Covid-19 - Im Main-Tauber-Kreis wurden am Dienstag zehn neue Coronavirus-Infektionen bestätigt / Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 66,5

Land will Coronavirus-Mutationen eliminieren

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus geht im Main-Tauber-Kreis deutlich zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter auf 66,5 gesunken.

Von 
lra/Bild: dpa
Lesedauer: 

Main-Tauber-Kreis. Zehn neue Fälle einer Coronavirus-Infektion wurden am Dienstag im Main-Tauber-Kreis bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet von sechs Städten und Gemeinden des Landkreises. Es handelt sich in acht Fällen um Kontaktpersonen zu bereits bekannten Fällen. Sieben neu Infizierte befinden sich in häuslicher Isolation, drei Personen werden stationär behandelt. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 2962.

2753 Personen genesen

Mittlerweile sind 13 weitere und damit insgesamt 2753 Personen wieder genesen. Derzeit sind 153 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Diese Fälle verteilen sich auf das Gebiet der Kommunen (Zahl neuer Fälle jeweils in Klammern): Ahorn: 2, Assamstadt: 3, Bad Mergentheim: 21, Boxberg: 12, Creglingen: 0, Freudenberg: 9, Großrinderfeld: 6 (+1), Grünsfeld: 4 (+3), Igersheim: 56 (+1), Königheim: 2, Külsheim: 3, Lauda-Königshofen: 11 (+1), Niederstetten: 4, Tauberbischofsheim: 6 (+3), Weikersheim: 2, Werbach: 1, Wertheim: 11 (+1) und Wittighausen: 0.

Das Gesundheitsamt hat am Dienstag einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Bei der Verstorbenen handelt es sich um eine Frau im Alter von unter 90 Jahren, die in einem Pflegeheim lebte. Damit sind im Main-Tauber-Kreis mittlerweile 56 Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben, davon 36 im Jahr 2021.

Quarantäne angeordnet

Aufgrund zweier Schnelltests mit positivem Ergebnis wurde ein Wohnbereich des Pflegeheims Otto-Rauch-Stift in Freudenberg vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Diese umfasst ein Besuchsverbot sowie einen Aufnahme- und Verlegungsstopp. Das Haus am Sonnenberg in Igersheim konnte aus der Quarantäne entlassen werden. Einzelne Bewohner dieser Einrichtung für erwachsende Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen verbleiben noch in Isolation in ihren Zimmern.

Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Dienstag bei 66,5. Eine Woche zuvor lag er bei 129,2.

Mutationen besser kontrollieren

Die Landesregierung wird künftig die Proben aller positiven Corona-Tests auf Mutanten untersuchen lassen. Dafür sollen die Test-Labore sämtliche positiven Proben künftig an die Labore der Universitätsklinika des Landes weiterleiten. Ziel ist es, einen Überblick über die Ausbreitung der neuen Virusvarianten im Land zu bekommen und sie besser kontrollieren und überwachen zu können. Die Dynamik der Verbreitung dieser Virusvarianten in einigen Staaten sei besorgniserregend. Es müsse alles daran gesetzt werden, dass sich diese gefährlichen Mutanten nicht weiter ausbreiten.

Das Land rechnet bei der derzeitigen Lage der Pandemie mit etwa 10 000 positiven Proben pro Woche. In den Laboren des Landesgesundheitsamtes und der Unikliniken werden die Proben durch die Sequenzierung des vollen Genoms nicht nur auf die beiden bislang bekannten, sondern auf alle Virusvarianten hin untersucht. So können laut dem Sozialministerium auch neue, bislang unbekannte Varianten des Coronavirus aufgedeckt werden. Der Bund zahlt laut aktueller Testverordnung die Untersuchung von maximal zehn Prozent dieser Proben. Für den Rest kommt das Land auf und stellt dafür 31,5 Millionen Euro bereit.

Künftig wird die Quarantänedauer für Kontaktpersonen der Kategorie 1 von einer mit einer Virusmutante infizierten Person von zehn auf 14 Tage erhöht. Auch für deren Haushaltsangehörige gilt eine Quarantäne von 14 Tagen. Damit soll eine unkontrollierte Weiterverbreitung von Virusmutanten vehindert werden.

Im Main-Tauber-Kreis sind um den Jahreswechsel die bisher einzigen Fälle der britischen Mutation des Coronavirus festgestellt worden. „Die Betroffenen waren Reiserückkehrer aus England mit engem Bezug zum Main-Tauber-Kreis. Deshalb hat unser Gesundheitsamt eine umfassende Sequenzierung der Laborproben veranlasst, bei der die Mutation B.1.1.7. nachgewiesen wurde“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona. Die betroffenen Personen hätten sich mustergültig kooperativ gezeigt und ihre angeordnete Quarantäne jederzeit eingehalten. Ebenso hätten sie sich für mehrere Abstrichuntersuchungen zur Verfügung gestellt, bis das Ergebnis nach dem Abklingen der Infektion sicher negativ war.

Wie Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug ergänzt, habe das Gesundheitsamt die Kontakte der Betroffenen vorbildhaft nachverfolgt. „Die Infektionsketten sind somit sicher und konsequent unterbrochen. Nun bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die landesweite Ausweitung der Untersuchung auf Mutationen bringt.“ lra/Bild: dpa

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten