Zweckverband Wasserversorgung Grünbachgruppe tagte

Hochbehälter Grünsfeldhausen wird aufgerüstet

Notstromaggregat und Photovoltaik-Anlage werden installiert. Haushalt 2024 und Investitionen beschlossen

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Matthias Ernst
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Die Pumpen für den Hochbehälter „Brückle“ in Grünsfeldhausen müssen in Kürze erneuert werden. Das unscheinbare Gebäude ist sehr wichtig für die Wasserversorgung von Teilen von Grünsfeld. © Matthias Ernst

Wittighausen. Bei der Sitzung des Zweckverbands Wasserversorgung Grünbachgruppe im Rathaus in Unterwittighausen stellte der Geschäftsführer des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Tauber (WVMT), Klaus Seidenspinner, den aktuellen Stand der Maßnahmen in dem Verband vor. Die Grünbachgruppe ist zusammen mit den Kommunen Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Werbach an dem Zweckverband beteiligt. Mittlerweile seien 90 Prozent der Maßnahmen abgeschlossen, lediglich im Süden und im Norden des Versorgungsgebietes werde noch gebaut. Ende 2026 will man dann aber auch hier fertig sein, sodass dann die Versorgungssicherheit für die etwa 40 000 Einwohner gegeben ist.

Dieser Zweckverband sei schon sehr in die Zukunft gerichtet gewesen bei seiner Aufstellung Mitte der 2010er Jahre, resümierte Verbandsvorsitzender und Grünsfelds Bürgermeister Joachim Markert. „Wir sind schon da, wo andere noch hinwollen“, nahm er Bezug auf ein Schreiben der Landesregierung, die vermehrt zu Kooperationen in Sachen Wasserbezug aufruft. „So schwer die Geburt auch war, wir sind auf einem guten Weg“, freute sich Markert, dass die Zusammenarbeit der Kommunen untereinander hervorragend läuft. Dies ist auch in der Grünbachgruppe so, zu der neben Grünsfeld noch die Gemeinden Großrinderfeld und Wittighausen gehören.

Wassermeister Stephan Ludwig ging auf Nachfrage auf die Mächtigkeit der Wasserreserve ein. Grundsätzlich werde der Nachschub in den Herbst- und Wintermonaten erzeugt. „Die Winterfeuchte bildet das Grundwasser“. Die Brunnen sind etwa zwölf Meter tief, das Wasser wird aber meist nur in Tiefen von vier bis sechs Meter herausgepumpt. Man habe noch genügend Reserven für die nächsten Jahre, ist sich Ludwig sicher.

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„Wir sind ziemlich gut aufgestellt“, so der Fachmann, der anhand von grafischen Aufzeichnungen deutlich machte, dass die Wasserspiegel in den Brunnen in Grünsfeld-Hausen seit Jahren ziemlich konstant bleiben. Ob das aber auch in Zukunft bei immer trockener werdenden Wintern so bleibe, könne er nicht sagen.

Danach beschloss die Versammlung einstimmig den Haushalt und den mittelfristigen Finanzbedarf für die Grünbachgruppe.

Der Haushalt der Grünbachgruppe ist im Jahr 2024 mit Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 1 334 350 Euro geplant, erläuterte vorher Verbandsrechner Christoph Kraft.

Die Betriebskostenumlagen der drei Mitgliedsgemeinden in Höhe von insgesamt 1 154 350 Euro werden satzungsgemäß nach dem Wasserverbrauch des Vorjahres verteilt. Damit wird der sonst nicht gedeckte Aufwand des Zweckverbandes im laufenden Jahr ausgeglichen.

Im Jahr 2024 sind folgende Investitionen geplant: Pumpwerk für Hochbehälter Brückle 95 000 Euro (Förderung: 21 000 Euro), Pumpstation für Hochbehälter Gerchsheim 83 000 Euro (Förderung: 30 000 Euro), Planungsrate Neubau Hochbehälter Gerchsheim 100 000 Euro, Notstromaggregat Pumpwerk Grünsfeldhausen 100 000 Euro, Photovoltaikanlage Pumpwerk Grünsfeldhausen 50 000 Euro.

Mittelfristig, vor allem in den Jahren 2025 und 2026, wird der Neubau des Hochbehälters Gerchsheim als nächste größere Investition zu Buche schlagen.

Die Verschuldung wird sich im Jahr 2024 um 101 000 Euro auf 430 000 Euro reduzieren. Mittelfristig ist eine Kreditaufnahme in 2025 von 500 000 Euro und in 2026 von 300 000 Euro geplant.

Die Liquidität wird zum 31. Dezember 2024 planmäßig 734 000 betragen.

Der Wasserversorgungszweckverband Mittlere Tauber (WVMT), der auch die Grünbachgruppe angehört, plant derzeit, verschiedene Liegenschaften (Dittwar, Impfingen und Grünsfeld-Hausen) mit Notstromaggregaten auszustatten. In diesem Zusammenhang soll das alte, derzeit defekte Notstromaggregat im Pumpwerk Grünsfeldhausen ersetzt werden. Es ist vorgesehen, ein Aggregat mit 150 kVA, eingebaut in einen Standardcontainer, mit einer Länge von zehn Fuß (zirka drei Meter) zu beschaffen. Mit der Containervariante lassen sich die Anforderungen aufgrund der Wasserschutzzone I am einfachsten umgesetzt werden.

Eine Markterkundung ergab, dass die Firma Bredenoord bv Sales - Service aus Apeldoorn in den Niederlanden mit einem Gesamtnettobetrag von 73 000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hat.

Die jährlichen Abschreibungen werden aufgrund der gemeinsamen Nutzung des Pumpwerkes in Grünsfeldhausen zur Hälfte dem WVMT in Rechnung gestellt. Somit wird der Kaufpreis über die Nutzungsdauer zur Hälfte vom WVMT mitfinanziert.

Auch der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Pumpwerks Grünsfeldhausen ist vorgesehen. Damit will man die regenerative Energie nutzen, um die hohen Energiekosten zu senken, die durch den Gebrauch der Pumpen entstehen.

Zum Schluss verabschiedete sich Michael Schinnagel aus dem Gremium, da er nicht erneut für den Gemeinderat in Wittighausen kandidiert und somit auch nicht mehr als Verbandsvertreter in der neuen Legislaturperiode ernannt werden kann.

Seine Fachkompetenz und sein gutes Netzwerk werden der Grünbachgruppe fehlen, dankte Verbandsvorsitzender Joachim Markert für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

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