Odenwald-Tauber. Das neue Jahr steht unmittelbar vor der Tür. Wahrscheinlich werden Sie schon den Urlaub für 2025 geplant haben und sich auf das ein oder andere große Event freuen. Ein Konzert vielleicht oder ein sportliches Ereignis.
Aber wie sieht es mit Ihrer Gesundheitsvorsorge aus? So lange es einem gut geht, rückt diese schnell in den Hintergrund. Dabei sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig, um Krankheiten vorzubeugen oder früh zu erkennen. Die Krankenkassen übernehmen in diesem Zug zahlreiche Leistungen: Neben der allgemeinen, umfassenden Gesundheitsvorsorge im Rahmen eines Check-ups beim Hausarzt gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die eine spezielle Erkrankung in den Fokus rücken. Dazu zählt beispielsweise die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs oder Prostataerkrankungen. Für Kinder und Jugendliche gibt es ebenfalls besondere Vorsorgeuntersuchungen.
Die Fränkischen Nachrichten haben die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen zusammengestellt, die von der Krankenkasse übernommen werden. Welche Untersuchungen notwendig sind, sollte jeder Patient individuell mit seinem Arzt besprechen:
Weitere Informationen zur Gesundheitsvorsorge
- Welche Vorsorgeleistungen notwendig sind, sollten Patienten immer mit ihrem Arzt besprechen. Alternativ bieten viele Krankenkassen Beratungsgespräche an.
- Zahlreiche Krankenkassen haben Bonus- und Prämienprogramme für Kunden, die zur Vorsorge anregen sollen. Inforamtionen zum Bonusprogramm der AOK gibt es hier: www.aok.de/pk/bonus-praemienprogramme
- Auch auf der Homepage des Gesundheitsministeriums gibt es Informationen: www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenversicherung-praevention.html.
- Weitere Informationen zu IGeL-Leistungen bietet der IGeL-Monitor: www.igel-monitor.de/igel-a-z.html.
- Check-up beim Hausarzt: Das ist eine Ganzkörperuntersuchung, bei der der Blutdruck gemessen wird, Blutproben zur Ermittlung der Blutzucker- und Cholesterinwerte genommen werden, der Urin untersucht wird und es ein umfassendes Gespräch mit dem Arzt gibt. So lassen sich Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen, aber auch Diabetes oder andere Krankheiten früh zu erkennen. Zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr übernimmt die AOK einmalig die Kosten für die Untersuchung. Ab dem 35. Lebensjahr trägt sie die Kosten alle drei Jahre.
- Zahnvorsorge-Untersuchung: Einmal pro Halbjahr können gesetzlich Krankenversicherte kostenlos zur Kontrolluntersuchung gehen. Einmal im Jahr übernimmt die Krankenkasse das Entfernen von Zahnstein. Alle zwei Jahre können Erwachsene den Parodontalen Screening-Index (PSI), eine Früherkennungsuntersuchung auf Parodontose, erstellen lassen. Für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren ist die Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten ebenfalls ein Mal im Halbjahr vorgesehen. Kleinkinder bis sechs Jahren können bis zu sechs Untersuchungen kostenlos wahrnehmen, davon drei bis zum 33. Lebensmonat.
- Hautkrebs-Screening: Beim Hautkrebs-Screening untersucht der Arzt den ganzen Körper des Patienten auf Auffälligkeiten. Gesetzlich Krankenversicherte haben grundsätzlich ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf einen kostenlosen Haut-Check.
- Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs: Für Frauen ab dem 20. Lebensjahr gilt ein jährlicher Anspruch auf einen zytologischen Abstrich und eine klinische Untersuchung mit Anamnese, Tastuntersuchung und Untersuchung der genitalen Hautregion sowie der Entnahme von Untersuchungsmaterial vom Gebärmutterhals. Ab 35 hat jede Frau alle drei Jahre Anspruch auf ein kombiniertes Screening aus zytologischer Untersuchung und HPV-Test.
