Bad Mergentheim. Der gemeinsame Weg führt den puren Genuss einer grünen Oase in Bad Mergentheim vor Augen: den Schloss- und den Kurpark. Aber auch die lebendige und traditionsreiche Altstadt kommt nicht zu kurz. Maria Günter und André Kurtze fühlen sich in der Kurstadt pudelwohl und genießen das Ambiente und Flair so oft sie nur können.
Vom Rosengarten geht es durch die Baumallee hindurch vor zu den Wasserspielen und zum Café Amadeus, von dort weiter zum Klanggarten und danach zum „Schneckenbuckele“ und zum Ententeich im Schlosspark. In der Innenstadt ist der Marktplatz quirliges und zugleich sehenswertes Zentrum, während der Spaziergang über den Deutschordenplatz und den Torbogen in den äußeren Schlosshof hineinführt. Am Mondhäusle geht’s vorbei und über die Tauberbrücke hin zur Wasserfontäne, weiter zum Gradierpavillon und bis in den Japanischen Garten.
„Das sind die schönsten Wege hier“, freuen sich Maria Günter und André Kurtze, die sich schon viele Jahrzehnte kennen. Beide arbeiteten einst im Kur- und Tourismusbereich und bis Ende 2019 führten sie als Doppelspitze den Bad Mergentheimer Kur- und Tourismusverein – elf Jahre lang. Sie als Geschäftsführerin und er als Vorsitzender.
Anblick zum Genießen
„Leidenschaftlich gerne laufe ich vom Marktplatz durch das Schloss über den kleinen Bahnübergang bis in den Kurpark und setze mich dann auf eine Bank vor dem Haus des Gastes und genieße den Anblick der großen Wasserfontäne, der vielen blühenden Blumen und der durchweg grünen Umgebung“, erzählt Maria Günter.
Sie stammt aus Apfelbach und war über 30 Jahre im Kultur- und Tourismusamt der Stadt Bad Mergentheim tätig. In den Anfängen hatte sie bereits mit André Kurtze zu tun, der sich zu dieser Zeit beim Landkreis für den Tourismus einsetzte.
Günter betreute Stadt- und Volksfest und arbeitete mit allen Beherbergungsbetrieben zusammen und kam so viel herum im Stadtgebiet: „Daher kenne ich beinahe jedes Eck in Bad Mergentheim“, lächelt Günter, die sich auch insgesamt 30 Jahre ehrenamtlich für den Kultur- und Tourismusverein engagierte; als Kassenwartin, Schriftführerin und – wie erwähnt – als Geschäftsführerin in Personalunion.
Ihr Weg führt sie regelmäßig in den Kurpark, denn sie trinkt mit Freunden und Bekannten auch gerne einen Kaffee im Café Amadeus mit Blick auf die Wasserspiele und lauscht dem Kurorchester oder sie atmet tief die salzhaltige Luft im Gradierpavillon ein. Und dann ist da noch der Rosengarten! „Dort sitzt man so schön. Da genieße ich die Blumenpracht ausgiebig“, sagt Günter.
Lieblingsplätze in der Kurstadt hat auch André Kurtze gleich mehrere: „Wenn man hier anfängt aufzuzählen, dann kann man fast nicht mehr aufhören“, lacht der gebürtige Mergentheimer, „weil es hier so viele wunderbare Orte gibt“. Im Kurpark kommt für ihn an erster Stelle der Japan-Garten: „Das Geplätscher des Wassers, die exotische Ausstattung, die Ruhe – man fühlt sich in Gedanken nach Japan versetzt und kann mit allen Sinnen genießen“, so Kurtze: „In dieser wunderbaren Idylle kann ich richtig gut nachdenken und reflektieren.“
Aufgewachsen ist Kurtze mit vielen Kurgästen in der Edelfinger Straße, denn seine Mutter vermietete einige Zimmer. Von Kindesbeinen an war er also in den Kurtourismus involviert.
Der „Gackerli-Weg“
Wenn er heute in diese Straße kommt, dann läuft er zumeist den „Gackerli-Weg“, den kleinen Parallel-Weg auf dem Damm an der Tauber, entlang. „Das war früher ein ganz normaler Wiesenweg und überall waren Hühner in den Gärten, für uns Kinder nur die Gackerli. Da kommen schöne Erinnerungen auf“, lacht Kurtze.
