Bad Mergentheim. Unter dem Titel „Energiewende in Tauberfranken und Hohenlohe – Chancen für unsere Region“ lud das Stadtwerk Tauberfranken Stadträtinnen und Stadträte aus seinen zehn Partnerkommunen sowie Sonderkunden aus der Region in den Kursaal nach Bad Mergentheim.
Der Fokus der Veranstaltung galt dem innovativen Energieträger Wasserstoff. In seiner Begrüßung unterstrich Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Stadtwerks, Udo Glatthaar, die zentrale Bedeutung der Energiewende für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region.
Stadtwerk-Geschäftsführer Paul Gehrig präsentierte anschließend die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Das Stadtwerk setzt bei der Energiewende auf unterschiedliche Technologien. So sei bereits 2012 mit dem Naturwärmekraftwerk und dem Fernwärmenetz durch Bad Mergentheim ein entscheidender Meilenstein für die regionale Wärmewende erbracht worden, so Gehrig. Mit dem erfolgreichen Umbau der Wärmeerzeugung auf dem Laurentiusberg in Tauberbischofsheim zu einer CO2-armen Wärmeversorgung habe das Stadtwerk ein weiteres zukunftsweisendes Wärmeprojekt realisiert. Weitere Nahwärmekonzepte seien in Vorbereitung. „Der Ausbau erneuerbarer Energien erschließt für Kommunen erhebliche Einnahmequellen: Pachteinnahmen, Gewerbesteuereinnahmen und Beteiligungserlöse. Durch innovative Bürgerbeteiligungsmodelle profitieren aber auch Privatpersonen direkt. So bleibt die Wertschöpfung in unserer Region“, so Gehrig. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, betont Gehrig die Bedeutung von Wasserstoff, auch als Speichermöglichkeit für überschüssigen grünen Strom und präsentierte erste Ergebnisse einer mit dem Steinbeis Innovationszentrum plus und der H2 Main-Tauber GmbH durchgeführten und von der Thüga Wasserstoffplattform unterstützten Machbarkeitsstudie. Dr. Silke Wagener, Mitglied des nationalen Wasserstoffrates, unterstrich in ihrem Impulsreferat die Rolle von Wasserstoff als Hoffnungsträger für die Energiewende, welcher sich auch in der nationalen Wasserstoffstrategie widerspiegelt.
Für regionale H2-Cluster
Dabei ging sie besonders auf Chancen ein, die sich für ländliche Regionen, wie dem Main-Tauber-Kreis ergeben. „Wir brauchen regionale H2-Cluster zur Erreichung der Ziele der nationalen Wasserstoffstrategie“, betonte Dr. Wagener und stellt dabei besonders die Notwendigkeit der überregionalen Vernetzung dieser heraus. Aus Perspektive des Landes untermauerte Dr. Banhardt, Senior Manager, der Landesagentur e-mobil BW GmbH die Relevanz und stellte insbesondere die Herausforderungen der Wasserstoffproduktion sowie das Ziel einer bedarfsgerechten Wasserstoffinfrastruktur im Land heraus.
In einer lebhaften, von Ann-Kathrin Murphy moderierten Talkrunde der Referenten, ergänzt durch Werner Spec, Geschäftsführer der regionalen Wasserstoffallianz H2 Main-Tauber GmbH, wurden zentrale Fragen zur Wasserstoffstrategie in der Region erörtert.
Konsens gab es in der zentralen Frage, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Nutzung von Wasserstoff ganzheitlich betrachtet werden müssten und dieser vor allem notwendig und essenziell für die Attraktivität des Wirtschaftsstandort Main-Tauber und Hohenlohe sei.
„Die Energiewende stellt nicht nur Energieversorger, sondern auch Kommunen und Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagte Paul Gehrig. „Doch sie bietet auch enorme Chancen, die wir gemeinsam nutzen müssen.“
Fazit der Veranstaltung: Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Lösungen setzen Stadtwerk Tauberfranken und die beteiligten Akteure auf eine positive Zukunft für die Region.
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