Bürgermeisterwahl am Sonntag - Der Amtsinhaber spricht über den Umgang mit seinen Mitbewerbern und darüber, wofür er künftig „brennen“ wird

Roland Burger: „Ich möchte Buchen für die Menschen zukunftsfähig aufstellen”

Roland Burger blickt auf eine 30-jährige Erfahrung als Bürgermeister zurück – 16 davon in Buchen. Im FN-Interview erzählt er, was ihn weiter antreibt und warum er ganz und gar nicht amtsmüde ist.

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Michael Fürst
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Er „brennt“ weiter für die Aufgabe in der Stadt Buchen: Bürgermeister Roland Burger möchte am kommenden Sonntag zum dritten Mal gewählt werden. © Michael Fürst

Buchen. 14 470 wahlberechtigte Buchener sind am Sonntag, 28. November, zwischen 8 und 18 Uhr aufgerufen, den Bürgermeister für die kommenden acht Jahre zu wählen. Mit Amtsinhaber Roland Burger, Felix Pflüger und Peter Bühler haben sich drei Kandidaten beworben. Nach der Vorstellung von Herausforderer Felix Pflüger kommt heute Roland Burger zu Wort.

Herr Burger, ist man nach so vielen Jahren, die Sie als Bürgermeister schon erlebt haben, überhaupt noch nervös vor einer Wahl oder sind Sie ganz entspannt?

Roland Burger: Ich bin schon angespannt, weil es bei einer Kandidatur immer wieder aufs Neue ans „Eingemachte“ geht. Man wird öffentlich bewertet. Ein Gefühl der Routine kann sich da gar nicht einstellen. Eine Einzelwahl wie die Bürgermeisterwahl ist eine deutlich persönlichere Angelegenheit als zum Beispiel eine Kreistagswahl, bei der sich viele Kandidaten um mehrere Sitze bewerben.

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Wie nehmen Sie Ihre Konkurrenten Felix Pflüger und Peter Bühler wahr?

Burger: Am Abend der Bewerbervorstellung war ich ja draußen und konnte den Vortrag der Mitbewerber nicht mit anhören. Wichtig ist: Wir respektieren uns und gehen fair miteinander um. Ansonsten möchte ich mich nicht persönlich über meine Mitbewerber äußern. Lieber spreche ich über meine Arbeit und die Ideen, die ich für Buchen habe.

Sahen Sie sich nach der Kandidatenvorstellung am vorigen Montag in der Stadthalle als Punktsieger?

Burger: Die Vorstellung und die Fragerunde haben wichtige Sachthemen ja nur streifen können. Ich denke schon, dass man gemerkt hat, wer wie tief in den Themen drinsteckt. Eine Punktewertung habe allerdings nicht ich vorzunehmen. Das ist den Wählerinnen und Wählern vorbehalten.

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Was werden Sie in Sachen Wahlkampf in den letzten Tagen vor der Wahl noch tun?

Burger: Ich werde meine Arbeit machen, wie ich das seit 16 Jahren tue. Es ist mir wichtig, mit den Menschen, Institutionen und Vereinen im Kontakt beziehungsweise im Gespräch zu bleiben. Und natürlich informiere ich darüber hinaus über Instagram und Facebook diejenigen, die Interesse an meiner Arbeit oder Fragen an mich haben. Corona bremst uns alle aus, mehr Möglichkeiten sehe ich aktuell auch nicht.

Sie sind aktuell viel bei Vereinen und den Menschen der Stadt. Welche Wünsche für die Stadtentwicklung werden da an Sie herangetragen?

Burger: Wünsche zur Stadtentwicklung spielen aktuell so gut wie gar keine Rolle. Ich erlebe vielmehr die brennende Sorge, dass die gewachsenen Strukturen, von der wir als Stadtgemeinschaft auch emotional und gesellschaftlich leben und die unsere Gemeinschaft in besonderer Weise mittragen, durch die immer wiederkehrenden Corona-Einschränkungen Schaden nehmen. Sport treiben im Verein ist schwierig, für die Chöre ist das Singen zu einer Herausforderung geworden, die Musikvereine haben kaum Möglichkeiten zum Auftritt. Proben oder Training geht nur mit Hygiene- und Sicherheitskonzepten. Die Fastnachter fürchten, dass die Saison 21/22 schon zu Ende sein könnte, bevor sie begonnen hat. So oder ähnlich ist das Bild im Moment leider bei vielen Vereinen und Gruppen. Und auch privat können die Leute sich im Familien- oder Freundeskreis nicht sorglos treffen. Das beschäftigt und belastet viele über die Maßen und lässt andere Dinge in den Hintergrund treten.

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Was sehen Sie als Ihre Stärke bei Ihrer Amtsausübung als Bürgermeister an?

Burger: Ich kenne das „Bürgermeistergeschäft“ aus dem Effeff und kann dabei auf einen ganz großen Erfahrungsschatz auf beinahe allen Gebieten bauen. Diese Erfahrungen habe ich unter anderem dadurch erworben, dass ich durchaus schwierige Ausgangslagen und Krisen gut gemanagt und daraus – genau wie aus Fehlern – immer wieder gelernt habe. Dadurch ist viel Vertrauen gewachsen: Von mir zu meinen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus genauso wie zu Mandatsträgern und umgekehrt. Auf diesem Fundament kann ich sehr gut vor allem auch mit dem Hauptorgan unserer Stadt, dem Gemeinderat, zusammenarbeiten. Ich versuche, mit allen auf Augenhöhe zu sprechen. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen, aber die werden diskutiert und dann wird ein Konsens gefunden. Zudem bin ich bestens in der Region und im Land bis hin zur Bundesebene vernetzt. All das ist extrem hilfreich, wenn man für die Stadt Buchen etwas erreichen will.

Ihre Bilanz als Buchens Bürgermeister ist beeindruckend. Was wollen Sie überhaupt noch besser machen?

Burger: Danke für die anerkennenden Worte. Ganz klar ist, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen kann, auch, weil immer alles im Fluss ist und jeder Monat, jedes Jahr neue, eigene Herausforderungen mit sich bringt. Diese so gut wie möglich zu meistern, dafür brenne ich nach wie vor. Mir geht es darum, Buchen für die Menschen zukunftsfähig aufzustellen und als lebens- und liebenswerte Stadt zu erhalten. Schlüssel hierfür sehe ich in einer guten Infrastruktur und in einem intakten Gemeinwesen.

Wenn Sie zum dritten Mal gewählt würden: Wo soll dann die Stadt Buchen zu Ihrem Amtsende 2030 stehen?

Burger: Schön wäre es, wenn Buchen, wie das „Zeitmagazin“ festgestellt hat, die „glückliche Kleinstadt“ bliebe, als die sie 2018 tituliert wurde. Ein Mix aus Tradition und Modernität. Eine Stadt mit einer guten Infrastruktur, in der die Menschen gerne zusammen leben. Eine Stadt, die generationengerecht, familienfreundlich und auf der Höhe der Zeit ist.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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