Werbach. Den Neubau der Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber haben die Werbacher mit Interesse verfolgt. Gleich gegenüber von Rathaus und Kirche entstand in bester Lage an der Hauptstraße ein Wohn- und Geschäftsgebäude. Die vier Wohnungen mit großem Außenbereich sind zwar noch nicht ganz fertig, dafür aber die darunterliegenden Räumlichkeiten. Am Donnerstag wurde der zweite Finanzpunkt im Main-Tauber-Kreis eröffnet.
Michael Schneider, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber, erinnerte, dass der neue Komplex genau an der Stelle stehe, wo früher die Raiffeisenbank Wenkheim samt Raiffeisen-Warenlager ihre Filiale hatte. Vor einigen Jahren schon hätten sich die Volksbank und die Sparkasse überlegt, wie eine gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten möglich wäre. Orientiert wurde sich an einem Frankfurter Modell. Pilotprojekt war 2021 dann der Finanzpunkt Großrinderfeld, der sich als Erfolg erweisen sollte.
Hervorragende Zusammenarbeit
Eigentlich hätte Werbach schon 2022 folgen sollen, doch bei einem Neubau träten häufig Unwägbarkeiten auf. „Dafür sind die Räumlichkeiten jetzt umso schöner“, meinte Michael Schneider. Der Vorstandsvorsitzende lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“ beider Geldinstitute, die nur funktioniere, weil gegenseitiges Vertrauen herrsche.
Dass beide Banken unter einem Dach sind, zeigt sich in erster Linie an der Farbgestaltung: Blau steht für die Volksbank, rot für die Sparkasse. An zwei Tagen nutzen die Blauen die Räume, an zwei anderen die Roten. Der Kunde sieht am farbigen Tresenlicht, ob gerade die Volksbank oder die Sparkasse im Dienst ist.
Konkurrenz oder gar Kundenabwerbung will man aber nicht betreiben. Vielmehr ist eine kooperative Zusammenarbeit das Ziel. Man hilft sich gegenseitig und lässt Kunden des anderen Instituts nicht etwa im Regen stehen.
Im Zuge der Neueröffnung wird die Volksbank-Filiale in Wenkheim schließen und auch die frühere Sparkassen-Filiale in der Hauptstraße 17 nicht mehr am Start sein. „Der Finanzpunkt ist der letzte Bankstandort vor Wertheim“, stellte Schneider fest. Er glaubt, dass das Thema Beratung in Werbach einen hohen Stellenwert haben wird.
Peter Vogel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Tauberfranken, freute sich über das Effizienzthema Zusammenarbeit. „Mit einem Team kann man zwei Filialen bespielen“, meinte er und nannte eine gute Vertrauensbasis als Voraussetzung für eine gelingende Kooperation.
Ortsvorsteherin Birgit Hörner bezeichnete den Finanzpunkt als „Segen für Werbach“. Er stelle eine Aufwertung für den Ort dar und sei strategisch gut in der viel befahrenen Hauptstraße gelegen.
„Der Finanzpunkt ist ein Beispiel für Innovation und Zusammenarbeit“, so Werbachs Bürgermeister Georg Wyrwoll. Er stelle einen Ort der Begegnung und des Vertrauens dar. Volksbank, Sparkasse und allen Mitarbeitenden dankte er für das hohe Engagement.
Professor Dr. Wolfgang Reinhart blickte auf den Strukturwandel der Banken im letzten Jahrzehnt zurück. Volksbanken und Sparkassen wären dem ländlichen Raum treu geblieben und seien eine feste Bank für den Mittelstand und die Bürger in ländlichen Regionen. Beide Geldinstitute zeigten den Ehrgeiz, den Spagat zwischen Bürgernähe und Wandel durch Digitalisierung zu schaffen.
MdB Nina Warken unterstrich, dass beide Banken ihre Strukturen aufrecht erhielten, Volksbank-Aufsichtratsvorsitzender Dr. Bernd Kober befürwortete ausdrücklich die strategische Ausrichtung, die durch die Einrichtung eines weiteren Finanzpunkts zum Ausdruck komme.
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