Augsburg. Die Adler Mannheim hatten mit Spitzenreiter ERC Ingolstadt sowie dem Kellerkind aus Augsburg ein ambitioniertes Wochenende vor der Brust. Doch die Mannheimer präsentieren sich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auch nach der Länderspielpause weiterhin in guter Form.
Mit dem 4:3-Heimsieg über den Tabellenführer sowie dem 3:1-Erfolg im Allgäu, schaffte die Mannschaft von Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins nicht nur zwei Siege, sondern baute gleichzeitig ihre Punkteserie auf nun neun Spiele (acht Siege) in Folge aus. Auffällig: Die Balance im Team scheint mittlerweile absolut zu stimmen.
Powerplay als Schlüssel zum Erfolg
Während die Mannheimer gegen Ingolstadt bei Fünf-gegen-Fünf alle ihre vier Tore erzielten, konnten sie sich am Sonntag in Augsburg auf ihr Überzahlspiel verlassen. Denn alle drei Mannheimer Tore fielen mit einem Mann mehr auf dem Eis.
„Dass unser Powerplay geliefert hat, ist das Ergebnis unserer Arbeit im Training. Es war schön, zu sehen, dass wir heute dafür in dieser Art belohnt wurden“, sagte Eakins und Adler-Kapitän Marc Michaelis ergänzte: „Ich kann mich an Spiele aus der ersten Saisonhälfte erinnern, in denen das Powerplay dafür ausschlaggebend war, dass wir nicht gewonnen haben. Umso schöner ist es jetzt, dass wir uns gegen eine Mannschaft, die ums Überleben kämpft, auf unser Überzahlspiel verlassen konnten.“ Denn das Spiel bei Fünf-gegen-Fünf – da waren sich alle Mannheimer einig – war in Augsburg nicht gut genug.
Wie in der NHL: Adler agieren im Powerplay mit fünf Stürmern
Interessant: Die Blau-Weiß-Roten stellten beim Powerplay am Sonntag in Michaelis, Daniel Fischbuch, Austin Ortega, Kris Bennett und Jordan Szwarz gleich fünf Stürmer in eine Überzahl-Formation. Solch ein Vorgehen lässt sich mittlerweile zwar in der National Hockey League (NHL), der besten Eishockey-Liga der Welt, immer häufiger beobachten, in der DEL ist es aber eher noch eine absolute Seltenheit.
„Mit vier anderen Stürmern habe ich im Powerplay ehrlicherweise auch noch nicht auf dem Eis gestanden. Diese Konstellation haben wir aber schon vor einiger Zeit in Betracht gezogen“, erläuterte Michaelis und betonte: „Fischi (Adler-Stürmer Daniel Fischbuch, Anmerkung der Redaktion) macht an der blauen Linie einen sehr guten Job. Das hat er ja früher schon des Öfteren gespielt.“
Fischbuch war es auch, der am Sonntag die 1:0-Führung einleitete. Über Ortega und Michaelis fand der Puck wie an der Schnur gezogen den Weg zum langen Pfosten, wo Szwarz nur noch einschieben musste – 1:0 (8.).
Ausgerechnet Szwarz werden wohl nicht wenige in diesem Augenblick gedacht haben. Denn der Kanadier rotierte in Augsburg für Stefan Loibl, der am vergangenen Freitag gegen Ingolstadt in der 59. Minute noch das siegbringende 4:3 erzielt hatte, in die Mannschaft und traf sofort. Für Michaelis ein Qualitätsnachweis. „Es zeichnet die hohe individuelle Klasse einer Mannschaft natürlich aus, wenn ein Spieler frisch ins Powerplay kommt und direkt produziert“, sagte der 29-Jährige.
Dabei war Szwarz am Sonntag nicht der einzige „Neuling“, der punktete. Auch Bennett, der im Sturm Matthias Plachta ersetze, war erfolgreich. Der Flügelflitzer erzielte den 3:1-Endstand (40.). Zudem sammelte Zac Leslie, der in der Defensive für John Gilmour in die Aufstellung gerutscht war, eine Vorlage. „Natürlich möchtest du umso mehr punkten, wenn du vorher draußen gewesen bist“, sagte Michaelis.
Felix Brückmann fängt nächste Saison für die Kölner Haie
Die Ausgeglichenheit im Scoring ist schon die ganz Saison über eine Stärke der Adler – und könnte mit Blick auf die im März startenden Play-offs ausschlaggebend sein. Der gesunde wie mittlerweile auch unglaublich tiefe Mannheimer Kader, hebt den lange Zeit vermissten Konkurrenzkampf zudem auf eine höhere Stufe.
Doch apropos Play-offs: In diese werden die Mannheimer aller Voraussicht nach mit Torhüter Arno Tiefensee zwischen den Pfosten gehen. Der 22-Jährige bekam am Wochenende wieder den Vorzug vor Felix Brückmann. Letzterer soll nach Informationen dieser Redaktion unterdessen die Adler nach der Saison verlassen und bei den Kölner Haien anheuern.
Feinschliff statt großer Veränderungen
Den Play-off-Rhythmus können die drittplatzierten Mannheimer indes schon im Hauptrunden-Endspurt proben. Denn die letzten acht Spiele finden nun fast alle zwei Tage statt. Los geht es mit dem Heimspiel am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen die Grizzlys Wolfsburg.
Viel Zeit zum Trainieren bleibt also nicht. Das bestätigte auch Michaelis: „Es wird jetzt nur noch an Kleinigkeiten und Abstimmungen geschraubt. Du hast aber immer Punkte, auf die du regelmäßig zurückgehst, und versuchst, diese besser zu machen.“ Wie etwa das Fünf-gegen-Fünf nach dem Sieg in Augsburg.
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