Die Schule für Musik und Tanz im Mittlern Taubertal hat eine neue Leitung. Stefanie Helmer übernimmt das Amt von Edgar Tempel.
Lauda-Königshofen. Bei einem Festakt wurde der Leitungswechsel der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal offiziell. Dabei wurde im Rathaussaal der Stadt Lauda-Königshofen der bisherige Leiter Edgar Tempel und das Amt an seine Nachfolgerin Stefanie Helmer übergeben.
Zu den zahlreichen Ehrengästen zählten unter anderem Bürgermeister Dr. Lukas Braun (Lauda-Königshofen), Bürgermeisterin Heidrun Beck (Boxberg) und Joachim Markert (Grünsfeld) aus den drei Trägerschaft-Kommunen. Moderiert wurde die Veranstaltung von der stellvertretenden Leiterin Manja Huber.
Nach dem Cello-Studium in Würzburg erhielt Edgar Tempel 1986 einen Lehrauftrag an der Musikschule in Lauda. Aufgrund der rapide ansteigenden Schülerzahlen wurde er 1988 stellvertretender, 2000 kommissarischer und ab 2001 ordentlich berufener Musikschulleiter.
Begeisterung geweckt
„Nach eigenen Erzählungen wurde Edgar Tempel in seiner Geburtsstadt Villingen-Schwenningen in der Musikschule musikalisch sozialisiert. Gleichzeitig hat es ihn fasziniert, dass ihm als Jugendlicher diese Einrichtung eine Heimat gewesen und er darin im gesellschaftlichen Leben angekommen sei“, berichtete Lukas Braun, Bürgermeister und Vorstandsvorsitzender der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal. „Das hat Musikalität, Begeisterung und Engagement so geweckt, dass er sein Hobby auch zum Beruf machte.“ Tempel hat die Leitung der Musikschule in jüngere Hände übergeben, wird aber die nächsten fünf Jahre bis zum Eintritt in das Pensionsalter als Lehrer aktiv bleiben.
„Wir sind froh, mit Stefanie Helmer eine Leiterin zu bekommen, die das Haus schon seit längerem kennt, so dass Kontinuität gewahrt ist“, betonte Braun. Zugleich dankte er im Namen des Vorstands dem scheidenden Musikschulleiter für dessen Jahrzehnte währendes Engagement. „Dass die Schülerzahlen kontinuierlich gestiegen sind, lag sicherlich auch an der Arbeit und dem Geschick Edgar Tempels“, zeigte sich Braun überzeugt. „Das Erfolgsmodell dieser Schule soll auch in Zukunft Bestand haben und muss sich gerade einem Wandel der Angebotsformen stellen“, so Braun.
Stefanie Helmer ist seit September 2018 als Musiklehrerin tätig. Nach dem Abitur studierte sie in Würzburg am Konservatorium und an der Hochschule Musik Konzertquerflöte, Klavier und Gesang. 1998 erlangte sie ihr musikpädagogisches Diplom. Im Rahmen von Engagements in Gemünden an der Musikschule und bei Vereinen war Helmer während ihres Studiums als Lehrkraft aktiv. Zusätzlich besuchte sie Seminare für Kinder- und Erwachsenenchorpädagogik.
„Bei Edgar Tempel scheinen die Grenzen zwischen Beruf und Hobby fließend zu sein“, schilderte Udo Gehrig, stellvertretender Vorsitzender des Elternbeirats der Musikschule, seine Eindrücke. Dabei dankte er Tempel für das beeindruckende Engagement.
Bildungslandschaft fördern
„Die Musikschulen in der kommunalen Bildungslandschaft – Wie entfaltet sie ihr volles Potenzial“, lautete das Thema eines Impulsvortrages von Michael Unger, Vorsitzender des Musikschulbezirks Stuttgart. Eine eigenständige Einrichtung mit durchgängigem Bildungsangebot von der Frühförderung über Instrumental- und Gesangsunterricht bis hin zur Ensemble- und Orchesterarbeit, Kooperationspartner für Kitas, Schulen, Institutionen und Vereine sowie Prägung des kulturellen Lebens durch Konzerte und Veranstaltung nannte der Referent als drei Hauptaufgaben der öffentlichen Musikschulen. Eine besondere Herausforderung werde das Inkrafttreten des Gesetzes zur Ganztagsförderung und -betreuung von Kindern im Grundschulalter im Jahr 2026. Insofern seien die bereits bestehenden Kooperationen mit den Grundschulen ein wegweisender Grundstock für die Arbeit in den nächsten Jahren, um sie in den Ganztagesbetrieb zu integrieren.
„Die Musikschule ist ein Juwel aufgrund der äußerst engagierten Arbeit und fachlichen Kompetenz der Lehrkräfte“, meinte Edgar Tempel. Mit stürmischen Ovationen wurde er für seine erfolgreichen Leistungen und sein hohes Engagement gewürdigt. Gleichzeitig hob er die ebenso gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, Eltern und Schülern sowie dem Vorstand und Elternbeirat hervor. Als besondere Höhepunkte bezeichnete er das Musical „Franziskus“ 2008, das Pop-Oratorium „Die zehn Gebote“ 2012 und das Chormusical „Amazing Grace“ 2019 sowie die zahlreichen Preise von Schülerinnen und Schülern beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. „Ich freue mich auf die spannende und gemeinsame Zukunft“, unterstrich er abschließend.
Ihre „riesige Freude“ über die Aufgabe als neue Musikschulleiterin bekräftigte Stefanie Helmer. „Ich bin mir sicher, dass ich gemeinsam mit Stellvertreterin Manja Huber, Verwaltungskraft Heike Triemer, Edgar Tempel im Hintergrund sowie vor allem mit dem hoch qualifizierten und engagierten Lehrkraftkollegium die Musikschule als stabile Säule in der kommunalen Bildungslandschaft weiter voranbringen, stärken und fördern kann“, ist sie zuversichtlich. Als Ziele nannte Stefanie Helmer die weitere Etablierung der intensiven Zusammenarbeit mit den Musikvereinen und Schulen.
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