Lauda-Königshofen/Großrinderfeld. In öffentlicher Sitzung wurde im Rathaussaal der Stadt Lauda-Königshofen der Zweckverband Kindliche Bildung Tauberfranken (Kibita) jüngst auch offiziell gegründet.
Mit diesem Zweckverband wollen die Stadt Lauda-Königshofen und die Gemeinde Großrinderfeld gemeinsam komplett neue Wege einer kommunalen Trägerschaft für das Kindergarten- und Betreuungswesen gehen. Entsprechende Zustimmungen und Beschlüsse erfolgten zuvor in den jeweiligen Gemeinderäten beider Kommunen.
Der neue interkommunale Zweckverband hat die Aufgabe, ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in den Kindertagesstätten sicherzustellen und eine entsprechende Betreuung in beiden Kommunen zu gewähren. Zu diesem Zweck ist der Zweckverband Kibita unterstützender Träger der kommunalen Kindertagesstätten Alban-Stolz-Straße in Königshofen sowie Krensheimer Weg in Großrinderfeld und Würzburger Straße in Gerchsheim.
„Kibita ist der erste und daher bislang einzige Zweckverband dieser Art in ganz Baden-Württemberg“, betonten Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun und sein Großrinderfelder Amtskollege Johannes Leibold zu Beginn der konstituierenden Sitzung. „Wir beabsichtigen und erhoffen uns mit dieser Kooperation effiziente Symbiose- und Synergieeffekte im Bereich der kindlichen Bildung und Betreuung“, unterstrichen die beiden Bürgermeister stellvertretend für die jeweiligen Gremien sowie den betreffenden Akteuren.
Die Anzahl und Struktur der Einrichtungen des Zweckverbandes Kibita richtet sich nach der Bedarfsplanung, die den Verbandsmitgliedern – also den beiden Kommunen – weiterhin selbstständig und gleichberechtigt obliegt. Grundstücke und Gebäude der Kindertagesstätten verbleiben im Eigentum der Mitglieder mit allen Rechten und Pflichten. Der Zweckverband ist ferner Träger zukünftiger Angebote in der kindlichen und frühkindlichen Bildung sowie Betreuung. Zudem behält er sich vor, auch die Betreuung von Grundschulkindern als zusätzliche Aufgabe zu übernehmen.
Einstimmig wurden Dr. Lukas Braun zum Kibita-Vorsitzenden und Johannes Leibold zum stellvertretenden Vorsitzenden für die nächsten drei Jahre gewählt, bevor 2025 im wechselnden Turnus der Großrinderfelder Rathauschef den Verbandsvorsitz und der Lauda-Königshofener Amtskollege die Stellvertretung übernehmen wird.
Ebenfalls in der Verbandsversammlung vertreten sind beide Kommunen durch je ein Gemeinderatsmitglied oder eine Stellvertretung aus dem jeweiligen Gemeinderat. Diese werden auf die Dauer von fünf Jahren von dem jeweiligen Ratsgremium im Turnus der Kommunalwahlen bestimmt. Für die Stadt Lauda-Königshofen wurden Anja Günther als Vertreterin in der Verbandsversammlung und als Stellvertreter Frank Schönhöfer sowie für die Gemeinde Großrinderfeld Julian Michelbach als Vertreter und Christina Häusler als Stellvertreterin gewählt.
Der Zweckverband Kibita stellt zur Unterstützung und Erfüllung der Aufgaben erforderlich Bedienstete ein. Eine Ausschreibung für die Besetzung einer Geschäftsführungsstelle erfolgt demnächst. Zur Deckung des Finanzbedarfs wie zum Beispiel für seine Geschäftsstelle erhebt der Zweckverband von seinen Mitgliedern eine Umlage. In den Gründungsjahren 2023 und 2024 tragen die Stadt Lauda-Königshofen zwei Drittel und die Gemeinde Großrinderfeld ein Drittel sowie in den Folgejahren 2025 und 2026 beide Kommunen jeweils die Hälfte der Umlage.
In den weiteren Jahren bemisst sich die Umlage der Verbandsmitgliedskommunen nach dem Verhältnis der Ausgaben im Ergebnishaushalt in den jeweiligen Einrichtungen zu den Gesamtausgaben aller Einrichtungen des Zweckverbandes im betreffenden Wirtschaftsjahr.
Außerdem stellte im Rahmen der konstituierenden Sitzung Sabine Baumeister, Schriftführerin des neuen Zweckverbandes sowie Leiterin des Fachbereichs Kommunalrecht, Bildung, Betreuung, Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Lauda-Königshofen, das Logo „Kibita“ vor, unter dem fortan diese Institution und Initiative firmieren und werben wird.
„Die Idee für einen interkommunalen Zweckverband kam schon vor einiger Zeit auf. Nachdem auch die Gemeinde Großrinderfeld und mein Kollege Johannes Leibold dieses Vorhaben für wichtig und reif hielten, haben wir uns zu einer gemeinsamen Realisierung dieses Pilotprojektes entschlossen“, unterstrich Lukas Braun im Namen seines Amtskollegen.
Zudem hoben beide Bürgermeister und die Gemeinderatsvertreter explizit hervor, dass der neue Zweckverband Kibita auch für andere Kommunen in der Region offen sei, um die Entwicklung der Kindertagesstätten und die Betreuungsangebote entsprechend kooperativ gemeinsam zu sichern und zu gewährleisten sowie weiter auszubauen.
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