Handball

So bewertet Trainer Hinze die Neuzugänge der Rhein-Neckar Löwen

Drei neue Spieler holten die Rhein-Neckar Löwen vor dieser Saison. Was haben sie bislang geleistet? Und wie wichtig sind sie? Trainer Hinze gibt Antworten

Von 
Marc Stevermüer
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Hatte zuletzt wieder deutlich mehr Grund zur Freude: Löwen-Trainer Sebastian Hinze. © Pix/Ruffler

Mannheim. Am Ende seiner Schwärmerei lacht Sebastian Hinze über sich selbst. „Ich muss an meiner Rhetorik arbeiten“, scherzt der Trainer der Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag. Zuvor hatte er eine knapp zweiminütige Lobeshymne auf die Neuzugänge des Handball-Bundesligisten angestimmt, die schließlich mit den Worten endete: „Ich bin mit allen mehr als einverstanden.“

Keine Frage: Das abschließende Urteil „mehr als einverstanden“ passte mal so gar nicht zum zuvor Gesagten. Es glich einer Untertreibung. Fast so, als hätte Hinze gesagt, er sei mit Ivan Martinovic, Sebastian Heymann und Tim Nothdurft „zufrieden“.

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Nun gibt es beim neuen Löwen-Trio gewiss auch noch Steigerungspotenzial, weil man sich bekanntermaßen immer weiterentwickeln will. Und auch kann. Was Hinze übrigens ebenfalls so sieht. Aber vom bisher Angebotenen seiner drei Neuen ist der Trainer schlichtweg angetan.

Linksaußen Nothdurft erzielte in der Schlussphase des überraschenden 30:29-Pokalerfolgs über die Füchse Berlin nervenstark wichtige Treffer, vor allem machen seine Defensivstärken die Mannheimer aber flexibler. Nothdurft deckt auf der Halbposition, so dass sich der Mittelmann bei der Abwehrarbeit auf der Außenposition ein wenig ausruhen und nach Ballgewinnen noch dazu das Tempo forcieren kann.

Heymann zeigte schon mehrfach „sehr hohes“ Niveau

Heymann wiederum nimmt längst zentrale Rollen in Defensive und Offensive ein. „Er bringt uns genau das, was wir uns von ihm versprochen haben. In mehreren Begegnungen hat Basti schon ein sehr, sehr hohes Niveau abgerufen“, freut sich Hinze über die Leistungen des Rückraum-Rechtshänders - und auch über dessen Auftreten: „In emotionaler Hinsicht hat er eine Führungsrolle eingenommen.“ Zum Beispiel bei den Siegen über die Topteams THW Kiel, MT Melsungen und Füchse Berlin.

In diesen drei Begegnungen trumpfte auch Martinovic groß auf. Der Kroate erzielte nicht nur viele, sondern auch wichtige Tore in stressigen Phasen oder bei angezeigtem Zeitspiel. Also unter großem Druck und nicht aus allerbesten Abschlusspositionen. „Ivan ist eine absolute Bereicherung. Und das nicht nur wegen seiner Qualität, sondern auch weil er ein Typ ist. Er macht sich keinen großen Kopf, sondern einfach sein Ding. Es tut gut, jemanden wie ihn in der Mannschaft zu haben“, adelt Hinze den Kroaten fast schon.

Klar ist: Alle drei Zugänge und auch den Rest der Mannschaft wird der Trainer am Samstag (20.30 Uhr) in der Partie bei Frisch Auf Göppingen in einer starken Verfassung brauchen, um in der Bundesliga den Anschluss an die obere Tabellenregion zu halten.

Nach zwei Siegen ist das Selbstvertrauen wieder größer

Nach den Siegen über den VfL Potsdam und zuvor über Berlin reisen die Mannheimer mit gestärktem Selbstvertrauen zum baden-württembergischen Landesduell. Vor allem der Krimi-Sieg über den Hauptstadt-Club wirkte befreiend, wie Hinze unterstreicht: „Es tut immer gut, eine knappe Partie zu gewinnen. Dass es dann noch solch ein Highlight-Spiel war gegen Berlin, macht es doppelt schön. Und man hat es dann auch in Potsdam gesehen. Dort sind wir mit einem anderen Selbstverständnis aufgetreten.“

All das führt in Summe nun dazu, dass die Löwen mit großer Zuversicht auch die Aufgabe Göppingen angehen. „Wir hatten jetzt zwei Erfolgserlebnisse. Die anschließende Trainingswoche war gut, die Stimmung ebenfalls“, berichtet Hinze, der noch dazu Fortschritte bei Spielmacher Juri Knorr sieht.

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Nach überstandenem Daumenbruch stand der 24-Jährige gegen Berlin erstmals auf dem Feld. Er traute sich nach dem Triumph aber nicht, das Handy eines Fans für ein Selfie zu fangen. „Bei 100 Prozent seines Leistungsvermögens ist Juri noch nicht. Aber er bekommt immer mehr Sicherheit, wir haben in dieser Woche auch viel im Angriffsspiel mit ihm gearbeitet. Das sah schon sehr gut aus“, sagt Hinze.

In Göppingen erwartet der 45-Jährige „traditionell ein schweres Auswärtsspiel“. Die Badener treffen seiner Meinung nach auf eine „komplette Mannschaft“, in der in der vergangenen Saison übrigens noch Heymann spielte. An früherer Wirkungsstätte würde er bestimmt besonders gern zeigen, warum Hinze gerade so von ihm schwärmt.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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