Mannheim. Nach einer Niederlage gegen Wolfsburg hatten die Adler Mannheim im Januar ihre Siegesserie gestartet, gegen Wolfsburg ist sie zu Ende gegangen. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins unterlag am Mittwoch den Grizzlys in der Deutschen Eishockey Liga mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:2).
Eakins kann sich derzeit den Luxus erlauben, Spielern regelmäßig eine Verschnaufpause zu geben. Bis auf den angeschlagenen Verteidiger Fabrizio Pilu standen dem Adler-Coach gegen die Grizzlys alle Mann zur Verfügung. Felix Brückmann löste im Mannheimer Tor den zuletzt starken Arno Tiefensee ab. Stefan Loibl und Matthias Plachta, die am Sonntag beim 3:1-Sieg in Augsburg außen vor gewesen waren, rotierten für Tom Kühnhackl und Daniel Fischbuch zurück in den Sturm.
Wolfsburg stellt die Adler in der Defensive vor Probleme
Vor 10.055 Zuschauern in der SAP Arena entwickelte sich ein ausgeglichenes erstes Drittel. Wolfsburg, das den Blau-Weiß-Roten vor einem Monat die bislang letzte Niederlage beigebracht hatte, spielte gut mit. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart profitierte davon, dass sie zuletzt gegen Bremerhaven einen 2:5-Rückstand in einen 6:5-Erfolg nach Penaltyschießen gedreht hatte.
Plachta leitete die ersten beiden aussichtsreichen Chancen der Adler ein. Zunächst bediente er Ryan MacInnis (2.), auch in der zehnten Minute bewies er ein gutes Auge, als er Nick Cicek sehenswert in Szene setzte. Der Verteidiger zog direkt ab, doch Wolfsburgs Torhüter Hannibal Weitzmann reagierte stark mit der Stockhand.
In der Defensive musste das Eakins-Team höllisch aufpassen. Spencer Machacek war ein ständiger Unruheherd, Nick Caamano scheiterte am Pfosten (10.). Richtig rund lief es aus Adler-Sicht noch nicht. Da passte es ins Bild, dass Abwehrspieler John Gilmour nach einem Kniecheck von Tanner Kaspick zur Behandlung in die Kabine humpeln musste (18.). In der folgenden Überzahl legte Kris Bennett den Puck am langen Pfosten vorbei, Jordan Szwarz hatte sein Visier zu hoch eingestellt (20.). Kein Wunder, dass Adler-Verteidiger Paul Mayer in der ersten Pause nur ein durchwachsenes Fazit zog: „Bislang war es zwar ein ordentliches Spiel von uns. Wir müssen aber mehr schießen und härter vor dem Tor arbeiten.“
Adler - Wolfsburg 1:2
- Drittelergebnisse: 0:0, 1:0, 0:2.
- Die Adler: Brückmann – Gawanke, Cicek; Fohrler, Kälble; Gilmour, Jokipakka; Mayer – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Szwarz, MacInnis, Plachta; Ortega, Michaelis, Bennett; Proske, Loibl, Heim.
- Tore: 1:0 Hännikäinen (30:59), 1:1 White (41:37), 1:2 Schinko (46:44).
- Schiedsrichter: Lukas Kohlmüller und Achim Moosberger.
- Zuschauer: 10.055.
- Strafminuten: Mannheim 6 – Wolfsburg 6.
- Nächstes Spiel: Düsseldorfer EG – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).
Der zweite Abschnitt begann mit einer guten Nachricht für die Mannheimer: Gilmour meldete sich fit zurück. Er sah, wie Brückmann den Rückstand verhinderte. In Unterzahl wehrte der Routinier erst den Schuss von Matt White ab, dann klärte er mit dem Rücken gegen Luis Schinko (26.).
Diese Wolfsburger Chance war ein Weckruf für die Adler, die danach mehr investierten, mehr Zweikämpfe gewannen. Kapitän Marc Michaelis hatte einen Geistesblitz, sein Pass landete direkt auf der Kelle von Austin Ortega, doch der US-Amerikaner fand die Lücke nicht (28.). Dann durfte es Maximilian Heim gleich dreimal probieren, er verlor aber das Privatduell mit Weitzmann (28.).
Die Adler konnten gute Chancen nicht in Tore ummünzen – dann trafen sie eben aus einer Situation heraus, die wenig erfolgversprechend war. Und dieses 1:0 hatte sich Markus Hännikäinen sowas von verdient. Der Finne gewann in der eigenen Zone den entscheidenden Zweikampf gegen John Ramage und fuhr danach mit voller Geschwindigkeit in die offensive Zone. Kristian Reichel legte ab, Hännikäinen hämmerte die Scheibe zur Mannheimer Führung in die Maschen (31.). Dass sein Schuss einschlagen würde, hatte der Finne wohl selbst nicht gedacht. Heitzmann tat ihm aber den Gefallen und griff daneben.
Mit der Führung im Rücken spielte es sich leichter. Die Mannheimer hatten einige Gelegenheiten, den zweiten Treffer nachzulegen. Kris Bennett scheiterte nach Ortega-Pass (32.), ein Schuss von Ortega prallte von der Bande vor den Wolfsburger Kasten, Weitzmann hätte den Puck um ein Haar ins eigene Netz befördert (36.). In Überzahl hatte Michaelis das 2:0 auf dem Schläger. Er hatte vielleicht zu viel Zeit und zu viel Raum, sein Schuss landete jedenfalls direkt bei Weitzmann (38.).
Wolfsburg dreht im dritten Drittel das Spiel
So überraschend, wie die Adler in Führung gegangen waren, so überraschend kassierten sie den Ausgleich. White zog aus dem Handgelenk ab, Brückmann versuchte mit der Stockhand zu klären, doch von dort sprang der Puck zum 1:1 über die Linie (42.) – es ging wieder von vorn los. Michaelis verpasste die direkte Antwort (43.), das sollte sich rächen. White fand im Powerplay zwar in Brückmann seinen Meister (46.), doch in doppelter Überzahl hämmerte Schinko den Puck zum 2:1 für Wolfsburg in die Maschen (47.). Da Gilmours Solo nicht von Erfolg gekrönt war (55.), blieb es bei der Adler-Niederlage.
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