Frankenbahn

Grünsfeld: Weiter lange Wartezeiten an Bahnübergängen

Instandsetzung aufgrund technischer Probleme in Grünsfeld und Zimmern wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Situation vor Ort mit DB-Vertretern besprochen

Von 
Klaus T. Mende
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Die langen Wartezeiten an vier Bahnübergängen, hier jener in Grünsfeld, sind von Verkehrsteilnehmern und Fußgängern vorerst in Kauf zu nehmen. © Klaus T. Mende

Grünsfeld/Zimmern. Regionalbahnen und -expresse sowie Güterzüge genießen auf der Frankenbahn im Bereich von Grünsfeld und Zimmern weiterhin Vorfahrt.

Für Verkehrsteilnehmer und Fußgänger an den vier Bahnübergängen, an denen es bereits seit Wochen große technische Probleme gibt, stehen die Signale hingegen auf Rot – für unbestimmte Zeit. Im Klartext: Wartezeiten von bis zu 20 Minuten und länger werden bis auf Weiteres die Regel und sind somit in Kauf zu nehmen.

Anrainer und Verkehrsteilnehmer sind einfach nur noch genervt – einerseits von der aktuellen Situation an den Bahnschranken, andererseits von der Informationspolitik der Deutschen Bahn (DB) über den aktuellen Stand der Dinge.

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Für Grünsfelds Bürgermeister Joachim Markert allemal Anlass genug, mal richtig auf den Putz zu hauen und Vertreter des Konzerns zu einem Vororttermin an den „Ort des Zinnobers“ zu zitieren. Er habe dies nicht mehr auf die lange Bank schieben können und wollen, sondern darauf gedrängt, dass dies umgehend geschehe – mit Erfolg. Denn am Dienstag habe man sich nun getroffen, wie der Rathauschef den Fränkischen Nachrichten bestätigt.

„Konstruktives Gespräch“

Markert berichtet von einem „konstruktiven Gespräch“, in dessen Verlauf sich die DB-Vertreter für die bisherigen Unannehmlichkeiten entschuldigten.

Die Dringlichkeit der Lage sowie das Ziel einer „schnellstmöglichen Lösungsfindung“ habe für beide Seiten „absolute Priorität“, sei man übereingekommen. Dazu findet an diesem Donnerstag eine Sonderverkehrsschau statt. Und: Künftig solle eine engere und zeitnahe Kommunikation sichergestellt werden. Dieser Punkt sei in der letzten Wochen am meisten kritisiert worden, denn die Menschen hätten sich zu wenig bis gar nicht informiert gefühlt. „Wäre die Bahn hier mehr in die Offensive gegangen und hätte mitgeteilt, weshalb es die Probleme gibt, wäre dies sicher bei vielen auf mehr Verständnis gestoßen“, zeigt sich das Grünsfelder Stadtoberhaupt gegenüber unserer Zeitung überzeugt.

Vorerst machten die beiden Bahn-Mitarbeiter wenig Hoffnungen auf eine schnelle Problemlösung. „Allerdings soll die Instandsetzung der vier Bahnübergänge, die eigentlich erst mit der Modernisierung der Haltepunkte in Grünsfeld und Zimmern 2024 geplant war, vorgezogen werden“, berichtet Joachim Markert über den Austausch. Und er weiß jetzt auch genau, wo der „Hund begraben“ ist.

„Wir haben es hier mit einer Versprödung der Ummantelung der Kabel zu tun, habe ich mit sagen lassen“, verdeutlicht der Bürgermeister. „Dadurch sind lauter Risse entstanden, durch die Feuchtigkeit ins Kabelinnere gekommen ist.“ Dies sei schlussendlich ursächlich dafür, dass die Technik an den Übergängen nicht mehr funktioniert. Sämtliche vier Querungen im Bereich von Grünsfeld und Zimmern seien „zusammengeschaltet“, will heißen, wenn es bei einem ein Problem gibt, seien alle vier nicht mehr einsatzbereit.

Am Ist-Zustand nicht zu rütteln

„Die Technik muss komplett ausgetauscht und erneuert werden“, hat Joachim Markert weiter in Erfahrung bringen können. Faktoren wie Genehmigungen, Materialbeschaffung oder Ausschreibungen würden einige Zeit benötigen – und bis dahin sei am Ist-Zustand nicht zu rütteln. „Die DB ist aber bestrebt, die Maßnahme vorzuziehen.“ Die Frage, ob sie noch in diesem Jahr vollständig abgeschlossen werden könnte, nennt das Stadtoberhaupt „sportlich ambitioniert“. Er gehe eher davon aus, dass es für alle Nutzer der Schienenquerungen zunächst weiter heiße, sich in Geduld zu üben. Bis sich etwas getan habe, würden alle vier Bahnübergänge mit „Manpower“ bedient – rund um die Uhr, was sich die Bahn einiges kosten lasse.

Zumindest eine gute Nachricht hat Joachim Markert für die Anwohner entlang der Frankenbahn-Trasse parat: „Mir wurde mitgeteilt, dass das ,Schlüsseln’ zum Öffnen der Schranken künftig entfällt – und damit auch die lauten Hupsignale der Züge.“ Weiterhin wünsche er sich, so der Rathauschef, dass die DB in Gerlachsheim und in Wittighausen auf großen Plakaten auf die möglicherweise langen Wartezeiten hinweise. So könnten Verkehrsteilnehmer fürs Erste eine andere und schnellere Route wählen.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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