Kultur und Tourismus - Weikersheim setzt weiter auf Freiluft-Veranstaltungen / Die „Gänseliesel“ wartet auf den Startschuss

Weikersheim: Filigrane Figuren sorgen für Sommerflair in der Altstadt

Der Tourismus in Coronazeiten – in vielen Städten liegt er darnieder. Weikersheim ist eine der Kommunen, die ihre Konzepte früh intelligent angepasst haben. Kunst im öffentlichen Raum und Markt-Events: Die wird es auch im Jahr 2022 geben.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Die Bildhauerin Malgorzata Chodakowska arbeitet in ihrem Atelier in Dresden an einer Figur. Chodakowska kommt nach der viel beachteten Ausstellung im Jahr 2017 erneut mit ihren Werken zur sommerlichen Skulpturenschau nach Weikersheim. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim

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Sommer 2021: Da ging fast nichts mehr. Aufgrund der unklaren Entwicklungen bei der Corona-Pandemie hatten viele Veranstalter ihre touristisch interessanten Events gestrichen. Und: Die Angst, vielleicht den Anlass für ein „Spreading“ des Covid-Virus zu bieten, war groß.

Doch in Weikersheim fand unter Hygiene-Auflagen und mit intelligenten Einlasskontrollen Anfang Juli der beliebte „Markt für feines Kunsthandwerk“ statt. Nachdem er im Vorjahr nicht stattfinden durfte, waren die Künstler glücklich, ihre Unikate wieder präsentieren zu können. Und das zahlreiche Publikum war froh, einmal wieder bummeln gehen zu können. Die Einlasskontrollen und Mengenbegrenzungen, sie waren hinnehmbar – die Besucher waren entsprechend lange schon ausgehungert nach solchen bunten Veranstaltungen.

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Mit Abstecher in die „Tauphi“

Organisatorin Astrid Hackenbeck erinnert in einem aktuellen FN-Gespräch an diesen besonderen Sommer: Die Stände konnten nicht wie gewohnt auch im Rosengarten vor dem Schloss und im Rathaus aufgestellt werden, sondern die Besucher fanden die Aussteller auf dem Marktplatz, vor und in der Tauberphilharmonie.

Warum? Einfach, damit genügend Abstand eingehalten werden konnte. Auch die Öffnungszeiten wurden verkürzt.

Doch der Markt fand immerhin statt und war ein großer Erfolg. Deshalb – und weil man mit der „entzerrten“ Durchführung jetzt bereits Erfahrung hat, soll es in diesem Jahr erneut einen sommerlichen Kunsthandwerkermarkt geben.

Gänsturm-Blicke: Eine neue Führung hat dieses interessante Quartier im Fokus. Bild: Michael Weber-Schwarz

© Michael Weber-Schwarz

Einen Namen hat sich die Stadt Weikersheim seit vielen Jahren auch mit der „Skulpturenschau“ gemacht. Deren guter Ruf reicht weit über die Tauberregion hinaus, denn es sind immer namhafte und international bekannte Künstler und Künstlerinnen in Weikersheim am Start. Der klare Vorteil: Man kann sich die – oftmals mindestens lebensgroßen – Werke einfach im Stadtgebiet erwandern. Einen schriftlichen Kurzführer mit den jeweiligen Standorten gibt es dabei an die Hand. Der Weikersheim-Besucher kann sich auf den Weg machen und dabei gleich die Stadt entdecken. Für den Einwohner ist ohnehin schnell klar, wo die Kunstwerke zu finden sind. Und einen Sonntagsspaziergang beim Verwandtenbesuch sind sie immer wert.

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Rund um Schloss und Marktplatz

Jeder frühere Besucher der Sommer-Schau wird sich noch an die filigranen Werke von Malgorzata Chodakowska im Jahr 2017 erinnern. Eine engelhafte Bronzeplastik stand damals mitten in der Tauber. Die polnischstämmige Dresdenerin erinnert sich im FN-Gespräch gerne an diese Ausstellung – und freut sich, dass sie für diese Jahr erneut und mit neuen Figuren nach Weikersheim geladen wurde. „Chodakowska kam wahnsinnig gut an“, weiß auch Astrid Hackenbeck. Voraussichtlich Mitte Mai sei die Vernissage geplant. Auch die Freiluft-Fotoschau auf dem Marktplatz soll im Herbst eine neue Auflage erleben.

Fest steht: Das Schloss Weikersheim ist der zentrale Anlaufpunkt für den touristischen Weikersheim-Gast. Da muss sich die Tourist-Information bei ihren Angeboten schon strecken, denn oft ist beim Tagesgast nach Schloss und Park eben nur noch ein Cafébesuch drin. Historische Stadtrundgänge: Sie gibt es im Sommer fix an Donnerstagen, sagt Christel Nowak von der Weikersheimer Tourist-Information am Marktplatz. Zusatzführungen gibt es auf Anfrage hin und bedarfsorientiert mit dem Nachwächter – und bald auch mit der „Gänseliesel“ (Elke Sauer). Gruppen mit bis um die 30 Teilnehmern können diese coronagerecht aufgestellten Angebote buchen.

Für die Tourismus- und Kulturexpertinnen Christel Nowak (links) und Astrid Hackenbeck steht Weikersheim im Mittelpunkt der Bemühungen. © Michael Weber-Schwarz

Die Gänseliesel knüpft an eine frühere Tradition der Tauberstadt an: Die Tiere wurden an Häusern in der Innenstadt gehalten und tagsüber durch den Gänsturm an den Vorbach getrieben. Auch die bekannte „Zwergengalerie“ im Schlosspark weist eine entsprechende Gänsehüterinnen-Figur auf.

Mit solchen Angeboten sei man zwar aktuell noch „vorsichtig“, so Nowak, dennoch laufe die Werbung für Weikersheim insgesamt auf verschiedene Kanälen. Wichtig ist hier das Netzwerk-Portal „Romantische Straße“. Ein Paket „Schloss und Tauberphilharmonie“ mit Konzertbesuch soll es ebenfalls geben. „Ideen haben wir viele“, sagt Nowak, und hofft auf eine Entspannung der Coronalage, „damit wir wieder dürfen.“ Auch bei der Kampagne „The Länd“ ist Weikersheim natürlich gelistet – und mit jungen Portalen wie Instagram verknüpft.

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Info: Neue und andere Blicke auf dei Tauber-Kommune - unter #Weikersheim stehen bei Instagram jede Menge Fotos. Neben den üblichen eitlen Selbstdarstellungen gibt es durchaus viele ungewöhnliche Perspektiven von Weikersheim-Besuchern. Manches hat Entdeckerpotenzial: Wo ist dieses Foto wohl aufgenommen worden?

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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