen mit der Deutschen Bahn konfrontiert sehen.

Die ins Auge gefasste und so dringend notwendige Modernisierung des Bahnhalts in der kleinsten Gemeinde des Main-Tauber-Kreises wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Dabei hatten sich viele Wittighäuser und weitere Bewohner aus der Region schon sehr darauf gefreut, dass sich nun endlich etwas tut. Zumal sich der Haltepunkt seit geraumer Zeit in einem erbärmlichen Zustand präsentiert. Doch Verspätungen scheinen bei der Deutschen Bahn in vielen Bereichen ja mittlerweile die Normalität zu sein . . .

Bürgermeister Marcus Wessels ist zurecht sehr verärgert. Einerseits über jene 120 000 Euro, die bereits investiert wurden. Denn solch eine Summe ist für eine Kommune dieser Größe wahrlich kein Pappenstiel. Sie steht bis auf Weiteres nicht zur Verfügung und hätte an anderer Stelle gut Verwendung finden können. Andererseits ist die Verzögerung auch deshalb nervig, weil ein Bahnhalt für einen Ort wie Wittighausen einen wichtigen Standortfaktor darstellt.

Nur schwer kann ich mir vorstellen, dass es nicht möglich ist, Firmen zur Umsetzung der Maßnahme zu finden in Zeiten, in denen auf dem Bausektor ohnehin Schmalhans Küchenmeister ist. Ich hoffe sehr, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden wird und auch Menschen mit Handicap die Möglichkeit haben, mit der Bahn zu fahren.