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Darum ist Gustav Davidsson so wichtig für die Rhein-Neckar Löwen

Gustav Davidsson spielte eine durchwachsene erste Saison bei den Rhein-Neckar Löwen. Mittlerweile agiert der Schwede deutlich stabiler. Das hat Gründe

Von 
Marc Stevermüer
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Seit einigen Wochen überzeugt Gustav Davidsson. © Max Krause

Mannheim. So richtig überrascht sind sie bei den Rhein-Neckar Löwen nicht von Gustav Davidsson. „Er zeigt jetzt das, was wir uns von ihm erhofft haben“, sagt Sportchef Uwe Gensheimer über den 24-Jährigen, der im Sommer 2023 vom schwedischen Erstligisten Hammarby IF zum Handball-Bundesligisten gewechselt war und maximal eine durchwachsene erste Saison im Trikot der Mannheimer zeigte.

Seit einigen Wochen überzeugt der Rückraum-Rechtshänder allerdings mit recht stabilen Leistungen. Vor allem seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Mittelmann Juri Knorr. Davidsson übernahm die Position des deutschen Nationalspielers, führte im Angriff Regie. Wenn man so will, blühte er in dieser Rolle sogar auf, nachdem der Schwede zuvor meistens auf der Halbposition eingesetzt worden war.

„Ich war immer ein Spielmacher und sehe mich momentan auch eher auf dieser Position“, sagt Davidsson, dessen Worte keinesfalls als Forderung, sondern eher als eine Feststellung zu verstehen sind. Mal ganz abgesehen davon, dass Trainer Sebastian Hinze das genauso sieht: „Gustav fühlt sich in dieser Rolle einfach deutlich wohler. Er strahlt mittlerweile auch etwas aus auf dem Spielfeld. Man sieht das gestiegene Selbstvertrauen in seinen Aktionen.“

Sah es in der vergangenen Saison noch häufig danach aus, dass der 24-Jährige in Stresssituationen hektisch wird und entsprechend erst die Nerven und dann den Ball verliert, präsentiert sich Davidsson nun ganz anders. Die Fehlerquote beim gebürtigen Stockholmer ist dramatisch gesunken - und dass er im Pokalkrimi gegen die Füchse Berlin in der entscheidenden Phase auf dem Feld stand und dem Druck standhielt, darf getrost als Fortschritt gewertet werden. Der Lohn dafür ist auch eine Nominierung ins vorläufige WM-Aufgebot der schwedischen Nationalmannschaft.

Davidsson erklärt seine Entwicklung vor allem mit der gewachsenen Erfahrung und einem Lerneffekt: „Die vergangene Saison war meine erste in Deutschland. Ich musste mich erst einmal an das Tempo gewöhnen. Alle Mannschaften sind so unglaublich gut, mit cleveren Abwehrspielern. Wenn man nur ein wenig zu lange braucht, ist es schon zu spät.“ Mittlerweile, meint der 24-Jährige, „weiß ich, was ich machen muss, um eine gute Leistung zu zeigen“.

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Hinze schätzt vor allem den Wissensdurst des Rückraumspielmachers, der sich häufig mit dem Trainer über Ideen und Strategien austauscht. Davidsson stellt Fragen, gibt Anregungen. „Ich mag das taktische Spiel und Sebastian bereitet sehr viel vor. Ab und zu habe ich aber auch einen Vorschlag - und manchmal spielen wir auch das, was ich empfohlen habe“, sagt Davidsson und lacht.

Sportchef Gensheimer gefällt es wiederum, wie sehr sich der Schwede einbringt: „Gustav macht sich viele Gedanken, ist mit dem Kopf bei jeder Situation auch voll dabei. Und da ist es egal, ob er spielt oder ob er auf der Bank sitzt. Er denkt immer mit.“ Es verwundert daher nicht, dass die Löwen den Vertrag mit Davidsson gerne über den Sommer 2025 hinaus verlängern möchten. Zumal der zweifache Meister und Pokalsieger mit Knorr ohnehin schon einen Mittelmann an den dänischen Topclub Aalborg verliert.

Für den deutschen Nationalspieler soll zwar ein Ersatz verpflichtet werden - im Gespräch ist Leif Tissier vom HSV Hamburg - , doch in den Mannheimer Planungen spielt Davidsson ebenfalls eine zentrale Rolle. Was allein schon daran liegt, dass er gut zu Hinzes System-Handball passt und viel für seine Nebenleute im Rückraum initiiert. „Wir haben Basti Heymann auf der einen Seite und Ivan Martinovic auf der anderen“, sagt der Schwede: „Es macht Spaß, mit diesen Jungs zusammenzuspielen.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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