Vorhaben im Gemeinderat vorgestellt

Konzept zur Belebung des Bahnhofs sorgt für große Begeisterung

Christine und Michael Jouaux stoßen mit ihren Plänen auf viel Zustimmung. Gremium macht Weg frei

Von 
Klaus T. Mende
Lesedauer: 
Das Ehepaar Jouaux will den Bahnhof in Lauda mit neuem Leben füllen und hat dazu im Gemeinderat ein detailliertes Konzept vorgestellt. Die Bürgervertreter zeigten sich begeistert von den Plänen – und brachten das Vorhaben einmütig auf den Weg. © Büro Jouaux

Lauda-Königshofen. Christine und Michael Jouaux wollen den Bahnhof in Lauda, eines der prägendsten Gebäude in der gesamten Kommune, mit neuem Leben füllen. In der montäglichen Sitzung des Gemeinderates stellten die beiden ihr Konzept vor – und das sorgte bei Bürgermeister Dr. Lukas Braun und dem Gremium für große Begeisterung. Selbstredend, dass die Bürgervertreter einer Reservierung des ehemaligen Empfangsgebäudes sowie der früheren Pakethalle über 24 Monate bis 30. April 2025 zustimmten. Zugleich wurde die Verwaltung mit der Vorbereitung eines Kaufvertrags und einer Modernisierungsvereinbarung beauftragt.

Interesse erneut bekundet

Das Ehepaar Jouaux hatte sein Interesse an dem Gebäude abermals bekundet, nachdem sich das Vorhaben „Brainstation“ zerschlagen hatte. Die beiden haben in der Zwischenzeit ein detailliertes Konzept ausgearbeitet, an dem „viel Herzblut hängt“, wie Christine Jouaux bekannte. Sie sprach vom „Nutzungskonzept 2023“ – vor dem Hintergrund, dass der Bahnhof von 1871 bis 1873 im laufenden Jahr den 150. Geburtstag begeht. Insgesamt sei der Gebäudekomplex 86 Meter lang und an den Türmen 16 Meter breit, die Grundfläche beträgt 1145 Quadratmeter.

Die Umsetzung der Maßnahme soll in mehreren Schritten erfolgen, hob Jouaux hervor. Schlussendlich könnten in den Räumlichkeiten – barrierefrei zu erreichen – die Mobilitätszentrale, die VGMT Main-Tauber, eine Veranstaltungslocation für Hochzeiten, Empfänge oder Ausstellungen, eine Erlebnisgastronomie, eine museale Weinbar, Büroflächen für Gewerbe sowie ein Infopoint der Stadt für Reisende und Touristen Einzug halten.

Dringender Handlungsbedarf

Da dringender Handlungsbedarf in Sachen Mobilitätszentrale bestehe – auch um die Lücke zwischen Bad Mergentheim und Wertheim auf diesem Gebiet zu schließen –, sei es denkbar, bis Herbst hierfür provisorisch eine Fläche in den Räumen der ehemaligen Sparda-Bank einzurichten. „Es ist auch geplant, wieder einen persönlichen Fahrkartenverkauf am Bahnhof in Lauda zu schaffen“, teilte die designierte Investorin weiter mit. Die spontane Reaktion der Räte: Applaus auf offener Szene.

„Ich drücke fest die Daumen, wir werden Sie unterstützen“, signalisierte Reinhard Vollmer. Er zeigte sich sehr zuversichtlich und hoffe „auf nicht allzu viele Überraschungen“.

Jörg Aeckerle gelang es nicht, seine Freude zu verbergen: „Nach zähen drei Jahren“ sei es lobenswert, dass „ihr mit diesen konkreten Überlegungen eingestiegen seid“. Die Ideen seien zu unterstützen – „weiterhin viel Erfolg“.

„Alle sind sehr froh, wenn der Bahnhof wieder einer neuen Nutzung zugeführt wird“, würdigte auch Herbert Bieber das Jouauxsche Engagement. Jetzt gelte es, sich rechtzeitig um Dinge wie eine mögliche Förderung zu kümmern und solche Themen nicht auf die lange Bank zu schieben.

Von einer „tollen und innovativen Idee“ sprach Alois Imhof, der es begrüßte, dass sich „am Hauptbahnhof mittleres Taubertal“ nun etwas tue.

Christof Kulzer freue sich einfach nur riesig, dass „es weitergeht“.

Marco Hess hob den hohen Bekanntheitsgrad des Gebäudes „an zentraler Stelle“ hervor. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Umsetzung – wie ins Auge gefasst – gelinge. „Wir alle wollen keine 0/8/15-Nutzung, drücken die Daumen, dass alles klappt“, schließlich sei es das Ziel aller, hier voranzukommen.

An Radtouristen denken

Dr. Hans-Dieter Heinrich regte an, eventuell Übernachtungsmöglichkeiten für Radtouristen zu integrieren. Dazu Christine Jouaux: „Das ist durchaus denkbar – die Planungen sind nicht zementiert.“

Sie bezog auch zu Parkgelegenheiten Stellung. Es sei ein Bedarf von etwa 70 Stellplätzen eruiert worden, wobei jene auf dem „Park-and-Ride“-Parkplatz dafür nicht angerechnet werden sollen. Stattdessen wäre es vorstellbar, anstelle der ehemaligen Pakethalle ein mehrgeschossiges Parkhaus zu errichten, auf dessen Dach eine Photovoltaikanlage installiert werde. „Ausreichend Stellplätze sind das A und O an solch einem Bahnhof“, schloss Christine Jouaux.

„Appetit auf Projekt“

„Sie haben Appetit auf das Projekt“, ließ auch Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun abschließend seiner Freude freien Lauf – „dies ist zu spüren“.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten