Altheim. Nach 25 Jahren hat Altheim einen neuen Ortsvorsteher. Auf Hubert Mühling folgt Michael Kappes. Der 45-Jährige ist in Altheim aufgewachsen – also ein wahrer „Aaldemer“. Durch seinen Beruf als Polizeibeamter war Kappes rund zehn Jahre nicht in seinem Heimatort, sondern in Städten und bei unterschiedlichen Großlagen im Einsatz. Zu den Proben des Musikvereins kam er jedoch am Wochenende nach Hause. „Mein Ziel war es immer zurückzukommen. Ich bin sehr heimatverbunden“, betont er.
Zur Person: Michael Kappes
- Name: Michael Kappes.
- Alter: 45 Jahre.
- Beruf: Polizeibeamter.
- Hobbys: Aktiv im Heimatverein sowie im Musikverein Altheim. Außerdem ist er auch im Altheimer Bürgerverein tätig und kümmert sich in seiner Freizeit, um die Belange des Ortes.
- Kommunalpolitisches Engagement: Ortschaftsrat seit fünf Jahren. sc
Kappes war fünf Jahre lang im Altheimer Ortschaftsrat. Im zweiten Jahr der Legislaturperiode habe sich das Gremium Gedanken darüber gemacht, wie im Ort das 1250-jährige Bestehen gefeiert werden soll. Das Ergebnis war die Gründung des Bürgervereins. Kappes übernahm eine Rolle als Vorsitzender.
Ortsvorsteher Michael Kappes ist Vorsitzender von verschiedenen Vereinen in Altheim
Außerdem ist er auch Vorsitzender des Musikvereins und des Heimatvereins. „Die Arbeit im Team macht einfach Spaß. Mit Alexander Kappes und Julian Mechler habe ich gemerkt, dass wir zusammen die Missstände im Ort beheben wollen“, sagt er.
FN-Serie ,,Machen statt meckern - die neuen Ortsvorsteher"
Mit der Kommunalwahl am 9. Juni gab es in vielen Kommunen einen Wechsel bei den Ortsvorstehern. Die Fränkischen Nachrichten stellen in ihrer Serie „Machen statt meckern – die neuen Ortsvorsteher“ die neuen Chefs der Hardheimer, Walldürner, Rosenberger und Osterburkener Ortsteile vor. Die Artikel erscheinen in einer losen Reihenfolge.
Nachdem bekannt war, dass Mühling nicht mehr antritt, seien viele auf ihn zugekommen und haben ihn als neuen Ortsvorsteher vorgeschlagen. „Ich wollte erstmal die Wahlergebnisse abwarten, denn als ich 2019 in den Ortschaftsrat gewählt wurde, war der Posten des Ortsvorstehers nie mein Ziel. Nachdem ich die zweithöchste Stimmzahl bekommen habe, hat sich der Wunsch der Altheimer für mich bestätigt“, erklärt er. „Man macht das nicht für sich, sondern auch für andere. Die Nöte und Sorgen der anderen, sind auch die eigenen“, sagt Kappes. „Es gibt zwei Seiten: Sich hinsetzen und jammern oder mithelfen und etwas verändern. Ich bevorzuge Letztere“, betont er.
Das Ehrenamt könne er mit seinem Beruf vereinbaren, da auch eine Freistellung für Termine möglich sei, sagt der 45-Jährige. Die größte Herausforderung sehe er in sich selbst: „Alles soll zu 100 Prozent sein. Ich reduziere meine Arbeitszeit nicht und möchte auch nicht eine Aufgabe der anderen priorisieren. Hinzu kommt natürlich noch mein Familienleben“, ergänzt er. Kappes lebt mit seiner Frau und seiner Tochter sehr zentral im Ort. Darin sehe er Vor-, aber auch Nachteile. „Ich hoffe, dass ich auch weiterhin als ,Michael Kappes’ unterwegs sein kann und nicht nur als Ortsvorsteher. Aber auch dieses Gefühl kenne ich durch meinen Beruf, denn ich werde oft als Polizist und nicht als Privatperson gesehen“, erklärt er.
Sein Beruf komme ihm im Amt des Ortsvorstehers zugute. „Ich bin in meinem Job Konfliktlöser und weiß, egal wohin ich komme, eine Partei ist unzufrieden. So wird es auch im Ort sein. Ich kann da neutral an die Sache herangehen und die besten Lösungen suchen“, betont der neue Ortsvorsteher.
Als dringliche Aufgabe nennt er die Sanierung der Grundschule und des Kindergarten. „Akuter ist der Glasfaserausbau. Toni und die BBV veranstalten nun noch mal eine Informationsveranstaltung, denn Mitte September soll es losgehen“, erklärt Kappes. Ihm ist außerdem wichtig, dass das Rathaus mit seinen Öffnungszeiten bestehen bleibt. Mit einer Dorfapp solle auch die Kommunikation verbessert werden. Darum kümmere sich Ortschaftsrat Alexander Kappes.
Vereinsarbeit ist eine Stärke des Ortes
Eine klare Stärke sieht er im Zusammenhalt des Ortes. Über die Vereinsarbeit kamen viele Ehrenamtliche zusammen, die zum Beispiel Versorgungsleitungen an die Noledornhütte verlegt und das Klohaus am Pfarrer-Hauser-Platz gebaut haben. „In Altheim müssen ein paar Leute vorangehen“, sagt er. Die Unterstützung käme dann von allein. Für die Zukunft Altheims äußert Michael Kappes einen klaren Wunsch: „Wir müssen weiterhin mehr miteinander als übereinander sprechen.“
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