Wittighausen. Bürgermeister Marcus Wessels ist „sehr verärgert“ – auf die Deutsche Bahn. Nach gegenwärtigem Stand der Dinge sieht es nämlich aus, als ob die Modernisierung des Bahnhaltepunkts ebenso auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss wie die Errichtung der Lärmschutzwände entlang des Frankenbahn-Abschnitts.
Fehlerhafte Ausschreibung
„Aufgrund einer fehlerhaften Ausschreibung musste sie aufgehoben werden“, teilt der Rathauschef den Fränkischen Nachrichten mit. Deswegen sei zu erwarten, dass Wittighausen der einzige Ort an der Strecke sei, an dem „die Lärmschutzwände erst 2025 kommen sollen, was eventuell mit der Sanierung des Bahnhaltepunktes kollidieren könnte“.
Denn auch die Realisierung dieses Vorhabens dürfte sich nach Überzeugung des Gemeindeoberhauptes nach hinten verschieben. „Nach drei Ausschreibungen hat laut Aussage der Bahn kein Unternehmen ein Angebot abgegeben – anders als bei allen anderen Bahnhaltepunkten an der Strecke in Gerlachsheim, Grünsfeld und Zimmern, die planmäßig 2024 gebaut werden“, lässt Marcus Wessels weiter wissen. Die Haltestelle in Wittighausen hingegen müsse voraussichtlich aufgeschoben werden, „bis die Bahn das wieder eintakten kann und die Ausschreibung erfolgreich ist“. Die Maßnahme soll nach Aussage des Konzerns „definitiv gemacht werden, der Zeitpunkt ist aber ungewiss“. Vonseiten der Gemeinde Wittighausen seien bereits knapp 120 000 Euro in die Planung investiert worden.
DB will Wittighusen nicht vollständig barrierefrei ausrüsten
Übrigens wolle die Deutsche Bahn den Haltepunkt in Wittighausen nicht vollständig barrierefrei ausrüsten, daher baue nach Auskunft von Wessels die Gemeinde Wittighausen auf eigene Rechnung eine Rampe an Gleis zwei, deren Kosten sich auf ungefähr 370 000 Euro belaufen. „Eine eventuelle Förderung über das Gemeinde-Verkehrsfinanzierungs-Gesetz des Landes ist beantragt. Wir bauen allerdings keine Rampe an einen Haltepunkt, der nicht da ist . . .“, ist von Marcus Wessels weiter zu erfahren.
„Die Deutsche Bahn wird die drei Bahnhalte Grünsfeld, Zimmern und Gerlachsheim 2024 – und damit rund ein Jahr früher als zu Planungsbeginn 2019 prognostiziert – erneuern“, beantwortet eine Bahnsprecherin in Stuttgart eine Anfrage der Fränkischen Nachrichten. Für den Bahnhalt Wittighausen habe es hingegen auf drei öffentliche Ausschreibungen der Hauptbauleistung zur Modernisierung der Station keine Bewerbungen gegeben. „Wir müssen die Baumaßnahme jetzt neu in den Betrieb eintakten. Und wir hoffen, dass wir sobald wie möglich den neuen angestrebten Baubeginn benennen können und informieren rechtzeitig darüber.“
Seitens des Konzerns gebe es die Vermutung, dass der Markt nicht in der Lage gewesen sein könnte, die Kapazitäten für eine zeitgleiche Umsetzung aller Maßnahmen im kommenden Jahr auf dem nördlichen Abschnitt der Frankenbahn bereitzustellen.
Für die Gemeinde Wittighausen heißt dies zunächst einmal, sich in Geduld üben – und darauf hoffen, dass die bereits getätigte 120 000-Euro-Investition nicht im Gleisbett verschwindet . . .
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