Bretzingen. Vor drei Jahren ist Doreen Haberkorn nach Bretzingen gezogen – und sie fühlte sich im Hardheimer Ortsteil direkt heimisch. „Ich bin schon einige Male in meinem Leben umgezogen, aber hier fühle ich mich einfach richtig zuhause“, sagt die 43-Jährige im Gespräch mit den FN. Das war auch ein Grund, warum sie sich für den Ortschaftsrat hat aufstellen lassen – und schließlich gewählt wurde. „Wenn man hier etwas bewirken will, sollte man in den Ortschaftsrat gehen“, findet Haberkorn.
Zur Person: Doreen Haberkorn
- Name: Doreen Haberkorn.
- Alter: 43 Jahre.
- Beruf: Servicekraft bei der Volksbank Franken.
- Hobbys: Kangoo Jumping, Fahrradfahren und Bogenschießen.
- Kommunalpolitisches Engagement: Doreen Haberkorn war bisher nicht kommunalpolitisch in Bretzingen aktiv. mg
Doch sie will sich nicht nur im Ortschaftsrat engagieren, sondern diesem Gremium auch vorstehen: Im Juli wurde sie zur neuen Ortsvorsteherin gewählt. „Das war eher eine spontane Entscheidung, dass ich bei der Wahl angetreten bin“, gibt sie lachend zu. Beim Erfelder Ortsvorsteher Thomas Leithold hat sie sich erkundigt, was als neue Ortsvorsteherin auf sie zukommen wird. Unterstützt wurde sie auch durch ihren Schwager Stephan Haberkorn, der bereits seit einigen Jahren in Bretzinger Ortschaftsrat ist und zuletzt stellvertretender Ortsvorsteher war.
Hier sieht Doreen Haberkorn Handlungsbedarf
Als Mutter von zwei Kindern liegt ihr unter anderem ein sicherer Schulweg am Herzen. „Die Bushaltestelle an der Kirche ist durch die Kurve nur schlecht einsehbar“, erklärt sie. Da sieht sie Handlungsbedarf, ebenso wie bei „Tempo 30“ in der Julius-Heffner-Straße. Diese Themen will sie als erstes angehen. „Wir haben demnächst unsere 975-Jahr-Feier. Dafür sollten noch einige Ecken in unserem Ort hergerichtet und schön gemacht werden“, sagt Doreen Haberkorn.
Eine große Aufgabe sieht sie in der Kommunikation. „Es gibt eine Bretzinger WhatsApp-Gruppe. Die würde ich gerne wieder mehr beleben und zum Informationsaustausch nutzen“, erklärt die 43-Jährige, die als Servicekraft bei der Volksbank Franken arbeitet. „Wir müssen uns überlegen, wie wir alle Bretzinger Bürger erreichen können“, sagt Haberkorn. Das will sie gemeinsam mit ihrem jungen Team im Ortschaftsrat angehen. Trotz Digitalisierung soll auch weiterhin an die älteren Bürger gedacht werden. Wichtige Informationen sollen deshalb auch weiterhin im Amtsblatt veröffentlicht oder im Ort ausgehängt werden.
Doreen Haberkorn will in Bretzingen Präsenz zeigen
Als neue Ortsvorsteherin will sie Präsenz zeigen und ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger haben. „Ich habe bisher zwei Goldene Hochzeiten besucht und den Ehepaaren im Namen der Gemeinde gratuliert. Die Bürger haben sich immer sehr über meinen Besuch gefreut“, betont die Ortsvorsteherin. Sie hat sich für ihr neues Amt extra eine neue E-Mail-Adresse zugelegt, so dass die Bürger darüber mit ihr Kontakt aufnehmen können. Eine weitere Idee sei eine Art Kummerkasten. „Einige wollen ihre Anliegen vielleicht auch lieber anonym abgeben“, sagt sie.
FN-Serie ,,Machen statt meckern - die neuen Ortsvorsteher"
Mit der Kommunalwahl am 9. Juni gab es in vielen Kommunen einen Wechsel bei den Ortsvorstehern. Die Fränkischen Nachrichten stellen in ihrer Serie „Machen statt meckern – die neuen Ortsvorsteher“ die neuen Chefs der Hardheimer, Walldürner, Rosenberger und Osterburkener Ortsteile vor. Die Artikel erscheinen in einer losen Reihenfolge.
In den drei Jahren, in denen sie nun schon in Bretzingen wohnt, hat sie festgestellt, dass der Ort „auseinandergedriftet“ ist. Ihrer Meinung nach liege das an den vielen Zugezogenen, die die älteren und alteingesessenen Bürger nicht oder kaum kennen. „Bretzingen soll wieder näher zusammenrücken“, betont Haberkorn. In Hardheims drittgrößtem Ortsteil mit seinen 403 Einwohnern war in den vergangenen Jahren immer wieder die Windkraft Thema. Der Windpark „Kornberg/Dreimärker“ ist umstritten, wird jetzt aber gebaut. Auch Doreen Haberkorn ist kein Fan der Windräder. „Ich kann verstehen, warum sich die Bürger und der Ortschaftsrat so dagegen gestellt haben“, macht die 43-Jährige deutlich. Es sei schade, dass das jahrelange Kämpfen jetzt umsonst gewesen sei.
Ihre größte Herausforderung sieht Haberkorn darin, einen guten Mittelweg zu finden, „so dass sich keiner auf den Schlips getreten fühlt“. Alle würden nie zufrieden sein. „Wir müssen eben Kompromisse finden“, betont die neue Ortsvorsteherin.
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