„75 Jahre – FN on Tour“ - Serie der Fränkischen Nachrichten macht in Höpfingen Station / Kleine Kommune hat jede Menge zu bieten

Die Vereine sind das Aushängeschild für Höpfingen

Höpfingen ist mit seinen knapp 3000 Einwohnern zwar klein, hat aber dennoch jede Menge zu bieten, unter anderem ein Familienbad und viele Vereine, die mit ihren Aktionen den Ort beleben.

Von 
Maren Greß
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Höpfingen. „Klein aber oho“ trifft wohl sehr gut auf die Gemeinde Höpfingen zu. Dort macht die FN-Serie „75 Jahre – FN on Tour“ in dieser Woche Station. Mit knapp 3000 Einwohnern ist Höpfingen eine der kleinsten Kommunen im Neckar-Odenwald-Kreis.

Und dennoch hat „Höpfi“ – wie die Gemeinde von den Einwohner liebevoll genannt wird – jede Menge zu bieten. Das Aushängeschild sind die etwa 30 Vereine und Organisationen. „Der Zusammenhalt und die Vielfalt in der Gemeinde sind legendär“, sagt Alois Gerig im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Der „Noch“-Bundestagsabgeordnete und einzige Kreisrat in Höpfingen kennt seine Heimatgemeinde wie kaum ein anderer. Als eines seiner bedeutendsten Projekte nennt Gerig das Höpfinger Familienbad, eines von wenigen Hallenbädern in der Region. „Ich finde es traurig, dass in diesem Bezug so wenig Förderung – meist wegen fehlender Möglichkeit zur Kofinanzierung – nach Höpfingen geflossen ist“, so der 65-Jährige, der auf dem „Schlempertshof“ zuhause ist. Er fügt an: „Es ist für mich elementar, das Bad zu halten, insbesondere die Schwimmausbildung kann Leben retten.“ Mit aller Macht müsse an dieser Einrichtung festgehalten werden.

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Ein Streifzug durch Höpfingen

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„Trotz unserer Größe haben wir eine sehr gute Infrastruktur“, sagt Bürgermeister Christian Hauk, der im Juni zum neuen Gemeindeoberhaupt gewählt wurde. Durch die zwei Kindergärten in Höpfingen und im Ortsteil Waldstetten wird bereits für die Kleinsten eine Betreuung gewährleistet. Die Grundschule in direkter Nachbarschaft zum Familienbad und der Sporthalle rundet das Bildungsangebot ab.

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Apropos Sport: Der TSV Höpfingen ist einer der mitgliedstärksten Vereine im Ort, und die Heimspiele der drei Fußball-Seniorenmannschaften locken regelmäßig zahlreiche Zuschauer aus nah und fern in das „Lochbachstadion“.

Seit kurzem hat man in Höpfingen auch wieder die Möglichkeit, einkaufen zu gehen. Der Netto-Markt eröffnete Ende September direkt an der B 27 seine Pforten. Zuvor mussten die Einwohner immer ins benachbarte Walldürn oder nach Hardheim fahren, um ihren Einkauf zu erledigen. „Der Netto ,pusht’ den Ort noch einmal“, findet Bürgermeister Hauk.

Höpfingen: Daten und Fakten

Höhe: 377 Meter über NHN.

Fläche: 30,49 Quadratkilometer.

Einwohner: 3016.

Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je Quadratkilometer.

Postleitzahl: 74746.

Vorwahlen: 06283.

Kfz-Kennzeichen: MOS, BCH.

Gemeindegliederung: Die Gemeinde besteht aus Höpfingen und dem Ortsteil Waldstetten.

Bürgermeister: Christian Hauk (parteilos).

Homepage: www.hoepfingen.de

Nahversorgung sicherstellen

„Es bleibt zu hoffen, dass der Netto-Markt auch nachhaltig gut angenommen wird“, sagt Alois Gerig, dem es auch wichtig ist, dass die Bäcker und Getränkehändler im Ort bleiben, um die Nahversorgung für die Bevölkerung auch mit regionalen Lebensmitteln langfristig sicherzustellen.

Im vergangenen Jahr errichtete das Unternehmen „Geras“ aus Mudau zudem ein Pflegeheim in der direkten Nachbarschaft zum Lebensmittelmarkt.

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„Ich finde es klasse, dass man in der Lage war, immer wieder Bauplätze auszuweisen, sowohl in Höpfingen als auch in Waldstetten“, freut sich der Bundestagsabgeordnete. „Das ist ein ganz starkes Signal für die Zukunft unserer Heimat, und die Digitalisierung wird den Trend zum Leben auf dem Lande weiter fördern“, so Gerig.

Im Ortsteil Waldstetten steht in den nächsten Jahren ein großes Projekt auf der Agenda: ein neues Dorfgemeinschaftshaus. „Der Bürgermeister und der Gemeinderat müssen an dieser Sache dran bleiben“, appelliert Alois Gerig. In Waldstetten hat zudem die Schönstattbewegung mit dem „Haus Mariengart“ und der Schönstattkapelle eine Heimat gefunden. In der Bildungsstätte finden Treffen, Seminare, Tagungen und Begegnungen der Schönstattfamilie der Region Odenwald-Tauber statt. Darüber hinaus ist das Haus offen für andere Gruppen: Familien, Kinderfreizeiten, für Schüler und Jugendliche, für Besinnungstage und Seniorennachmittage.

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„Kousche“ tut man wohl nur in Höpfingen. Der Dialektausdruck steht sinngemäß für „zusammen kommen und miteinander sprechen“ – etwa nach dem Kirchenbesuch – und lässt sich auch in Richtung einer geselligen Runde interpretieren.

Höpfingen gilt nicht von ungefähr als „Quetschedorf“: Die Anfang der 60er-Jahre als sogenannte Intensivobstanlage angelegte Zwetschgenanlage an der B27 in Richtung Walldürn gehört noch heute zu den Hobbys mancher Höpfinger. Die „Quetschen“ sind es auch, die dem Quetschefescht und – als Hommage an den „Quetscheschnaps“, welcher der FGH 70 „Höpfemer Schnapsbrenner“ ihren Namen liehen.

Seit dem 1. Mai 1952 werden die „Höpfemer“ Jahr für Jahr – auch in Corona-Zeiten – mit dem „Weckruf“ der Jugendkapelle des Musikvereins daran erinnert, dass der Mai ins Land gezogen ist. Die Tradition wurde von Günter Dörr und Paul Link begründet.

Die über 30 Vereine sind der „Herzschlag“ Höpfingens und unterstützen sich zu weiten Teilen auch gegenseitig. Das zeigt sich auch darin, dass es einen „Sprecher der Vereine“ gibt. Zur Zeit bekleidet Erwin Nentwich das Amt.

Bei den Bürgermeisterwahlen im August 1989 – die der dann bis 2013 amtierende Ehrenfried Scheuermann gewann – notierten zahlreiche Höpfinger den Namen des nicht zur Wahl stehenden damaligen Hauptamtsleiters Gerhard Baar auf dem Wahlzettel. Baar selbst wurde später tatsächlich Bürgermeister – allerdings zehn Jahre später in seiner Heimat Rosenberg. ad

An der geologischen Grenze

Höpfingen – im Zentrum des Madonnenländchens gelegen – ist eingebettet in die Natur und liegt an der geologischen Grenze von Buntsandstein und Muschelkalk. Als Mitgliedskommune des Naturparks Neckartal-Odenwald laden viele Wander- und Radwege zum Spazieren und Fahrrad fahren ein. Für historisch Interessierte lohnt sich eine Wanderung auf dem Flugplatz-Wanderweg.

Das Erftal rund um den Ortsteil Waldstetten lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Ein Café und einige Gastronomiebetriebe haben danach die passende Stärkung parat.

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