Düsseldorf. Die Adler Mannheim haben ihren dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga zementiert. Luke Esposito schoss die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Freitagabend in der Verlängerung zu einem 5:4 (0:0, 3:3, 1:1, 1:0)-Sieg bei der Düsseldorfer EG. „Zwei Punkte sind besser als keiner. Wir hätten aber gerne alle drei gehabt“, sagte Eakins und spielte dabei auf die Schlussphase an, in der sein Team in Überzahl eine 4:3-Führung nicht ins Ziel brachte.
Vor zwei Wochen hatten die Adler Gravel verpflichtet, um sich auf der Torhüterposition abzusichern. Da Arno Tiefensee noch die Folgen einer Erkältung auskuriert, erhielt der in Berlin geborene Kanadier früher als gedacht eine erste Bewährungschance in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der Rechtsfänger hinterließ im ersten Drittel einen guten Eindruck. Er bekam zwar nicht viel zu tun. Wenn er gebraucht wurde, war er aber da. Als Alex Ehl vor ihm auftauchte, machte er das kurze Eck zu (4.), beim Schuss von Philip Gogulla war er mit dem Schoner zur Stelle (8.).
Und die Adler? Die mussten sich nach der personellen Rotation erst einmal finden. Zac Leslie kehrte für Tobias Fohrler in die Verteidigung zurück, im Sturm ersetzten Tom Kühnhackl und Daniel Fischbuch die pausierenden Markus Hännikäinen und Kristian Reichel.
Adler starten äußerst verhalten in das Spiel
Hännikäinen hatte am Mittwoch nach der 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg die emotionslose Spielweise seiner Mannschaft kritisiert. Im Duell mit dem Tabellenletzten war zunächst keine Steigerung zu erkennen. Die Adler ließen zwei frühe Überzahlgelegenheiten ohne große Chance verstreichen. Ryan MacInnis benötigte beispielsweise zu lange, um den Puck unter Kontrolle zu bringen (11.). Fischbuch ließ die Führung ebenfalls liegen (11.).
Zu Beginn des zweiten Abschnitts wurden die Mannheimer für ihre lethargische Spielweise bestraft. Gogulla brachte das Schlusslicht, das seit der Länderspielpause auf einen Punktgewinn wartete, mit 1:0 in Führung, weil John Gilmour und Jyrki Jokipakka nicht beherzt genug eingriffen (22.). In Unterzahl hatte Kris Bennett die große Gelegenheit zum Ausgleich. Der Kanadier fuhr allein auf DEG-Torhüter Henrik Haukeland zu, doch er vertändelte den Puck (25.).
Mit einem Doppelschlag binnen 39 Sekunden drehten die Adler das Spiel. In Überzahl drückte Jordan Szwarz einen Pass von Austin Ortega über die Linie (31.), dann tunnelte Leon Gawanke Haukeland zum 2:1 für die Gäste (32.).
Mannheimer lassen in der Defensive zu viel zu
Sicherheit gab die Führung den Adlern aber nicht, es brannte lichterloh vor Gravel. Wie die Schiedsrichter beim Videobeweis erkannten, hatte der Schuss von Sinan Akdag die Linie überquert (36.). Das Spiel war zunächst weitergelaufen, weil das Mannheimer Tor aus der Verankerung geraten war und der Puck darunter durchflutschte. Tyler Gaudet hatte eine Minute später ohnehin getroffen, es zählte aber Akdags Treffer, die Uhr wurde zurückgedreht.
Düsseldorf – Adler 4:5 n.V.
- Drittelergebnisse: 0:0, 3:3, 1:1, 0:1.
- Die Adler: Gravel – Gawanke, Cicek; Leslie, Kälble; Gilmour, Jokipakka – Szwarz, Esposito, Bennett; Ortega, Michaelis, Plachta; Fischbuch, MacInnis, Kühnhackl; Proske, Loibl, Heim.
- Tore: 1:0 Gogulla (21:06), 1:1 Szwarz (30:37), 1:2 Gawanke (31:16), 2:2 Akdag (35:16), 2:3 Kühnhackl (36:42), 3:3 Blank (37:05), 3:4 Gawanke (46:03), 4:4 Gogulla (58:28), 4:5 Esposito (64:08).
- Schiedsrichter: Andris Ansons und Christopher Schadewaldt.
- Zuschauer: 10.287.
- Strafminuten: Düsseldorf 10 – Mannheim 8.
- Nächstes Spiel: Adler – Straubing Tigers (Sonntag, 14 Uhr).
Eine Partie, die im ersten Drittel kaum Fahrt aufgenommen hatte, wurde nun vogelwild. In Unterzahl verwertete Kühnhackl seinen eigenen Nachschuss – 3:2, wieder lagen die Adler vorn (37.). Darüber freuen konnten sie sich aber nur 23 Sekunden lang. Alex Blank zog ab, Gravel bekam den Puck nicht zu fassen und beförderte diesen dann von Gogulla bedrängt ins eigene Tor (37.). Da Fischbuchs Schuss an den Pfosten klatschte (40.), blieb es zunächst beim 3:3.
Die Mannheimer waren bemüht, das Spiel zu beruhigen und wieder unter Kontrolle zu bekommen. In der Defensive standen sie nun kompakter, in der Offensive setzten sie immer wieder Nadelstiche. Und sie profitierten davon, dass Haukeland – eigentlich einer der besten DEL-Goalies – nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Gawanke zog ab, Haukeland griff daneben (47.). 4:3, zum dritten Mal lagen die Adler an diesem Abend vorn.
Matthias Plachta suchte die Entscheidung, doch der Puck blieb auf der Düsseldorfer Torlinie liegen (56.). Stattdessen ging es doch noch in Verlängerung, weil Nick Cicek in eigener Überzahl patzte und Gogulla zum 4:4 einlud (59.). Immerhin sicherte Esposito den Adlern in der Overtime den Zusatzzähler.
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