25 Jahre Nachbarschaftshilfe

Tauberbischofsheim: 25 Jahre Nachbarschaftshilfe gefeiert

Die Nachbarschaftshilfe Mittleres Taubertal feiert 40 Jahre Engagement – Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft stehen im Fokus.

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nabahi
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Strahlende Gesichter zum Jubiläum: Unser Bild zeigt (von links) Wolfgang Graner, Elisabeth Krug, Irene Schneider, Gerhard Baumann, Pfarrerin Heike Kuhn, Rosemarie Berlinger, Ulf-D. Schwarz, Marlies Böhm, Christel Erbacher, Anna Rössler, Margot Bödigheimer, Dekan Thomas Holler und Erna Hönninger. © Nachbarschaftshilfe

Tauberbischofsheim. „Am 11. Dezember 1998 wurde die Nachbarschaftshilfe als gemeinnütziger Verein gegründet“, begann Ulf-D. Schwarz, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Mittleres Taubertal, die Feierstunde zum 25. Geburtstag im Gründerzentrum.

Mehr als 50 Festgäste, darunter viele Helfer, aber auch befreundete Nachbarschaftshilfen aus Külsheim, Bad Mergentheim und Hardheim, sowie Gerhard Baumann in Vertretung der Bürgermeisterin Anette Schmidt und Manuela Grau, DRK-Geschäftsführerin, waren gekommen, um einen Blick zurück und nach vorne zu werfen.

Schwarz warf einen Blick ins Anfangsjahr 1998 und zeigte Sorge und Weitsicht der Gründungsmitglieder auf, ein niederschwelliges und bezahlbares Angebot für Menschen in Not aufrecht zu erhalten. Bevor es zur Vereinsgründung gekommen war, gab es die Nachbarschaftshilfe bereits 15 Jahre lang unter dem ökumenischen Dach der beiden Kirchen. „Eigentlich feiern wir heute das 40. Jubiläum nachbarschaftlichen Engagements“, so Schwarz. Besonders begrüßte er Anna Rössler, die bei der Veranstaltung als einziges Gründungsvorstandsmitglied anwesend war, und dankte ihr stellvertretend für alle Mitglieder und Helfer der Anfangsjahre für ihren Mut und ihre hohe Einsatzbereitschaft.

Mit der langjährigen Vorsitzenden Brigitta Meuser, die über 20 Jahre lang den Verein geführt hatte und vor zwei Jahren dafür mit der Landesehrennadel ausgezeichnet worden war, hat sich das Angebot stetig weiterentwickelt und ist heute mit 130 Helfern in Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Königheim, Werbach, Wittighausen, Grünsfeld, Großrinderfeld, Ahorn und Boxberg aktiv. Allein 2023 haben sich die Helfer in 216 Haushalten mit über 12 500 Einsatzstunden ehrenamtlich für das Wohl der Menschen eingesetzt. Damit folgt die Nachbarschaftshilfe immer noch den Worten der Gründungsvorsitzenden Heidemarie Lang-Frick: „Wir sind nach allen Seiten offen, es geht uns um die Menschen.“

Elisabeth Krug, Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit für den Landkreis Main-Tauber, überbrachte die Glückwünsche der Landkreisverwaltung und des Landrats Christoph Schauder. Sie nahm Bezug auf das Gründungsjahr, das durch die UN als „Internationales Jahr des Ozeans“ ausgerufen wurde und verglich es mit der gleichen Weitsicht der Gründungsmitglieder, die sich um das Wohl von vor allem Senioren einsetzten. Die Herausforderung in einer älter werdenden Gesellschaft steige heute weiter an. „Der Main-Tauber-Kreis wird in Zukunft einer der Landkreise mit den meisten hochbetagten Menschen sein, so dass niederschwellige Betreuungsangebote ein wichtiger Betreuungsbaustein bleiben werden“, so Krug.

Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit und christlicher Nächstenliebe

Dekan Thomas Holler lobte vor allem das konkrete, pragmatische und realistische Handeln der vielen ehrenamtlichen Helfer. Nur dadurch sei es für ältere Menschen und Familien möglich, in ihrer vertrauten Umgebung so lange wie möglich eigenständig zu bleiben. Er zeigte auf, dass jeder seinem Nächsten helfen könne und dieser kein Unbekannter sein müsse, sondern vor allem der bekannte „Nachbar“.

Mit einem theologischen Impuls führte Pfarrerin Heike Kuhn den Zuhörern vor Augen, wie wichtig der Kern der Nachbarschaftshilfe ist: christliche Nächstenliebe. Die vielen Ehrenamtlichen zeigten dies in ihrem täglichen Handeln, in dem sie anderen Menschen die Hände reichten und diese hielten.

Zum Abschluss überbrachte Christel Erbacher sowohl als Vorstandsmitglied des Netzwerks Nachbarschaftshilfe als auch als Nachbarschaftshilfe Hardheim und Umgebung Glückwunsch-Botschaften. Sie ging darauf ein, dass Nachbarschaftshilfen ein „Mosaik an Hilfen“ und gleichzeitig ein Bindeglied zwischen der Familie und professionellen Pflegediensten seien. Außerdem seien Nachbarschaftshilfen ein aktives Angebot gegen die Einsamkeit.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde, die mit einem gemeinsamen Austausch und der Überreichung von Jubiläums-Lebkuchenherzen an alle Gäste endete, durch das Vorstandsmitglied Irene Schneider mit ihrem Schifferklavier.

Aufruf zur ehrenamtlichen Mitarbeit

Die Nachbarschaftshilfe Tauberbischofsheim ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein, um Menschen in Notsituationen des Alltags seelische, leibliche, soziale und hauswirtschaftliche Hilfe zu geben. Sie verfolgt das Ziel, die gegenseitige Hilfe im mittleren Taubertal zu organisieren und zu fördern. Neue ehrenamtliche Helfer, die in Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Werbach, Boxberg, Ahorn, Grünsfeld, Wittighausen, Großrinderfeld und Königheim stundenweise ihre Unterstützung anbieten (www.nsh-mt.de) werden als helfende Hände gesucht. nabahi

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