Musikschule Hohenlohe

Weikersheim: Mit Kreativ-Formaten durch die Krise

Schulleiter Andreas Straßer zieht vor dem Gemeinderat Weikersheim Bilanz

Von 
Michael Weber-Schwarz
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„Wilde Pferde“ begleitet von Bläsern: Die Musikschule Hohenlohe versuchte trotz Corona-Einschränkungen am Ball zu bleiben. © Musikschule

Weikersheim. Musik in ihren bunten und vielfältigen Formen: Sie macht nicht nur Spaß, sondern auch intelligenter. Die Musikschule Hohenlohe zog jetzt in Weikersheim Bilanz und stellte ihren schwierigen Kurs durch die Pandemiezeit dar.

Die Lockdowns, die Odyssee durch die Corona-Vorschriften: Der Musikschule Hohenlohe mit ihren Mitgliedsgemeinden Igersheim, Niederstetten, Weikersheim, Schrozberg, Blaufelden und Gerabronn hatte es nicht leicht, sondern phasenweise sogar „sehr schwierig“, so Schulleiter Andreas Straßer unlängst vor dem Weikersheimer Gemeinderat. Die Musikschule stellte der Kommune ihre Aktivitäten vor.

Die „Stärkung der Laienmusik im Verbreitungsgebiet“ haben sich Straßer und das Lehrerteam der Musikschule auf die Fahnen geschrieben. Immer wieder sorgen die Lehrer mit ihren Schülern so richtig für Aufsehen: durch ambitionierte Konzerte oder durch Preise bei Musikwettbewerben. Corona: „Wir waren zwar zeitweise handlungsunfähig, aber nicht in Schockstarre“, sagte Straßer.

Bis über die Schmerzgrenze

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Durchaus schnell sei es gelungen, auf Onlineunterricht umzustellen und kreative Formate der Präsentation zu entwickeln. Trotzdem: bei den Schülerzahlen gab es erwartungsgemäß irgendwann Dämpfer. Öffentliche Konzerte konnten nichtmehr stattfinden, mangels Weihnachtsmärkte ging auch diese Bühne verloren. Beim zweiten Lockdown, hielt Straßer fest, war die Schmerzgrenze dann überschritten, die Schülerzahl brach ein. Glücklicherweise hat sie sich inzwischen weitgehend erholt.

Es ist recht erstaunlich, wie zügig die Musikschule reagiert hat – auch im Sinne ihrer Schülerinnen und Schüler: Sie ging mit einer Solidaritäts-Aktion und Beethovens „Ode an die Freude“ online – eine weitere Youtubeaktion „L’inverno è passato“ schaffte es sogar eine Erwähnung in den Online-Nachrichten des Vatikan. Dennoch: Corona war für Livemusik mit erheblichen Durststrecken verbunden.

Eine gewisse Befreiung waren dann wieder mögliche Freiluftauftritte wie bei der Niederstettener „Klappstuhl“-Reihe, wo man endlich wieder die Instrumentenkoffer fürs Publikum öffnen konnte. Großen Anklang fand auch das zweifache Konzert „Fest der Tiere“ in Schrozberg und der Weikersheimer Tauberphilharmonie, an dem sich auch das örtliche Gymnasium mit künstlerischen Schülerarbeiten beteiligte.

Weitgehend stabile Zahlen

Die statistisch deutlich belegbare Talfahrt der Schülerzahlen in den Jahren 2020/21 ist heute weitgehend kompensiert. In Weikersheim blieben sie insgesamt recht stabil. Im gesamten Verbandsgebiet haben bis zu 41 Prozent aller Kinder einen niederschwelligen Zugang zur musikalisch-kulturellen Bildung. In Weikersheim gilt das aus strukturellen Gründen aktuell nur für bis zu 15 Prozent. Hier wünscht sich der Weikersheimer Gemeinderat wohlwollend verstärkte Bemühungen.

Dennoch: Fraktionsübergreifend wurde der Einsatz der Musikschule Hohenlohe gelobt. Stadtrat Bernd Nagel, der Weikersheim in der Musikschule vertritt, sagte, dass die „Arbeit sehr geschätzt“ werde. Bildung und Finanzen – den Spagat muss die Musikschule in besonderer Weise leisten. Schulleiter Straßer verhehlte in diesem Zusammenhang nicht, dass der Beruf für die Lehrkräfte finanziell insgesamt eher unattraktiv sei. Straßer warb um gute und verlässliche Unterstützung und betonte, dass „jeder Euro an öffentlichen Geldern eins zu eins in Bildung umgesetzt“ werde.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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