Seckach. Die jüngste Gemeinderatssitzung begann mit der Vorstellung der forstwirtschaftlichen Betriebsplanung 2025 der Forstbetriebsleitung Adelsheim durch Forstbetriebsleiter Steffen Meyer und Revierleiter Armin Walzel.
Aktuell könne leider nicht besonders gut bezüglich Förderungen beraten werden, dafür sei man auf einem guten Weg beim Holzmarkt. „Sicher tut der viele Regen dem Wald gut, dennoch muss man sich mit dem planmäßigen Einschlag noch sehr zurückhalten, weil Dürre- und Insektenschäden noch immer das Bild bestimmen.“
Weniger Fichten, mehr Buchen
Im Seckacher Gemeinderat notiert
Als letzter Kostenfaktor der jüngsten Gemeinderatssitzung stand die Erneuerung der Kläranlagen-Umspannstation in Seckach auf der Tagesordnung, bei dem unter den sieben Anbietern der Bauarbeiten die Firma Henn Hoch- und Tiefbau GmbH aus Buchen als günstigster Bieter mit 23 041 Euro brutto den Auftrag erhielt. Mit der Lieferung und Montage der Umspannstation für Kosten in Höhe von 229 814 Euro wurde als günstigster Bieter die Firma M&H Bührle GmbH & Co. KG aus Heilbronn beauftragt. L.M.
Das Gesicht des Waldes verändere sich, denn die Tendenz der Fichte sei stark abnehmend, die der Buche nehme zu. Geplant sei, 8500 Pflanzen zu setzen. Demnach sieht die Finanzplanung für 2025 nur noch ein positives Ergebnis in Höhe von 3700 Euro vor, nachdem man in der Vorjahresplanung 2024 noch von einem Überschuss in Höhe von 32 000 Euro ausgegangen war. Die Preise für langes Brennholz wurden mit 80 Euro je Festmeter und für Ster Holz mit 100 Euro je Raummeter festgelegt.
Photovoltaik ein Thema
Bis 2019 hatte das Gremium vier Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne für Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ gefasst. Alle vier sind bereits in Betrieb. Es handelt sich um den 12,5 Hektar großen Solarpark „Roter Markstein/Hirschboden“ (Energiebauern GmbH, Sielenbach), den 3,6 Hektar großen Solarpark „Krumme Fürch“ (Anumar GmbH, Ingolstadt), den 1,65 Hektar großen Solarpark „Hohler Stein/Speckengrund“ (Anumar GmbH, Ingolstadt) sowie den zwölf Hektar großen Solarpark „Winterberg“ (juwi AG, Wörrstadt).
Gemäß des 2019 vom Planungsbüro IFK-Ingenieure (Mosbach) erstellten Kriterienkatalogs für Freiflächen-Photovoltaikanlagen muss der Gemeinderat vier Jahre nach Verabschiedung des Kriterienkatalogs oder beim Erreichen des Zubaus an Freiflächen-Photovoltaik von insgesamt 48 Hektar, die Kriterien neu überdenken. Die Zeitfrist ist längst erreicht, und zudem hat sich die Gesetzeslage geändert und nach dieser wurde einem Bauantrag der Anumar GmbH zur Errichtung einer fünften Freiflächen-Photovoltaikanlage in den Gewannen Judenbuckel und Am Zwölfmorgenacker, Gemarkung Seckach, sowie Gewann Zwölfmorgenacker, Gemarkung Großeicholzheim, entlang der S-Bahn-Strecke Osterburken-Homburg bereits das Einvernehmen erteilt.
In der Schwebe
Eine weitere Anfrage der Firma Solavest aus München für eine PV-Anlage im Gewann „Flitterbaum“ ist noch in der Schwebe. Die Fortschreibung des Kriterienkatalogs umfasst unter anderem als Grenzwerte die Vorrangflächen der Stufe 1 wie bisher und ebenso die Ausnahmen für landwirtschaftliche Betriebe. Weiter will man die maximale Größe je Solarpark aus Wirtschaftlichkeitsgründen von zwölf auf 20 Hektar erhöhen, doch als maximale Zubaufläche will man sich nicht dem Vorschlag des Planungsbüros auf maximal 2,115 Prozent (= 60 Hektar) anschließen, sondern sie bei den bisherigen maximal 48 Hektar (= ca. 1,72 Prozent der Gemeindefläche) belassen.
Mit dem Beschluss der Satzung über die Erhebung der Grundsteuer und Gewerbesteuer fanden die Beratungen der letzten Gemeinderatssitzung ihren Abschluss in der Hebesatzsatzung mit Grundsteuer A - 410 v. H., Grundsteuer B - 480 v. H.. Für die Gewerbesteuer wurde der bisherige Hebesatz von 360 v. H. in die Hebesatzsatzung übernommen. Wie die bisherige Hebesatzsatzung, sieht auch die neue gemäß Erläuterungen von Kämmerer André Kordmann eine abweichende Fälligkeitsregelung für Grundsteuerkleinbeträge vor, die sich bewährt hat.
