Neu-Isenburg/Hardheim. Die Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt mit Sitz in Neu-Isenburg hat am 15. Februar beim zuständigen Amtsgericht in Offenbach am Main einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Das hat das Unternehmen am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, die den FN vorliegt.
Der Investor ist Eigentümer des Hardheimer Erfaparks und will das Einkaufszentrum wiederbeleben. Welche Auswirkungen das eingeleitete Insolvenzverfahren auf die Umsetzung des Großprojekts hat, ist derzeit noch unklar.
„Zu einzelnen Projekten können wir momentan keine Aussagen treffen. Der Geschäftsbetrieb läuft innerhalb der Eigenverwaltung aber generell ohne Einschränkungen weiter, dies betrifft auch die Projekte, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden“, sagt Pressesprecherin Doreen Vasicek auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten.
Insolvenzantrag vom Gericht bereits angenommen
Das Gericht habe den Insolvenzantrag bereits angenommen, der Geschäftsbetrieb des Unternehmens laufe uneingeschränkt weiter, schreibt das Unternehmen in der Pressemitteilung. Ferner habe der verbundene Generalunternehmer GMB Gesellschaft für Gewerbeimmobilien ebenfalls einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim gleichen Gericht gestellt. Hier gehe man davon aus, dass das Gericht den Antrag zeitnah annehmen werde.
„Die notwendige Sanierung ist Folge der kritischen Marktentwicklung mit gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten, der Zurückhaltung bei der Vergabe von Darlehen und der gleichzeitig gesunkenen Nachfrage und Bewertung von Objekten bei potenziellen Käufern“, wird Mohamed Younis, Geschäftsführer der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt und der GMB Gesellschaft für Gewerbeimmobilien, in der Mitteilung zitiert. „Zudem stockt der Verkauf eines großen Projektportfolios mit einer namhaften Fondsgesellschaft“, sagt Younis. „Das hat im Unternehmen zu wirtschaftlichen Verwerfungen geführt, auf die wir nun reagieren. Wir werden uns so an die neuen Marktbedingungen anpassen“, so der Geschäftsführer weiter.
Generalhandlungsbevollmächtigter Roth ist zuversichtlich
Die Geschäftsführung von Schoofs Frankfurt habe Rechtsanwalt Professsor Dr. Jan Roth, Partner der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek, zum Generalhandlungsbevollmächtigten berufen. Er unterstütze mit seinem Team federführend vor allem bei den Restrukturierungsthemen. „Die Verantwortlichen von Schoofs Frankfurt haben frühzeitig auf die Situation reagiert und sind gut vorbereitet in das jetzt beantragte Verfahren gegangen“, sagt Roth. Er sei deshalb zuversichtlich, dass die Unternehmen über das eingeleitete Sanierungsverfahren eine für alle Beteiligten vernünftige Lösung finden werden.
Die Geschäftsführung habe bereits im Vorfeld Gespräche mit Investoren geführt, welche nach Einleitung des Sanierungsverfahrens fortgesetzt würden. Mit einem potenziellen Investor seien diese Gespräche recht weit fortgeschritten. Zudem werde zeitnah ein Investorenprozess unter den rechtlichen Vorgaben einer Eigenverwaltung eingeleitet. Die Planungen und Bauarbeiten sollten an den verschiedenen Projekten auch nach der Antragsstellung fortgeführt werden. Entsprechende Gespräche mit den Beteiligten wolle man zeitnah aufnehmen, hieß es.
Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind gesichert
Die rund 90 Beschäftigten der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt seien am Montag über die Situation informiert worden. Die Löhne und Gehälter seien gesichert, da auch in der Eigenverwaltung Insolvenzgeld gezahlt werde. Das zuständige Amtsgericht habe für die Schoofs Immobilien Frankfurt GmbH Rechtsanwalt Dr. Andreas Kleinschmidt (Frankfurt) zum vorläufigen Sachverwalter bestellt.
In den kommenden Wochen und Monaten werde man einen Plan erarbeiten, in dem die weitere Sanierung der Unternehmen verbindlich geregelt sein werde. „Nehmen Gericht und Gläubiger den Sanierungsplan an, gelten die Gesellschaften als saniert und das Gericht hebt das Verfahren auf“, heißt es.
Die Schoofs Immobilien GmbH mit Sitz in Kevelaer und Köln sei von dieser Entwicklung nicht betroffen. Beide Unternehmen seien rechtlich voneinander getrennte Organe und würden wirtschaftlich unabhängig voneinander am Markt agieren.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Hardheim: Bei ,,Schoofs" auf der Matte stehen