- Früherkennung von Brustkrebs: Ab dem 30. Lebensjahr können Frauen einmal im Jahr ihre Brustregion vom Frauenarzt abtasten lassen. Dabei kontrolliert der Mediziner das Areal zwischen Schlüsselbein, Brustbein und Achselhöhle inklusive der Brüste und sucht nach Verhärtungen, Rötungen, Knötchen oder vergrößerten Lymphknoten. Frauen sollten ihre Brüste auch regelmäßig selbst abtasten. Ein Mammografie-Screening ist im Alter von 50 bis 75 Jahren alle zwei Jahre möglich.
- Prostatakrebs-Früherkennung: Für Männer ab 45 Jahren zahlt die Krankenkasse das jährliche Abtasten der Prostata.
- Darmkrebsfrüherkennung: Ab dem 50. Lebensjahr können gesetzlich Krankenversicherte einmal im Jahr ihren Stuhl auf verborgenes Blut testen lassen. Ab dem 55. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse alle zehn Jahre eine Darmspiegelung.
- Schutzimpfungen: Es gibt Regelimpfungen, die jedes Kinder und jeder Erwachsene erhalten sollte und die von der Krankenkasse übernommen werden. Dazu zählen Hepatitis B, Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Haemophilus influenzae Typ B (Hib.)-Infektion, Pertussis (Keuchhusten), Masern, Mumps, Röteln, Varizellen und Humane Papillomaviren (HPV). Die zugehörigen Auffrischimpfungen werden ebenfalls übernommen. Indikationsimpfungen werden nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Dazu gehört beispielsweise die Impfung gegen Influenza oder eine Pneumokokken-Infektion bei Erwachsenen ab 60 Jahren. Auch bestimmte Reiseimpfungen haben Krankenkassen in ihren Leistungskatalog aufgenommen und werden somit ganz oder anteilig bezahlt.
- Vorsorge beim Augenarzt: Auch beim Augenarzt sind verschiedene Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse abgedeckt. Dazu zählen beispielsweise die Früherkennung von Sehstörungen und Schielen (Amblyopie-Screening) bei Kindern, die jährliche Augenhintergrund-Untersuchung (Retinopathie-Screening) für Menschen mit Diabetes oder die Glaukom-Vorsorge (grünen Star) bei Risikopatienten. Für Patienten mit bekannten Augenerkrankungen werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen übernommen.
- Untersuchungen während der Schwangerschaft: Die Krankenkassen übernehmen eine Vielzahl von Untersuchungen. Dazu zählen die Erstuntersuchung sowie die nachfolgenden Vorsorgeuntersuchungen, drei Basis-Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen, Tests auf Infektionen sowie Untersuchungen zur Kindslage und -entwicklung.
„IGeL“-Leistungen müssen vom Patienten selbst gezahlt werden
Neben diesen Vorsorgeuntersuchungen gibt es noch die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Diese werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Sie können aber dennoch für die Prävention oder Früherkennung sinnvoll sein. Wichtig ist dabei: Nicht jede „IGeL“-Leistung ist für jeden sinnvoll.Deshalb empfiehlt es sich, individuelle Risikofaktoren und die Kosten-Nutzen-Abwägung mit dem Arzt zu besprechen. Folgende „IGeL“-Leistungen werden häufig angeboten: die Glaukom-Früherkennung bei Patienten ohne Risiko, die Darmkrebsvorsorge vor dem gesetzlichen Alter durch M2-PK-Test, die Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße zur Schlaganfallvorsorge, die Ultraschalluntersuchung der Brust und Eierstöcke, der PSA-Test zur Prostatakrebs-Früherkennung. Neben diesen Leistungen gibt es noch zahlreiche weitere. Eine Einschätzung über Kosten und Nutzen sollten Patienten mit ihrem Arzt besprechen. Weitere Informationen kann der „IGeL-Monitor“ unter www.igel-monitor.de liefern.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/region-neckar-odenwald_artikel,-neckar-odenwald-vorsorgeuntersuchungen-das-uebernimmt-die-krankenkasse-_arid,2273711.html