Die Entscheidung, dass das Frankenbad 2024 nicht wieder öffnen wird, hat erwartungsgemäß für große Enttäuschung und Ernüchterung gesorgt. Das gilt für die Bevölkerung, den Gemeinderat, nicht zuletzt aber auch für die Verantwortlichen der Stadt selbst. Keiner hat gewollt, dass es soweit kommt.
Nach Lage der Dinge ist es genau so, wie es Bürgermeisterin Anette Schmidt formulierte: Es handelt sich nicht um eine Entscheidung, die man treffen kann, sondern um eine, die getroffen werden muss – zum Schutz der Badegäste. So weh es tut.
Die Verwaltung hatte angesichts der massiven Schäden an Substanz und Technik schlicht keine andere Wahl, als in dieser ausweglosen Situation die Reißleine zu ziehen.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Wassermenge, die zuletzt binnen vier Tagen aus dem Becken lief, kleiner war als die veröffentlichten 2200 Kubikmeter. Sie bleibt unglaublich groß, und die Summe der Mängel einfach zu umfangreich.
Und jetzt fasse ich mir noch an die eigene Nase. Denn die Aussage in meinem Kommentar vom Mittwoch, 2024 erlerne kein Kind in Tauberbischofsheim das Schwimmen, war falsch. Im Fechtzentrum gibt es noch ein Schwimmbad, wo es offenbar auch 2024 ein Schwimmkurs-Angebot geben wird. Das hatte ich übersehen und bitte um Verzeihung. Fehler muss man korrigieren, auch und gerade als Journalist.
Die Erkenntnis entpuppt sich zugleich als Lichtblick. Denn bei der Suche nach Alternativen zum Freibad ist das Becken der Fechter zumindest eine Option für die Stadt. Die will in den nächsten Tagen damit beginnen, Gespräche zu führen und Möglichkeiten auszuloten, um die nächsten 18 Monate ohne Frankenbad so erträglich wie möglich zu gestalten.
Fraglos handelt es sich dabei um keine leichte Mission.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Frankenbad Tauberbischofsheim: "Keine leichte Mission"
Fabian Greulich zur Schließung des Frankenbads