Kriminalität

Nach Amokfahrt mit Bagger: Polizei nimmt Stellung

Die Amokfahrt mit einem Bagger von Grünsfeld nach Tauberbischofsheim sorgt für Entsetzen. Ermittlungen laufen, aber viele Fragen bleiben unbeantwortet. Die Polizei nimmt nun Stellung zum Geschehen.

Von 
Klaus T. Mende
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Einer von mehreren Polizei-Streifenwagen, die beschädigt wurden. © Klaus T. Mende

Tauberbischofsheim/Grünsfeld. Auch Tage nach der Amokfahrt mit dem Bagger von Grünsfeld nach Tauberbischofsheim ist das Entsetzen bei den Bürgern in der Region groß. Das Ereignis bewegt die Menschen – es ist Diskussionsthema Nummer eins. Und es werden Fragen gestellt: Hätte die Fahrt des 38-Jährigen, der den Bagger von einem Firmengrundstück zuvor entwendet hatte, bereits in Grünsfeld – oder spätestens auf dem Weg nach Tauberbischofsheim – unterbunden werden können? Was hat die Polizei diesbezüglich unternommen? Die FN haben sich beim Polizeipräsidium Heilbronn erkundigt.

Ermittlungen zu Hintergründen laufen auf Hochtouren

„Derzeit laufen die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat auf Hochtouren“, sagt Frank Belz, Pressesprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, auf Anfrage gegenüber den Fränkischen Nachrichten.

Es sei geplant, dass sich seine Behörde gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Mosbach zu der Angelegenheit in Kürze offiziell äußert. „Bis dahin werden wir zu den Hintergründen keine weiteren Angaben machen.“

Polizei: Mehrere Versuche, den Bagger aufzuhalten

„Bezüglich Ihrer Anfrage, was alles unternommen wurde, kann ich Ihnen mitteilen, dass versucht wurde, über die Autobahnmeisterei schweres Gerät zu bekommen, um den Bagger aufzuhalten, dass versucht wurde, Lkw zu beschlagnahmen, die den Bagger hätten blockieren können, dass das SEK verständigt wurde, die Lage aber sehr dynamisch war, dass versucht wurde, den Bagger mit Polizeifahrzeugen anzuhalten, dass der Fahrer mehrfach mittels Lautsprecher aufgefordert wurde, anzuhalten, dass unmittelbarer Zwang in Form von Schussabgaben zunächst gegen den Bagger erfolgte“, führt Frank Belz weiter aus.

Über allem stehe jedoch, dass zur Einsatzzeit keinerlei Kenntnis über die Motivlage des Mannes und keine Kenntnis über einen möglichen Fahrweg des Baggers vorgelegen habe. „Zudem muss jede Entscheidung dahingehend machbar sein, um jegliche Gefährdung von Unbeteiligten auszuschließen. Das heißt, kein Fahrer eines Lkw oder von schwerem Gerät darf gefährdet werden“, ist aus dem Polizeipräsidium weiter zu hören.

Zu der Frage, wie viele Schüsse abgegeben wurden, könne er, so Frank Belz, derzeit keine Angaben machen. „Der Schusswaffengebrauch wird vom LKA bearbeitet.“

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Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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