Vor dem siebten Spieltag der Landesliga Odenwald hat sich das Vorderfeld der Tabelle etwas gelichtet. Richtig „Bock“ auf ungebremsten Offensivfußball hat Odenwald vor allem Türkspor Mosbach. Der Spielfreude der Arslan-Truppe konnten auch Spielrückstände oder Ausgleichstreffer in sechs der sieben Punktspiele nichts anhaben. Nur in Sennfeld blieben die Mosbacher ohne Gegentor. Am Sonntag pausiert der Tabellenführer allerdings. Bravourös mit ihm mitzuhalten versucht immerhin der FC Grünsfeld, der zuletzt sogar in Rosenberg einen Rückstand nach der Pause noch drehen konnte. Im Tabellenkeller hängt weiterhin mit schon vier Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen ein Quartett fest, das zuletzt komplett leer ausging.
Bereits am Samstag trifft der FC Grünsfeld im brisanten Nachbarschaftsderby auf den FV Lauda, der schon seit drei Spieltagen ohne Sieg ist. Glatte neun Punkte Vorsprung hat der Tabellenzweite Grünsfeld, der mit Alex Albert (9 Tore) aktuell auch den besten Torschützen der Liga stellt. Bei den Gästen traf Goran Jurjevic, zusammen mit Kevin Throm vom TSV Mudau, bisher sieben Mal ins Schwarze; so auch vor einem Jahr, als er mit seiner Mannschaft beim 3:0-Auswärtssieg den Grünsfeldern keine Chance ließ. Dieses Jahr werden die Karten neu gemischt; die bessere Form haben derzeit nach der Papierform die Mannen um Spielertrainer Dominik Gerberich. Unterschätzen dürfen sie trotzdem die Laudaer nicht, die eher schon einen Sahnetag erwischen müssen, um an ihre früheren Erfolge anknüpfen zu können. Seit 2019 sind sie noch nie ohne mindestens einen Zähler aus Grünsfeld heimgekehrt.
In der zweiten Samstagspartie erwartet der SV Neunkirchen den FSV Waldbrunn. In der vergangenen Saison gewann Neunkirchen mit 3:1, konnte aber bisher daheim mit nur einem Sieg in drei Spielen nicht glänzen. Die gleiche 1-0-2-Bilanz weisen die Gäste auswärts auf. Leicht favorisiert ist trotzdem der Gastgeber, der im Direktvergleich in den letzten fünf Spielen nicht verlor.
Beim TSV Tauberbischofsheim hofft der TSV Rosenberg nach vier Niederlagen in Folge auf eine Trendwende. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Kreisstädter holten drei Siege in Folge und wollen den Aufwind zum zweiten Heimsieg nutzen. Auswärts sind die Gäste noch ohne Punkt und in der Defensive mit 14 Gegentoren in vier Spielen sehr anfällig. Eine Punkteteilung wäre deshalb aus Sicht der Rosenberger ein Erfolg, der aber nur mit höchster Konzentration gelingen kann.
Beim SV Nassig hofft der TuS Großrinderfeld darauf, die ausgeglichene 3-0-3-Bilanz mit 13:13-Toren zumindest halten zu können. Die 0:4-Pleite in Mudau sollte die Mannschaft abgestreift haben. Der bisher einzige Auswärtserfolg gelang mit einem 7:1 überzeugend und sollte Ansporn sein, um die defensiv sehr aufmerksame Abwehr des SV zu knacken. Nach dem überzeugenden Spiel in Lauda spricht das Momentum für einen Sieg des Gastgebers.
Spannende Begegnungen lieferten sich der TSV Mudau und der SV Osterburken in der Kreisliga Buchen seit 2016 bei einer ausgeglichenen 2-2-2-Bilanz. Vor zwei Jahren kam der spätere Meister und Aufsteiger Mudau daheim nicht über ein 2:2 hinaus. Die Römerstädter gewannen ein Jahr darauf den Titel, tun sich aktuell in der Landesliga aber noch recht schwer. Da käme wenigstens ein Teilerfolg bei den im eigenen Stadion – bis auf die 0:1-Pleite gegen Sennfeld – so überzeugend auftretenden TSV gerade zur rechten Zeit.
So rasant wie beim VfK Diedesheim die Leistungskurve in die untere Tabellenregion führte, so steil ging diese für die zum Derby antretende Spvgg. Neckarelz aufwärts. Der Gastgeber wartet seit drei Spieltagen auf einen Sieg, während die Gäste zweimal in Folge gewannen. Vor einem Jahr führte Diedesheim sogar zur Pause mit 2:1, doch die Neckarelzer drehten mit drei Toren das Spiel und siegten klar. Siehe auch nebenstehendes Interview mit dem Neckarelzer Trainer Stefan Strerath.
Keine guten Erinnerungen hat der SV Königshofen an die letzten vier Punktspiele gegen den am Sonntag anreisenden VfR Uissigheim. Denn alle Direktvergleiche gingen verloren. Zuletzt gewann der VfR zweimal mit 2:1. Im zweiten Messespiel sollen die zahlreichen Fans mit einem Sieg über den Angstgegner entschädigt werden, auf den seit vier Spieltagen gewartet wird. Doch umgekehrt könnte auch beim VfR mit einem Erfolg endlich der Knoten platzen. Noch sind die Gäste als einziger Landesligist noch ohne Sieg und hängen am Tabellenende mit nur zwei Pluspunkten fest. Dennoch erwartet Martin Michelbach von den Messestädtern „eine mehr als außergewöhnliche Leistung, um in der Erfolgsspur zu bleiben.“ Für ihn bewies die Mannschaft gegen Oberwittstadt gute Moral, als sie einen 0:2-Rückstand noch zum 2:2 wettmachte. Sicher war es ein wichtiger Zähler, auch wenn am Ende sogar noch der 3:2-Siegtreffer möglich gewesen wäre. Urlaubsbedingt fehlt am Sonntag Enrico Rathmann.
Alles andere als ein Heimsieg für den TSV Oberwittstadt über den VfB Sennfeld wäre eine Überraschung. Da eine solche den Gästen schon in Mudau gelang, sollten die Gastgeber gewarnt sein. Ohne Gegenwehr wird Der VfB nicht die Partie herschenken, denn noch ist die Saison lang und ein Klassenerhalt möglich. Und Torjäger Nikola Vontonjak scheint wieder fit zu werden.
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