In der Landesliga Odenwald ist die Vorfreude der 17 Vereine auf eine „richtige“ Spielrunde mit Hin- und Rückspielen groß. Nachdem die Saison 2020/21 nach acht Spieltagen wegen der Corona-Pandemie abgebrochen worden war, einigte man sich in der darauffolgenden Spielzeit 2021/22 mit 19 teilnehmenden Mannschaften auf eine Hinrunde als Qualifikation, während die bisherige komplette Rückrunde durch eine Teilung in eine Aufstiegs- und eine Abstiegsrunde verkürzt wurde. So kamen die Landesligisten jeweils auf 25 Punktspiele, während in der Spielzeit 2022/23 insgesamt 32 Partien zu absolvieren sein werden.
Die Mehrheit der Landesligisten zeigte sich erleichtert, dass trotz Corona wieder auf dem Rasen im Wettkampfmodus gekickt werden konnte. Beispielhaft ist der Kommentar von Martin Michelbach, Sportlicher Leiter des SV Königshofen: „Die Aufstiegs- und Abstiegsrunde in der vergangenen Saison war alternativlos. Durch dieses Spielsystem waren einige Spieltage weniger zu absolvieren. Fiasko oder Gewinn, die Frage hat sich nie gestellt. Wir sollten froh sein, dass wir so eine Saison mit 19 Teams durchgebracht haben.“
Landesliga Odenwald
Die ersten drei Spieltage
Samstag, 13. August:
16.00 Uhr: FC Schloßau – FV Lauda
Sonntag, 14. August:
15.00 Uhr: FC Grünsfeld – SV Königshofen, 1. FC Umpfertal – TSV Mudau, TuS Großrinderfeld – VfK Diedesheim, TSV Höpfingen – FV Reichenbuch, VfR Uissigheim – TSV Rosenberg, SV Neunkirchen – Spvgg. Neckarelz, SV Nassig – FV Mosbach
spielfrei: TSV Oberwittstadt.
Mittwoch, 17. August:
18.00 Uhr: Spvgg. Neckarelz – VfR Uissigheim, FV Reichenbuch – TuS Großrinderfeld, SV Königshofen – SV Nassig
19.00 Uhr: VfK Diedesheim – 1. FC Umpfertal, TSV Mudau – FC Grünsfeld
19.30 Uhr: FV Lauda – SV Neunkirchen.
Mittwoch, 24. August:
18.00 Uhr: TSV Rosenberg – TSV Höpfingen.
Mittwoch, 31. August:
18.00 Uhr: TSV Oberwittstadt – FC Schloßau
spielfrei: FV Mosbach.
Sonntag, 21. August:
15.00 Uhr: FC Grünsfeld – VfK Diedesheim, 1. FC Umpfertal, FV Reichenbuch, TuS Großrinderfeld – TSV Rosenberg, TSV Höpfingen – Spvgg. Neckarelz, VfR Uissigheim – FV Lauda, SV Neunkirchen – TSV Oberwittstadt, FV Mosbach – SV Königshofen, SV Nassig – TSV Mudau
spielfrei: FC Schloßau.
Alle Ligen und Klassen im Bereich des Badischen Fußballverbandes sind zum herkömmlichen Modus „jeder gegen jeden“ zurückgekehrt (siehe dazu auch Bericht auf Seite 3).
Wie so oft ist es schwierig, Prognosen über die Meisterschafts- und Abstiegsaspiranten abzugeben. Mit dem Verbandsliga-Aufsteiger Türkspor Mosbach verliert die Liga ihre spielstärkste und torgefährlichste Mannschaft. Schon in den Vorjahren gehörte Türkspor zu den Meisterschaftsfavoriten, scheiterte oft aber an der fehlenden Konstanz. Diesmal blieb die Mannschaft von Trainer Erol Arslan beharrlich am Ball und wurde belohnt. In der kommenden Runde dürften die Mosbacher Verbandsliga-Niveau erreichen und erfahren genug sein, um nicht wieder in die Landesliga zurückkehren zu müssen.
Einige Landesligisten mit besonders vielen Ab- und Zugängen befinden sich in einem tiefen Umbruch. So wird es manche Anlaufschwierigkeiten geben, bevor die Spielstärke dieser Mannschaften zum Tragen kommen wird. Beim FV Reichenbuch hat es zum Beispiel mit 15 Abgängen eine „Rundumerneuerung“ des Kaders gegeben. Dagegen müssen sich die Landesliga-Aufsteiger von Anfang an Respekt verschaffen und ihr Punktekonto rasch füllen. Von Vorteil ist dabei, dass an den ersten Spieltagen nicht unbedingt unlösbare Aufgaben anstehen.
