Kommentar Viel Lob und etwas Kritik

Michael Fürst zu seinen Eindrücken vom Litauen-Besuch

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Michael Fürst
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Diese Tage in Litauen werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Wenn man die deutschen Soldaten über drei Tage hinweg bei ihrem Einsatz begleiten darf, ist das ein Privileg. Ich habe Eindrücke erlangt, die ich jedem Bürger dieses Landes gönnen würde – vor allem aber jenen, die kein Verständnis für die deutsche Militärpräsenz an der Nato-Ostflanke haben.

Dieser Einsatz ist wichtig und deshalb richtig, weil wir uns immer wieder vor Augen halten müssen, dass unsere Freiheit und unser Wohlstand unter Umständen auch militärisch verteidigt werden müssen.

Hierzu benötigen wir Soldaten, die sich notfalls auch mit ihrem Leben dafür einsetzen. Deshalb war es eine gute Geste von Hardheims Bürgermeister Stefan Grimm, den Soldaten vor Ort für ihren Dienst ausgiebig zu danken.

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Neben der Ernsthaftigkeit, mit der die Soldaten ihren Dienst tun, hat mich die enorme Disziplin beeindruckt. In der gesamten Kaserne liegt kein Kippenstummel auf dem Boden, die Duschen und Toiletten, die von mehreren Kameraden genutzt werden, sind picobello sauber. Da tanzt keiner aus der Reihe. Viele, viele Jahre nach meinem Grundwehrdienst habe ich nun erst erkennen dürfen, für was der ganze Disziplin-Drill notwendig war – und ist. Nur so kann solch ein Einsatz funktionieren.

Doch kein Kommentar ohne Kritikpunkt: Dass der Truppenübungsplatz in Litauen nur wenige Kilometer von der weißrussischen Grenze entfernt liegt, ist höchst unglücklich. „Der Feind“ hört es quasi vor seiner Haustüre knallen und die Panzerketten rasseln, wenn die Nato-Truppen üben. Man kann nur hoffen, dass dieses Getöse die unberechenbaren Diktatoren in unmittelbarer Nachbarschaft nicht nervös werden lässt.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion