Serie FitNess

Fit werden durch Joggen: FN-Redakteure im Selbstversuch

Anlässlich der Serie „FitNess“ stellen sich FN-Chefredakteur Fabian Greulich und Reporterchef Michael Fürst einer besonderen Herausforderung - zehn Kilometer am Stück joggen. Was das mit der Formel „40-10-60“ zu tun hat.

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Fabian Greulich und Michael Fürst
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Zwei von den FN, die es wissen wollen: Fabian Greulich und Michael Fürst gehen anlässlich der FN-Serie „FitNess“ gemeinsam joggen. © Maren Gress

40 – 10 – 60. Innerhalb von 40 Tagen einen Trainingszustand erreichen, der es ermöglicht, zehn Kilometer am Stück zu joggen – in einer Zeit von unter 60 Minuten. Das ist das ambitionierte Ziel, dass sich FN-Chefredakteur Fabian Greulich und Reporterchef Michael Fürst gesteckt haben. Am Aschermittwoch haben für die beiden die 40 Tage begonnen, analog zur Fastenzeit. Und seit Aschermittwoch laufen die beiden auch durch den Hardheimer Forst.

Joggen ist gesund

Laufen stärkt das Herz, kräftigt die Muskulatur, baut Stress ab, verbessert die Lungenfunktion und verbessert das Immunsystem. Dabei kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an. Jeder wie er kann, lautet das Motto.

Das Schöne am Joggen: Es ist einfach, unkompliziert, für jedes Alter geeignet und Sie können auch als Anfänger sofort loslegen.

Nachfolgend einige wichtige Tipps für Einsteiger, die die Gesundheitskasse AOK zusammengestellt hat:

Holen Sie sich ärztlichen Rat: Um kein Risiko einzugehen, ist es in einigen Fällen sinnvoll, vorher einen Arztbesuch einzuplanen. Unbedingt einen Check-up machen sollten Sie, wenn Sie sehr lange keinen Sport getrieben haben. Auch, wenn Sie an Übergewicht oder einer chronischen Erkrankung (Herz-Kreislauf-Probleme, Asthma, Diabetes) leiden.

Fangen Sie langsam an: Sie sollten in einem Tempo laufen, bei dem entspanntes Atmen durch die Nase möglich ist. Anstatt die Geschwindigkeit zu überwachen, ist ein Intervalltraining ideal für Anfänger: immer wieder zwischen Gehen und Laufen wechseln.

Laufen Sie keine langen Strecken: Nehmen Sie sich am Anfang nur kurze Strecken vor. Planen Sie eine Bewegungszeit zwischen 15 und 20 Minuten für den Wechsel aus Laufen und Gehen ein. Idealerweise laufen Sie drei- bis viermal pro Woche.

Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken über die Technik: Zum Glück ist es zum Joggen nicht notwendig, eine spezielle Technik zu erlernen. Oft wird aber empfohlen, auf dem Vorderfuß aufzusetzen und sich direkt wieder abzudrücken. Das ist vor allem für Sprinter relevant. Einen Laufstil, der für alle richtig wäre, gibt es nicht.

Legen Sie Ruhetage ein: Der Körper muss sich nach jeder Laufeinheit regenerieren. Deshalb ist es sinnvoll, es langsam anzugehen. Warten Sie etwa 36 bis 48 Stunden ab, bevor Sie in die nächste Runde starten. Hören Sie auf Ihren Körper.

Wählen Sie die richtigen Laufschuhe: Die Wahl des Schuhwerks ist nicht zu unterschätzen. Wenn der Laufschuh nicht optimal passt und die nötige Stabilität gewährleistet, können Verletzungen und Schmerzen die Folge sein.

Tragen Sie Funktionskleidung: Die Laufkleidung sollte atmungsaktiv sein, also Schweiß nicht einsaugen, sondern ihn abtransportieren. Außerdem sollten Sie sich beim Laufen nicht zu dick einpacken.

Tricks zur Motivation: Legen Sie sich eine Laufuhr mit GPS-System und Pulsmessung zu. Setzen Sie sich Etappenziele, um frühzeitig Erfolge zu spüren. Machen Sie sich einen festen Terminplan. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik beim Joggen.

Für die FN-Redakteure gilt es, den Lesern in der Serie „FitNess“ nicht nur aufzuzeigen, wie es gehen könnte, sondern selbst mitzumachen – um zu erleben, zu erfühlen und vielleicht auch zu erleiden, wie der Weg zum Ziel ist, wieder fit zu werden.

Ob und wie sie die ersten Trainingsläufe überstanden haben, schildern die beiden im Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen der Redaktion. Diese hatten zum Auftakt einen kleinen Fragenkatalog zusammengestellt.

Wie ist die Idee zu dieser Herausforderung entstanden?

Fabian Greulich: Als klar war, dass wir in diesem Jahr eine FN-Serie zum Thema Fitness und Gesundheit machen, stand auch fest, dass wir als Redaktion nicht untätig bleiben wollen und dürfen. „Diese Serie schreit förmlich nach aktiver Beteiligung und dem einen oder anderen Selbstversuch“, habe ich selbst bei einer Projektsitzung gesagt.

Michael Fürst: Ich habe den Kollegen daraufhin beim Wort genommen und kam mit der Idee, die Fastenzeit zu einem Lauftraining zu nutzen. Ganz schnell kam dann die magische Formel 40 – 10 – 60 zustande.

Jogging-Selbstversuch: FN-Chefredakteur Fabian Greulich (links) und Reporterchef Michael Fürst haben die „Mission 40-10-60“ gestartet. Die ersten Läufe sind absolviert. Knapp fünf Wochen Training haben sie noch vor sich. © Maren Gress

Warum geht Ihr beiden ausgerechnet joggen?

Greulich: Aus meiner Sicht kam gar nichts anderes infrage, denn es passt einfach zu uns. Dazu muss man wissen, dass wir beide eine recht sportliche Vergangenheit haben. Michael ist als aktiver Fußballer des TV Hardheim jahrelang über alle Sportplätze des FN-Verbreitungsgebiets gejagt. Jetzt macht er das nur noch als Reporter. Ich selbst habe viele Jahre als Handballer des TV Hardheim die Sporthallen Nordbadens unsicher gemacht. Joggen gehörte für uns fest zum Training, vor allem in der Saisonvorbereitung. Um es kurz zu machen: Wir waren echt fit und gut im Training, sowohl was Kraft als auch Ausdauer angeht. Seit einigen Jahren hat sich das Blatt allerdings gewendet. Ich für meinen Teil bin ziemlich eingerostet und treibe definitiv viel zu wenig Sport. Deshalb sehe ich dieses Projekt nun nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance, wieder regelmäßig was für die Fitness zu tun.

Fürst: Beim Laufen lässt sich die Leistungssteigerung am besten dosieren und messen. Und genau bei der Dosierung geht es los. Ich neige schnell dazu, zu viel zu machen. Wir müssen uns am Anfang eher bremsen als pushen.

Wie habt ihr Euch vorbereitet – gibt es einen Trainingsplan beziehungsweise: habt Ihr einen Trainer?

Fürst: Nein und ja. Die aktive Vorbereitung hat für uns mit dem ersten Lauf am Aschermittwoch begonnen. Gedanklich haben wir uns natürlich schon davor mit der Materie befasst. Aus unserer Erfahrung als einstige aktive Sportler wissen wir, wie schwer der Start in eine Vorbereitungsphase ist. Da muss man sich in aller erster Linie einmal überwinden. Einen „Trainer“ haben wir auch verpflichtet.

Greulich: Wie es der Zufall will, haben wir mit Sven Lehmann einen echten Marathon-Läufer bei den FN. Er steht uns mit Rat und Tat zur Seite und wird die eine oder andere Laufeinheit mit uns machen.

Wie oft und in welcher Frequenz wollt Ihr trainieren?

Fürst: So oft wie möglich. Zweimal pro Woche mindestens. Eher dreimal. Natürlich machen wir das davon abhängig, wie wir das Training „verkraften“. Wir haben uns für die ersten Male eine kurze und ebene „Teststrecke“ ausgesucht, die wir gut schaffen können. Erst langsam, dann langsam schneller, dann mehr. Beides haben wir bisher geschafft.

Greulich: Schön wäre, wenn wir nach etwa drei Wochen die 7,5 Kilometer schaffen würden. Dann wären wir mit unserem teuflischen Trainingsplan gut auf Kurs.

So können Sie ihren BMI berechnen

Mit dem BMI-Rechner können Sie Ihren BMI schnell und einfach anhand Ihrer Größe und Ihres Gewicht berechnen. Um das Verhältnis zwischen Gewicht und Körperlänge zu berechnen, nutzt der BMI-Rechner folgende Formel:

BMI = Gewicht (in Kilogramm) / Körpergröße (in Metern)²

zum BMI-Rechner der AOK

Wie seid Ihr ausgerüstet bei Euren Trainingsläufen?

Fürst: Wir sind recht bescheiden unterwegs, haben aber ganz bewusst in ordentliches Schuhwerk investiert. Gute Laufschuhe müssen schon sein. Da haben wir uns entsprechend beraten lassen und nebenbei viel über unsere Füße gelernt. Ansonsten ist noch eine Uhr hilfreich, die nicht nur die Zeit, sondern auch die zurückgelegte Strecke anzeigt.

Habt ihr Bedenken, es nicht zu schaffen?

Greulich: Ja, natürlich. Gerade jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt unserer Mission. Ehrlich gesagt, hatte ich bis Aschermittwoch keine Ahnung, ob und wie ich die ersten paar Kilometer schaffe – und verkrafte. Aber die ersten drei Einheiten, die zwischenzeitlich hinter uns liegen, machen zuversichtlich. Es ist besser gelaufen als befürchtet. Das gibt einen gewissen Ansporn. An Ehrgeiz mangelt es bei uns sowieso nicht. Wir müssen eher aufpassen, dass wir es nicht zu schnell und zu ehrgeizig angehen. Meine aktive Zeit als Handballer ist nicht spurlos an Gelenken, Sehnen und Bändern vorbei gegangen.

Fürst: Bei mir ist es ähnlich. Deshalb wissen wir auch, dass wir das gesteckte Ziel nicht erreichen müssen. Wir werden nichts erzwingen und es nicht übertreiben. Das wäre falscher Ehrgeiz – und ungesund. Es geht dabei auch um Vernunft. Aber freilich schwelt in uns der sportliche Ehrgeiz, die zehn Kilometer in unter einer Stunde zu schaffen.

Warum lauft Ihr zu zweit und wie ist Euer Trainingszustand?

Greulich: Ganz ehrlich? Würde ich diese Herausforderung alleine angehen, ich würde krachend scheitern – nach kurzer Zeit. Es geht aus meiner Sicht nur zu zweit. Noch vor Uhr, Kilometerzähler und gutem Schuhwerk ist ein zuverlässiger Laufpartner quasi lebenswichtig. Das gilt schon bei der Abstimmung der Lauftermine. Wenn wir uns verabreden, dann gibt es kein Zurück. Wäre ich alleine unterwegs, käme mir bestimmt schon bald was „ganz Wichtiges“ dazwischen ...

Fürst: Ganz zu schweigen vom Laufen selbst. Man motiviert sich gegenseitig, hat ein besseres Gefühl für das richtige Tempo und bekommt – auch ohne Worte – permanent Rückmeldung. Das tut gut.

Greulich: Nicht zuletzt macht es zu zweit einfach viel mehr Spaß, zumal wir beide mit Blick auf Leistungsniveau und Einstellung echt gut zusammen passen.

Lauf-Tagebuch

Michael Fürst

Alter: 51, Größe: 1,70m, Gewicht: 88kg.

Fabian Greulich

Alter: 45, Größe: 1,88 Meter, Gewicht: 99 kg.

Laufleistung:

Mittwoch, 14.2., 4,2 km (28 Minuten)

Freitag, 16.2., 4,2 km (26 Minuten)

Sonntag, 18.2., 5,8 km (42 Minuten)

Dienstag, 20.2., 5,8 km (40 Minuten)

Freitag, 23.2., 7,5 km (50 Minuten)

Montag, 26.2., 7,5 km (50 Minuten)

Donnerstag, 29.2., 8,6 km (59 Minuten)

Montag, 4.3., 8,9 km (59 Minuten)

Mittwoch, 6.3., 10,0 km (Fürst: 65 Minuten/Greulich: 68 Minuten)

Montag, 11.3., 10,0 km (Fürst 67 Minuten/Greulich: 68 Minuten)

Donnerstag, 14.3., 10,0 km (Fürst 62 Minuten/Greulich: 67 Minuten)

Dienstag, 19.3., 10,0 km (Fürst: 62 Minuten/Greulich: 65 Minuten)

Samstag, 23.3., 10,0 km (Fürst: 62 Minuten/Greulich: 64 Minuten)

Dienstag, 26.3., 10,0 km (Fürst: ohne Zeit/Greulich: 63 Minuten)

Samstag, 30.3., 10,0 km (Fürst: 58 Minuten/Greulich: 60 Minuten)

40 Tage sind eine lange Zeit. Wie wollt Ihr die Motivation hochhalten?

Fürst: Ich halte 40 Tage eigentlich für eine ziemlich kurze Zeit, um unser Ziel zu erreichen. Auch wenn ich hobbymäßig ein wenig Tennis spiele, kommen wir zwei ja quasi vom Schreibtisch über die Couch auf die Laufstrecke. Das ist schon ein Sprung! Die Frage nach der Motivation ist da durchaus berechtigt. Momentan sind wir noch ganz am Anfang und wirklich hoch motiviert. Alles andere wäre auch schlecht. Immer wieder kleine Fortschritte erzielen – das ist gut für die Motivation. In den ersten drei Läufen haben wir das geschafft: Einmal über die Zeit, einmal über die Steigerung der Streckenlänge (siehe Lauf-Tagebuch).

Greulich: Deshalb ist es auch so wichtig, es behutsam, Schritt für Schritt anzugehen, und nicht zu viel zu wollen. Sonst drohen Frust und Ernüchterung. Das wollen wir vermeiden.

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Fränkische Nachrichten

AOK Heilbronn-Franken

Ihr seid am Aschermittwoch ins Training gestartet und seitdem schon dreimal gelaufen. Wie war der Start? Merkt Ihr bereits einen Effekt?

Greulich: Der Start war hart, aber gut. Wir sind prima in Tritt gekommen und die erste Schleife in einem gleichmäßigen Tempo durchgelaufen. Soweit ich das beurteilen kann, war das ein ordentlicher Auftakt. Heftiger Muskelkater war natürlich trotzdem inklusive. Der ist echt schmerzhaft. Aber von Lauf zu Lauf wird es besser. Hoffe ich. Beim zweiten Training haben wir die Streckenlänge bewusst nicht erhöht und tatsächlich einen positiven Effekt gespürt, denn wir haben schon zwei Minütchen weniger gebraucht. Beim dritten Mal wollten wir noch einmal die kleine Schleife laufen, doch dann haben wir uns so gut gefühlt und gleich ein bisschen erhöht – ohne es zu übertreiben.

Fürst: Bei diesem dritten Lauf bin ich allerdings zu schnell angegangen und musste dann erst wieder in Tritt kommen. Die richtige Dosierung des Lauftempos sehe ich deshalb mit als größte Herausforderung.

Immerhin: Wir haben die ersten Fans. Mitten im Wald wurden wir schon von den Hardheimer Originalen Magda und Rudi Malcher angefeuert – und angestachelt: „Auf dem Fußballplatz war der Fürst deutlich geschmeidiger unterwegs.“ Klasse.

Redaktion FN-Chefredakteur

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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