Infrastruktur

Tauberbischofsheim: Neuer Recyclinghof eingeweiht

Als einen Meilenstein bezeichnete Landrat Christoph Schauder am Mittwoch die Inbetriebnahme des neuen Recyclinghofes im Industriepark A 81. An diesem Donnerstag kann man ihn erstmals nutzen.

Von 
Sabine Holroyd
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Gemeinsam mit der Geschäftsführung der Firma Inast, Vertretern aus dem Kreistag sowie Mitarbeitern des AWMT haben Landrat Christoph Schauder (Sechster von links) und und Erster Landesbeamter Florian Busch (Dritter von rechts) den neuen Recyclinghof im Industriepark A 81 offiziell eingeweiht. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Dem Landrat war die Freude über die Eröffnung des neuen Recyclinghofes so richtig anzumerken. Schließlich lag ihm die Entsorgungs-Infrastruktur schon immer am Herzen: „Bereits bei meiner Vorstellungsrede vor dem Kreistag am 17. März 2021 habe ich die Wichtigkeit dieses Themas betont.“ Schauder erinnerte sich an die langen Warteschlangen vor dem alten Recyclinghof an der Kläranlage in der Lockdown-Phase, „in der gefühlt jeder sein Haus entrümpelte“: „Die Anlage stand kurz vor dem Kollaps. Der Ringverkehr hat dann zwar etwas Druck aus dem Kessel genomen, das grundsätzliche Platzproblem war dadurch jedoch nicht gelöst.“ Zudem konnte der Abfallwirtschaftsbetrieb des Main-Tauber-Kreises (AWMT) mit 19 Stunden pro Woche nur eingeschränkte Öffnungszeiten anbieten.

Mit dem neuen Recyclinghof im Industriepark A 81 an der L 578 zwischen Tauberbischofsheim und Großrinderfeld sollen diese Zeiten nun endgültig vorüber sein.

Der Umzug des Entsorgungsunternehmens Inast von Lauda-Königshofen nach Tauberbischofsheim kam dem Kreis dabei sehr gelegen: „Somit konnten wir uns an einen starken Partner andocken und haben dazu einen Pacht- und Dienstleistungsvertrag geschlossen“, sagte der Landrat und meinte: „Für beide Seiten, den Landkreis und Inast, stellt das eine Win-win-Situation dar. Das Unternehmen kann hier in unserem Auftrag den Recyclinghof betreiben, und wir können uns massiv ausweiten.“ Das gilt auch für die neuen Öffnungszeiten: Die neue Anlage ist 36,5 Stunden von Montag bis Samstag geöffnet. Durch einen Ringverkehr auf dem 2000 Quadratmeter großen Gelände werden außerdem Engpässe auch bei der Zu- und Abfahrt vermieden.

Geschultes Personal vor Ort

Die Container seien komfortabel erreichbar, zudem sei stets geschultes Personal vor Ort. Der Landrat freute sich: „Wir bieten hier also eine größtmögliche Kundenfreundlichkeit. Man sieht, im Kreis geht es bei der Modernisierung der Recyclinghöfe voran.“ Weitere Schritte würden in den nächsten Jahren folgen, alle Recyclinganlagen im Kreis seien bereits unter die Lupe genommen worden, erklärte der Landrat.

Gegenüber der bisherigen Lösung mit Personal- und Betriebskosten von etwa 30 000 Euro pro Jahr entstehen zukünftig Kosten in Höhe von rund 193 000 Euro jährlich. Diese Mehrkosten seien jedoch durch die Vorteile wie den stark erweiterten Öffnungszeiten, der guten Verkehrsanbindung, dem besseren Kundenservice sowie dem Wegfall des Personalmanagements, das nun nicht mehr in der Hand des Kreises liege, gerechtfertigt, versicherte Christoph Schauder.

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Dem Unternehmen bescheinigte er eine gute Zusammenarbeit und ein vertrauensvolles Miteinander. „Wenn wir in den nächsten Jahren sukzessive weitere Recyclinghöfe im Kreis modernisieren, werden wir genau solche Partnerschaftsmodelle wie in Tauberbischofsheim wählen. „Darauf freue ich mich“, sagte der Landrat. Er dankte den Kreisräten aller Fraktion, die diese Partnerschafts-Entscheidung mitgetragen haben, und richtete Grüße von Bürgermeistern Anette Schmidt aus, die an diesem Termin verhindert war.

Inast-Geschäftsführer Rouven Schaller freute sich ebenfalls über die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Landkreis: „Wie der alte Recyclinghof in Tauberbischofsheim waren auch wir in Lauda-Königshofen kurz vor einem Kollaps. Hier können wir uns nun als ein gesund wachsender Betrieb ausweiten. Mittlerweile arbeiten hier bereits 70 Personen“, sagte er und fügte hinzu: „Wir wissen, dass wir als Betrieb nicht immer ein gern gesehener Gast sind, aber wir befinden uns hier in einem ausgewiesenen Industriegebiet – wo sonst als nicht hier sollen wir unseren Standort haben?“. Wie auch am weiteren Standort in Mosbach habe das Unternehmen auch in Tauberbischofsheim eine Zaunanlage sowie einen Windschutz errichtet.

Der neue Recyclinghof ist erstmals an diesem Donnerstag geöffnet. Er ist künftig montags und donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr sowie samstags von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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