Trainingseinsätze in der Region

Lauda-Königshofen: Seltene Formationen am Himmel

Helikopter NH90 der Bundeswehr übten zusammen mit privaten Kleinflugzeugen vom Typ PC-9 Pilatus über dem Spessart - und überquerten mehrfach den Main-Tauber-Kreis.

Von 
Klaus T. Mende
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Main-Tauber-Kreis. Mehrere Leser haben sich an die Redaktion mit dem Hinweis gewandt, dass sie in den letzten Tagen selten anmutende Formationen am Firmament gesehen hätten – ein oder mehrere Helikopter flankiert von recht kleinen Flugzeugen, die auch Drohnen sein könnten. Derartige Beobachtungen seien zum Beispiel über Lauda-Königshofen (letztmals am Donnerstag gegen 14.35 Uhr), Tauberbischofsheim sowie im Bereich Igersheim/Weikersheim gemacht worden. Und nachdem der FN-Reporter selbst solche nicht alltäglichen Flugbewegungen wahrgenommen hat, war dies für ihn Grund genug, der Sache mal auf den Grund zu gehen.

220 Meter über dem Boden unterwegs

„Bei dem gemeldeten Flugbetrieb am 18. Juli um 14.35 Uhr handelte es sich um einen NH90 der Bundeswehr und eine PC-9 Pilatus der Firma QinetiQ, die über dem Spessart ihre Trainingsflüge durchführten“, bestätigt ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr in Köln Wahn derartige Beobachtungen. Da die Luftfahrzeuge von Niederstetten aus zum Spessart geflogen seien, habe der Hin- und Rückflug über den Main-Tauber-Kreis in nordwestliche und südöstliche Richtung geführt. „Beim Rückflug um 14.35 Uhr Ortszeit flogen der NH90 und die PC-9 in Formation mit einer Höhe von etwa 220 Meter über Grund über den Main-Tauber-Kreis nach Niederstetten.“

Grundsätzlich sei militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden, ist aus dem Rheinland weiter zu erfahren. Die Bundeswehr nutze für die Darstellung von fliegenden Fähigkeiten zusätzlich zu eigenen Mitteln auch zivile Dienstleister, um eine effiziente und effektive Ausbildung sicherzustellen und Übungen zu unterstützen. „Dabei ist das Spektrum des Einsatzes vielfältig, von der Flugzieldarstellung, über das Üben der Boden-Luft-Kommunikation bis hin zu (simulierter) Aufklärung im Rahmen komplexer Übungsszenare.“

Verteidigungsvorsorge sichern

Hierbei würden in der Regel der zivile Luftraum sowie gegebenenfalls besondere Übungslufträume über Truppenübungsplätzen genutzt, teilt der Sprecher weiter mit. „Die Streitkräfte müssen die Vorbereitung auf Einsätze zur Krisenbewältigung sicherstellen und gleichzeitig einen angemessenen Anteil zur Verteidigungsvorsorge gewährleisten.“

Das Bestreben, die Auswirkungen des militärischen Flugbetriebs zu minimieren, finde grundsätzlich dann seine Grenze, wenn negative Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu erwarten seien. „Zwar werden bereits große Teile der fliegerischen Ausbildung ressourcen- und umweltschonend unter Nutzung von Simulatoren durchgeführt, die Durchführung von Ausbildungs- und Übungseinsätzen in einem realen Umfeld bleibt dennoch unumgänglich.“

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Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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