Gut gerüstet scheint Aufsteiger TSV Mudau mit einem gut bestückten Kader und einer bereits gut eingespielten Mannschaft. Lange wartete der Meister der Kreisliga Buchen auf die Rückkehr in die Landesliga, der man zuletzt von 2003 bis 2006 angehörte.
Als Vizemeister der Kreisliga Tauberbischofsheim setzte sich der 1. FC Umpfertal in den Relegationsspielen gegen SV Wagenschwend und SG Auerbach jeweils mit 3:0 durch und stieg erstmals in die Landesliga auf.
Rolf Lang ist zurück
Eine unbekannte Größe ist die Spvgg. Neckarelz, die zuletzt in der Saison 2018/19 der Landesliga angehörte. Der mehrfache Aufstieg des Vereins mündete in mehrere Abstiege, doch in der Landesliga dürfte die Spielvereinigung in dieser Runde keine Abstiegssorgen bekommen. Dafür spricht auch, dass Trainer Stefan Strerath zum Weitermachen animiert werden konnte und ihm jetzt Rolf Lang als Co-Trainer zur Seite steht.
Viele Vereine sehen den FV Mosbach als ersten Kandidaten für den Meistertitel; nicht zuletzt deshalb, weil der Kader gut aufgestellt ist und eher noch verstärkt wurde. Ein belebendes Element wird auch Aufsteiger TuS Großrinderfeld als Meister der Kreisliga Tauberbischofsheim werden. Mit Jürgen Wöppel kehrt dabei ein erfolgreicher Trainer in die Landesliga zurück.
Ungewöhnlich vorsichtig formulieren die Vereine in unserer Umfrage die Saisonziele. Neun Landesligisten, also die Mehrheit der 17 Vereine, gibt den Klassenerhalt als Ziel an. So fällt es leichter, im Rückblick eine Runde als gelungen zu bewerten, obwohl man letztlich mit dem Tabellenplatz nicht ganz zufrieden ist. Forscher gehen es der FV Mosbach und der FV Lauda an. Während der FV Mosbach unter den ersten Drei ins Ziel kommen will, greift der amtierende Vizemeister FV Lauda in die Vollen und will diesmal die Runde auf Platz 1 beenden. Damit könnte die Mannschaft, die jetzt von Thorsten Lehnert trainiert wird, vergessen machen, dass sie am letzten Spieltag beim Lokalderby gegen Königshofen den Aufstieg hätte perfekt machen können.
Nahezu auf Augenhöhe spielten die Laudaer mit dem FC Grünsfeld, der zwar Kevin und Rouven Schmidt wieder an den FV verlor, dafür aber mit Alexander Albert von der Neckarsulmer Sport-Union einen mit 160 Einsätzen beim FSV Hollenbach erfahrenen Oberliga-Spieler gewinnen konnte. Das Grünsfelder Saisonziel „gesichertes Mittelfeld“ scheint etwas zu vorsichtig formuliert zu sein, wenn die Konkurrenz, etwa der SV Königshofen, die Mannschaft um Dominik Gerberich neben dem FV Mosbach als Meisterschaftsfavoriten bezeichnet.
„Klassenerhalt“ gibt auch der VfR Uissigheim an, obwohl er zuletzt in der Aufstiegsrunde eine gute Rolle spielte und der Kader fast unverändert zusammenblieb. Dem SV Nassig gelang als Zweiter der Abstiegsrunde in der vergangenen Saison der Klassenerhalt. Längst vergessen war zu diesem Zeitpunkt, dass der SV ein Jahr zuvor beim Abbruch der Saison 2020/21 auf den letzten Tabellenplatz eingenommen hatte. Wohl keine Mannschaft ist so erfahren im Abstiegskampf der Landesliga. Entsprechend stolz können Trainer Szymon Piechowiak und seine Mannschaft sein, dass sie schon im fünften Jahr ohne Unterbrechung der Liga angehören.
Das Eröffnungsspiel der Landesliga bestreiten der FC Schloßau und der FV Lauda am Samstag, 13. August. Die Saison endet mit dem 34. Spieltag am 29. Mai 2023.
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