Bezüglich des notwendigen Nachtragswirtschaftsplans 2024 des Eigenbetriebs „Wasserversorgung Seckach“ entschieden die Räte nach Infos des Kämmerers aufgrund des zügigen Baufortschritts für die Umsetzung des 3. Bauabschnitts die Planansätze für die Auszahlungen 3. BA Wasserversorgungskonzeption von 240 000 auf 300 000 Euro und die Kreditaufnahmen von Dritten von 1,53 auf 2,04 Millionen Euro zu erhöhen, aber die Auszahlungen WV Bannholzsiedlung von 140 000 auf 50 000 Euro zu reduzieren.
Auch der nächste Punkt war in der letzten Gemeinderatssitzung vom Kommunalberater der Netze BW, Jonathan Schmidt, vorgestellt worden und stand nun zur Entscheidung an, die man sich nicht leicht gemacht hatte. Doch unter anderem im Hinblick auf den Neubau der Kindertagesstätte entschied das Gremium sich einvernehmlich für die Reduzierung der Beteiligung von einer Million auf 200 000 Euro zum 30. Juni 2025, da zur Finanzierung der anstehenden Investitionen alle verfügbaren Eigenmittel benötigt werden, und man die zusätzlichen Kreditaufnahmen so niedrig wie möglich halten will, da der Zinssatz für ein Kommunaldarlehen mit einer Zinsbindung von fünf Jahren derzeit bei ca. 2,75 Prozent pro Jahr liegt.
Zuschuss für Mähroboter
Und obwohl die finanzielle Belastung der Gemeinde schon sehr am Limit ist, ließ sich der Gemeinderat gerne überzeugen, dem SV Großeicholzheim für die Beschaffung eines Rasenmähroboters einen Investitionszuschuss in Höhe von 11 671 Euro zu gewähren, die im Haushalt 2025 eingestellt werden. Da durch die bereits getätigte Anschaffung dauerhaft Sach- und Personalkosten im Bauhof eingespart werden, stockte man die Förderung des Badischen Sportbundes in Höhe von 6929 Euro auf 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 24 800 Euro auf. Allerdings hätte man gerne vor der Beschaffung im Rat entschieden.
Es war hart für die „Neuen“, aber auch eine Selbstverständlichkeit, sich dem Beschluss der Vorgänger vom April über die Anpassung des kommunalen Finanzierungsanteils auf mittlerweile 40 020 Euro für das Leader-Projekt „Gipfelstürmer“ als Erweiterung der Spiellandschaft im Kinder- und Jugenddorf Klinge anzuschließen. Darüber hinaus wurde die Verwaltung ermächtigt, eventuellen weiteren Erhöhungen bis zu einem Gesamtbetrag von 45 000 Euro zuzustimmen. Das Projekt beinhaltet die umfassende Neugestaltung des Erlebnisbereiches („der Hügel“) für zusätzliche Begegnungs- und Spielmöglichkeiten. Außerdem müssen diverse Bauteile ersetzt werden, die in die Jahre gekommen sind. Insgesamt geht es um eine grundlegende Umgestaltung sowie Ertüchtigung und um die Bestückung mit Spielgeräten für verschiedene Altersklassen. Aber auch ein barrierearmer Bereich, Sitzgelegenheiten, Wege usw. finden Berücksichtigung für Gesamtkosten in Höhe von derzeit 400 200 Euro.
Es ging weiter mit dem notwendigen Geldausgeben, zunächst in Form der Auftragsvergabe zur Erneuerung des Gemeindebauhofdaches. Die Maßnahme war bereits im September besprochen worden. Es sollten die Eternit-Platten durch wärmegedämmte Sandwichplatten ersetzt werden, was die PV-Pflicht auslöst. Nachdem seitens der Netze-BW keine Infos über einen möglichen Einspeisepunkt gegeben wurden und nur über einen Energieberater Fördermittel beantragt werden können, hat sich die Verwaltung mit Andreas Götz von der gleichnamigen Energieberatungs-GmbH in Verbindung gesetzt.
Der Förderungsantrag konnte nur für die schwach beheizte Fahrzeughalle – etwa 60 Prozent der Gesamtfläche – gestellt werden und der Auftrag wurde an Englert Holzbau aus Roigheim als günstigstem Bieter nach Erhalt des Zuwendungsbescheides in Höhe von 10 000 Euro vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben in Höhe von 86 444 Euro brutto.
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