Lauda-Königshofen/Igersheim/Main-Tauber-Kreis. Spiele des FC Schalke 04 sind gegenwärtig nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Dennoch lassen sich die Fans der „Knappen“ nicht unterkriegen – und hoffen möglichst rasch auf fußballerisch bessere Zeiten.
Auch die 29 Mitglieder des Schalke-Fanclubs Taubertal stehen uneingeschränkt zu ihrem Verein – und hatten jetzt in sportlich eher tristessen Zeiten dennoch einen triftigen Grund zur Freude. Nein, es geht hier nicht etwa um die aktuelle Situation beim ebenfalls kriselnden Reviernachbarn und alten Rivalen Borussia Dortmund. Der Fanclub durfte sich diesmal vielmehr selbst hoch leben lassen – und zwar im Golfclub-Restaurant Bundschuh in Igersheim. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten drückt die regionale Anhängerschar ihrem Club kräftig die Daumen und unterstützt die Mannschaft regelmäßig zu Hause und auswärts lautstark.
Am Samstag wurde nun kräftig angestoßen – untereinander, aber vor allem mit einer echten Schalke-Ikone: Keine Geringerer als „Mr. Fallrückzieher“ Klaus Fischer, nach Gerd Müller und Robert Lewandowski übrigens die Nummer drei in der ewigen Bundesliga-Torschützenliste, war extra aus Gelsenkirchen angereist, um mitzufeiern. „Der Kontakt zu den Fans ist mir sehr wichtig. Ich bin sehr gerne hierher gekommen“, so der gebürtige Bayerwälder gegenüber den FN.
In guten wie in schlechten Zeiten: Fans halten zu Schalke 04
„Blau und Weiß – ein Leben lang“ – Fans von Schalke 04 seien derzeit leidgeprüft, wie Vorsitzender Julian Ott in seiner Begrüßung durchblicken ließ. Dennoch sei man aber auch gleichermaßen stolz, dass es unter der riesigen Anhängerschaft solch einen großen Zusammenhalt gebe. Und er zeigte sich überzeugt, dass das „Tal der Tränen“ bald wieder verlassen werde und bessere Zeiten folgten. Dem schloss sich auch Klaus Fischer an, der mehrfach die Bedeutung der Fans für den Traditionsverein hervorhob und auch die Mitglieder des Fanclubs Taubertal explizit dafür würdigte, dass sie in guten wie in schlechten Zeiten hinter ihrem Club stünden. „Darüber sind wir alle sehr stolz und dankbar.“
Die „Knappen“-Legende ließ es sich, ebenso wie Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun (der Fanclub wurde 1994 in Lauda-Königshofen aus der Taufe gehoben), nicht nehmen, verdienten Mitgliedern zu gratulieren – und dies waren einige. Seit einer Dekade halten Gabi und Stefan Weiß dem Fanclub die Treue. Und nicht weniger als neun Anhänger sind seit der Gründung vor 30 Jahren mit dabei: Thomas Schad, Jörg Kirschning, Peter Haberkorn, Helmut Oberhoff, Klaus Pommert, Horst Ruis, Klaus Schweikert, Rudi Wartha und Alexander Zipf.
Im Verlaufe des Abends ließ Julian Ott die vergangenen drei Jahrzehnte in Wort und Bild Revue passieren. Er erinnerte an viele schöne Momente – etwa Uefa-Pokal-Sieg 1997 oder DFB-Cup-Triumph 2011. Für die Fans gelte die Devise, in „guten und schlechten Zeiten“ hinter der Mannschaft zu stehen – dies mache den Mythos Schalke aus. Zähle man alle Fahrten zusammen, die der Fanclub in 30 Jahren durchgeführt habe, könnte man sechsmal die Erdkugel umrunden.
Im Rahmen des kurzweiligen Abends erfüllte Klaus Fischer jeden Autogrammwunsch, anschließend beantworte er geduldig alle Fragen, mit denen er bombardiert wurde – und hatte auch das eine oder andere Schmankerl aus früheren Zeiten parat.
Udo-Lindenberg-Double Rudi Wartha, bis vor einer halben Dekade Vorsitzender des Fanclubs, unterhielt die Gesellschaft noch mit einigen Liedern, bevor der Abend ausklang. Und Klaus Fischer verabschiedete sich mit dem Versprechen: „Wenn alles klappt, bin ich zu eurem 50. Geburtstag wieder hier . . .“
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