Gemeinderat

Hundesteuer in Boxberg wird deutlich teurer

Der Kostendruck steigt an vielen Stellen und macht auch vor der Boxberger Stadtverwaltung nicht halt. Doch entgegen des allgemeinen Trends sind sogar Kostensenkungen drin.

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Simon Retzbach
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Ein Hund begrüßt die Mitarbeiterin einer Finanzbehörde. In Boxberg wird die Hundesteuer zum Jahreswechsel deutlich angehoben. © dpa

Boxberg. Einigkeit herrschte im Gemeinderat noch in Sachen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Der zweijährige Zeitraum, für den die Kosten kalkuliert wurden, endet 2023, sodass für die kommenden beiden Jahre neue Preise festzulegen waren. Vor dem Hintergrund steigender Kosten erhöht sich der Wasserpreis auf 2,50 Euro pro Kubikmeter für die Jahre 2024 und 2025. Zuletzt hatte dieser Preis bei 2,35 Euro gelegen, was einer Erhöhung um 15 Cent pro Kubikmeter entspricht.

Preisanpassung der Hundesteuer

Im Vergleich zur letzten Preisanpassung von 2019 fällt die aktuelle Erhöhung niedriger aus, damals war der sogenannte Wasserzins von zwei auf die aktuell noch geltenden 2,35 Euro angehoben worden. Kämmerer Jürgen Kilian wies auf zukünftig noch deutlich höhere Preise bei der Wasserversorgung hin: „Wir sollten Wasser als knappes Gut daher sorgsam behandeln“.

Aufschlussreich war eine Einordnung der kommunalen Preise durch einen kreisweiten Vergleich. Auch mit den neuen Preise steht Boxberg hier noch relativ günstig auf Platz vier. Am niedrigsten liegt der Wasserzins in Grünsfeld mit 2,02 Euro, gefolgt von Igersheim (2,10) und Ahorn (2,30). Die Spanne im Main-Tauber-Kreis ist allerdings groß, Schlusslicht Freudenberg verlangt mit 4,75 Euro fast das Doppelte von seinen Einwohnern und auch im benachbarten Lauda-Königshofen liegt der Preis mit 3,80 Euro deutlich höher.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Gebühren zur öffentlichen Abwasserbeseitigung. Diese setzt sich aus zwei Gebühren zusammen, der Schmutzwassergebühr und der sogenannten Niederschlagswassergebühr. Während die Schmutzwassergebühr nach der letzten Gebührenanpassung von 2,30 auf die jetzt gültigen 2,20 für die kommenden Jahre erneut gesenkt wird und künftig nur noch 2,05 Euro betragen soll, findet bei der deutlich niedrigeren Niederschlagswassergebühr eine moderate Anhebung statt.

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Hundehaltung wir teurer

Auch hier ist die Kommune im Kreisvergleich weit vorne. Nach Spitzenreiter Werbach (1,44) befindet man sich bei der Schmutzwassergebühr auf Platz zwei, bei der Niederschlagswassergebühr ist man selbst mit der erhöhten Gebühr noch Spitzenreiter. Andere Kommunen liegen hier bei doppelt bis dreimal so hohen Werten, wie der Kämmerer in seiner Übersicht darstellte.

Während sich der Gemeinderat hier noch einig war, führte die Änderung der Hundesteuer zu Dissens. Bürgermeisterin Heidrun Beck stellte fest, dass man in Boxberg bislang „mit Abstand“ die günstigste Hundesteuer im Kreis erhoben habe. Eine Anpassung wurde vorgeschlagen, mit der die Hundehaltung für Boxberger nun deutlich teurer wird. So steigt der Satz für den Ersthund von 54 auf 90 Euro, bei jedem weiteren Tier von 108 auf 180 Euro pro Jahr. Auch die Werte für Kampf- und Zwingerhunde wurden deutlich nach oben gesetzt. Jagdhunde werden in der neuen Kostensatzung zukünftig von der Steuer ausgenommen.

Steigerung der Hundsteuer von 66 Prozent

Sechs Gegenstimmen und eine Enthaltung zeigten, dass nicht jeder mit der Erhöhung glücklich war. Zwar wurde der Beschluss mehrheitlich angenommen, in den nicht-öffentlichen Vorberatungen kam jedoch Kritik an der deutlichen Steigerung auf, wie auf FN-Anfrage erklärt wurde. Tatsächlich entspricht beispielsweise die Erhöhung für den Ersthund einem Plus von 66 Prozent. Allerdings wurde die Steuer letztmalig zum 1. Januar 2015 angehoben, bis zur erneuten Erhöhung zum Jahreswechsel war diese also neun Jahre auf konstantem Niveau.

Stadtkämmerer Jürgen Kilian betonte auf FN-Nachfrage, dass die Anpassung nicht willkürlich erfolge. Man habe für alle Ortsteile Hundetoiletten angeschafft, die auch regelmäßig geleert würden. Alleine die Kosten für Anschaffung und Aufstellung beliefen sich auf 20 000 Euro, die Leerung koste die Stadt weitere 10 000 Euro jährlich. In Verbindung mit der lange konstant gehaltenen Hundesteuer fällt die Erhöhung nun deutlich aus, soll aber nach Auskunft der Stadtverwaltung auch wieder für mindestens zwei Jahre gelten.

Redaktion

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