Hardheim. Seit dem vergangenen Montag ist die Frist abgelaufen - die Frist, binnen der sämtliche Mieter den Erfapark verlassen sollten. Doch noch brennt Licht in Hardheims ehemaligem Einkaufszentrum, wie das Bild deutlich belegt. Drei Mietparteien habe noch keine neue Bleibe gefunden, bzw. stehen kurz vor dem Umzug. Auch Jürgen Barth mit seinem Optiker-Geschäft wird in der ersten Oktober-Woche seinen neuen Standort beziehen. Dieser ist dann im ehemaligen „Prinz Carl“, rechts neben dem „Bierbrunnen“ zu finden. „Die Schlüsselübergabe haben wir für Ende Oktober vereinbart“, informierte Barth die FN auf Nachfrage.
„Ich gehe davon aus, dass auch mit weiteren Mietern eine entsprechende Verständigung erfolgt“, teilte Insolvenzverwalter Dr. Andreas Kleinschmidt auf FN-Anfrage mit. Ein Auszug sei, so unangenehm das auch für die Mieter sei, alternativlos, so Kleinschmidt weiter. Die FN erfuhren vor Ort, dass nun zwar alle Mietparteien eine neue Bleibe gefunden haben, sich die Auszüge aber bis zum Ende des Jahres hinziehen können, unter anderem wegen Renovierungsarbeiten im neuen Heim.
Kleinschmidt freute sich, dass mit Ablauf des 15. September ersten Mietern die in Aussicht gestellte Kostenbeteiligung an Aus- bzw. Umzugskosten zugegangen sei. Diese beträgt maximal 1500 Euro pro Partei (wir berichteten).
Weshalb die Kündigungen unabdingbar waren
Die Kündigungen waren nach Ansicht des Insolvenzverwalters aus diesem Grund nötig: Die Einnahmen aus den Vermietungen im Erfapark reichten nicht annähernd aus, um die laufenden Kosten der Verwaltung und Unterhaltung dauerhaft zu decken, sodass die Verwaltung und Unterhaltung des gesamten Objekts zu Lasten der Insolvenzmasse und der Gläubiger gehen würden. Dies sei nach den Bestimmungen der Insolvenzordnung nicht zulässig.
Bedeckt hält sich Dr. Andreas Kleinschmidt allerdings in Sachen „neuer Investor“, über den die FN bereits am 8. September berichteten. Demnach will der 82-jährige Egon Scheuermann aus Mannheim das Objekt kaufen. Auf konkrete Fragen dieser Redaktion antwortete der Insolvenzverwalter wie folgt: „Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich zu Verhandlungen mit etwaigen Investoren nicht äußern kann.“ Auch Bürgermeister Grimm hält in dieser Sache derzeit bedeckt – allerdings „etwas vielsagender“. Den FN teilte er auf Anfrage mit: „Zu Herrn Scheuermann gibt es keine öffentlichen Neuigkeiten.“ In diese Worte kann man zumindest interpretieren: Im Hintergrund laufen die Verhandlungen weiter…
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