1971 kam er als Seiteneinsteiger zum damaligen Landratsamt Mergentheim, auf die neu geschaffene Stelle „Tourismus“ – und er fand großen Gefallen am Thema. Er wollte eigentlich Pilot bei der Bundeswehr werden, doch das klappte aufgrund seiner Augen nicht. Die Leidenschaft fürs Fliegen kostet er nun stattdessen bis heute im eigenen Flugsimulator voll aus. Mit der Landkreis-Reform wechselte er ins neue Landratsamt Main-Tauber-Kreis und er kümmerte sich bis 1989 auch als Geschäftsführer um die Arbeitsgemeinschaft Liebliches Taubertal. Dann kamen seine „Wanderjahre“, wie er selbst sagt: erst als Kurgeschäftsführer auf die Schwäbische Alb, dann zu Radio Ton, danach als Verkehrsdirektor nach Cochem an der Mosel und schließlich als Kurdirektor auf der Nordsee-Insel Spiekeroog. Private Gründe führten ihn früher als geplant zurück in die Heimat.
„Für mich war aber immer klar, dass ich spätestens im Rentenalter wieder zurück ins Taubertal komme, denn es ist so schön hier“, betont Kurtze, der heute in Markelsheim wohnt und immer auch schon den Weinbau in der Region wertschätzte und gerne dies auch anderen vermittelte, wenngleich er selbst nicht mehr mit anstößt.
„Täglich fahre ich mit dem Rad nach Bad Mergentheim rein, laufe aber auch viel rund um Markelsheim“, berichtet Kurtze und verrät seinen Lieblingsplatz außerhalb der Kernstadt: „Ein wunderbares Plätzchen hinter Markelsheim, auf dem Weg nach Rüsselhausen, eine Bank, die den Blick auf die Weinberge, den Roggenberg, die Burg Neuhaus und noch nach Elpersheim ermöglicht. Ein toller Ruheort.“
Auf den Höhenzügen rund um Bad Mergentheim fühlt sich auch Maria Günter ebenso wohl und empfiehlt hier nicht nur die Wege am Ketterberg zum ehemaligen „Café Waldeck“ oder oberhalb der „Solymar“-Therme, sondern auch den Philosophenweg oder den Spaziergang durchs Tal, an der Tauber entlang, von Mergentheim über Igersheim bis Markelsheim – und gerne auch noch weiter.
Als Kinder hier Schlitten gefahren
Ganz hoch im Kurs stehen bei beiden aber die Parks. „Der Kurpark insgesamt ist sehr erholsam und ich liebe genauso den Schlosspark. Ich verbinde beide Parks bei einem Besuch“, erklärt Kurtze und berichtet, dass er gerne aufs „Schneckenbuckele“ hoch gehe und sich dort hinsetze, um auf den Ententeich zu schauen – „einfach toll“. Sofort erinnert er sich: „Als wir Kinder waren und es hier noch keine Teich gab, sind wir im Winter mit dem Schlitten runtergefahren. Für alle Kinder war das ein Anziehungspunkt. Heute liebe ich das Wasser, das Vogelgezwitscher, die Enten, Karpfen und die Idylle pur.“ Kurtze ärgert sich aber über die wiederkehrende Vermüllung des Platzes. „Das ist ein Riesenproblem. Das ist jammerschade, dass manche ihren Abfall nicht wieder mitnehmen können. Tüten, Flaschen, Pappkartons – das ist so grässlich. Ich frage mich, ob diese Menschen daheim auch alles liegen lassen.“
Hinsitzen und zuschauen
Schöne Fleckchen finden sich natürlich auch zuhauf in der historischen Altstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Auch dort halten sich Maria Günter und André Kurtze sehr gerne auf, wie sie noch ergänzen. Nach der intensiven Zeitungslektüre zu Hause geht es immer mal wieder in ein Café im Zentrum. Günter trifft sich hier mit anderen, um sich gemütlich zu unterhalten, während Kurtze gerne auch mal alleine sitzt, seinen Kaffee genießt und den vielen Menschen einfach nur beim Vorbeigehen oder Flanieren zuschaut.
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