Interkommunale Zusammenarbeit

Lauda: Ungetrübtes Badevergnügen garantiert

Tauberbischofsheim hilft im Lauda-Königshöfer Schwimmbad mit Fachpersonal aus. „Win-Win-Situation“ für alle

Von 
Klaus T. Mende
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Noch ist das Freibad in Lauda (Bild) geschlossen. Eine interkommunale Übereinkunft zwischen den Stadtverwaltungen von Lauda-Königshofen und Tauberbischofsheim garantiert ab Mai ungetrübtes Badevergnügen. Die Kreisstadt hilft mit Fachpersonal aus, nachdem die Schwimmeinrichtung tauberabwärts wegen Modernisierung zumindest dieses Jahr geschlossen ist. © Klaus T. Mende

Tauberbischofsheim/Lauda. Die einen – die Lauda-Königshöfer – verfügen über ein beliebtes Freibad. Die anderen – die Tauberbischofsheimer – über Bäder-Fachpersonal-Ressourcen, die derzeit aufgrund der Umbaumaßnahme im Frankenbad beruflich auf dem Trockenen sitzen würde, was ihr angestammter Job angeht – wenn es denn jetzt nicht zu einer besonderen Art interkommunaler Zusammenarbeit gekommen wäre.

Beide benachbarten Städte bündeln nämlich in den kommenden Monaten die Kräfte und sorgen in Lauda von Mai bis September für ungetrübtes Badevergnügen – sieben Tage die Woche und im Zweischichtbetrieb. Von dieser erfreulichen Entscheidung profitieren zahlreiche Wasserratten im mittleren Taubertal. „Wir sind uns mündlich bereits einig, in wenigen Tagen wird die Übereinkunft unterschrieben“, bestätigt Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun, der von einem „guten und fairen Kompromiss“ spricht.

Außergewöhnliche Maßnahmen

Trotz derzeit knapper Kassen ist es Bürgermeister Dr. Lukas Braun und dem Gemeinderat wichtig, Schulen, Vereinen, Bürgern und Touristen sommers wie winters die Möglichkeit zu bieten, ihre Bahnen zu drehen. Und da schreite er auch schon mal zu außergewöhnlichen Maßnahmen und blicke über den Schwimmbadrand hinaus. In der Vergangenheit habe es bereits mit Boxberg einen Schwimmmeister-Austausch gegeben, der bestens geklappt habe, so das Lauda-Königshöfer Stadtoberhaupt.

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Und jetzt sei man mit der Stadt Tauberbischofsheim in einer ähnlichen Angelegenheit übereingekommen, wie Dr. Lukas Braun erfreut betont. Er hebt dabei explizit das unkomplizierte Miteinander hervor, das die Basis für eine rasche Einigung gewesen sei.

Wie Braun weiter mitteilt, sehe die Vereinbarung vor, dass die Stadt Lauda-Königshofen die Personalkosten an die Nachbarkommune überweise. „Hierbei wird allerdings nur die tatsächliche Arbeitszeit abgerechnet – absolut fair. Wenn es jetzt zum Beispiel aufgrund schlechten Wetters nicht erforderlich ist, dass Schwimmmeister aus Tauberbischofsheim in Lauda Dienst verrichten, wird das auch nicht in Rechnung gestellt“, so Braun, der darauf verweist, dass man nun auch keinen Ruhetag mehr einlegen müsse. Hinter den Kulissen sei es auch um Dinge wie Arbeitszeitrecht und Sicherheitsaspekte gegangen, was nicht außer Acht gelassen werden dürfe.

Frühzeitig nach Lösungen gesucht

„Wir haben uns bereits frühzeitig nach Bekanntwerden der Schließung unseres Freibades mit dem Schwimmbad-Personal bezüglich möglicher Lösungen zusammengesetzt. In sehr guten Gesprächen mit der Stadt Lauda-Königshofen war frühzeitig klar, dass dort Personalbedarf besteht und wir gerne unterstützen möchten“, erklärt Helga Hepp, Pressesprecherin der Stadt Tauberbischofsheim, gegenüber den Fränkischen Nachrichten.

„In jedem Fall ist es für beide Kommunen eine Win-Win-Situation“, fährt Hepp fort. „Während in Lauda-Königshofen beim Personal Unterstützungsbedarf besteht, haben wir in Tauberbischofsheim aufgrund der Sanierung mindesten eine Freibadsaison zu überbrücken.“ Zwar gebe es auch andere Möglichkeiten, das Personal während der Schließung zu beschäftigen. „Allerdings fühlen sich die Damen nach eigenen Aussagen bei der Ausübung ihres erlernten Berufes im Schwimmbad am wohlsten – und deshalb reden wir tatsächlich von einer Win-Win-Situation.“

Die Schwimmmeister- und Aufsichtscrew in Lauda werde im Übrigen an den Wochenenden im Sommer von Aktiven der DLRG-Ortsgruppe Königshofen beim Wachtdienst tatkräftig unterstützt, sagt Dr. Lukas Braun abschließend. Und wenn es Bedarf und Interesse von DLRG-Gruppen gebe, zum Beispiel Schwimmunterricht zu erteilen, sei wäre es auch denkbar, während des normalen Badebetriebs Bahnen dafür abzusperren.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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