Landesliga Odenwald

Grünsfeld will den Spitzenreiter knacken

Türkspor Mosbach kommt zum Topspiel. Sennfeld möchte im Kellerduell seine Reise ins Mittelfeld fortsetzen

Von 
Felix Röttger
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Zwar muss der FC Grünsfeld auf die Torgefährlichkeit von Alex Albrecht verzichten, trotzdem wollen die Gerberich-Mannen Spitzenreiter Türkspor schlagen. © Herrmann

Ein für beide Teams wegweisendes Spiel ist die Partie des VfK Diedesheim gegen den VfB Sennfeld, die beide überraschend am vorigen Sonntag gewannen. Diedesheim hat sich noch nicht aufgegeben, und mit dem 4:1-Auswärtserfolg in Königshofen setzte das Schlusslicht der Liga ein Ausrufezeichen. Von „Experten“ als erster Abstiegskandidat gehandelt, hat sich der Aufsteiger Sennfeld vom letzten Platz mit großer Ausdauer bis auf Rang zwölf vorgekämpft. Sowohl in den Heimspielen als auch auswärts wurde regelmäßig das Konto aufgebessert. Seit vier Spieltagen ist der VfB ungeschlagen. Für den Gastgeber ist jede Partie nicht erst seit dieser Woche ein Endspiel. Entsprechend hoch ist die Motivation, in der Abstiegsregion möglichst bald um den Relegationsplatz mitmischen zu können. Noch beträgt der Abstand satte zehn Punkte und auch die Konkurrenz schläft nicht. Im Hinspiel war es eine Stunde lang ein ausgeglichenes Spiel, doch beim Stand von 2:2 drehte Sennfeld groß auf und gewann 5:2.

Für eine Achterbahnfahrt der Gefühle sorgt derzeit der SV Königshofen, der sich mit einem stetigen „Auf und Ab“ immer noch im oberen Mittelfeld tummelt, auch wenn der Anschluss „nach oben“ inzwischen größer wurde. Mit elf Zählern mehr auf dem Konto und noch einem Spiel weniger hat die Spvgg. Neckarelz einen komfortablen Vorsprung, den sie im Heimspiel gegen die Messestädter noch ausbauen will. 20 Punkte holten die Neckarelzer aus den vergangenen acht Spielen, blieben dabei ohne Niederlage und sind folgerichtig favorisiert. Martin Michelbach verlangt als Sportlicher Leiter der Gäste trotz „dünner Personaldecke“ eine andere Leistung als bei der 1:4-Niederlage gegen Diedesheim: „Da hat von Anfang an hinten wie vorne nichts gepasst. Aber man muss auch sagen, dass es Diedesheim sehr gut gemacht hat und sich noch nicht aufgegeben hat. Wir werden uns erheblich steigern müssen, um in Neckarelz punkten zu können.“ Im Hinspiel hielt der SV Königshofen nach Toren von Dogukan Agdas und Enrico Rathmann die Spvgg. mit 2:0 in Schach. Kann der SV erneut einen Coup landen?

Der VfR Uissigheim trifft im nächsten Heimspiel auf den FV Lauda, der im Hinspiel immer wieder vergeblich ein Tor vorlegte, um dann in der Nachspielzeit noch den 3:3-Ausgleich zu kassieren. Im Rückspiel ist alles offen, wobei schon erstaunlich ist, dass der VfR aus den letzten zehn Spielen acht Punkte holte, während der FV mit nur sieben Zählern eine noch schwächere Ausbeute aufzuweisen hat. In dieser Partie dürfte die bessere Tagesform den Ausschlag geben, wer sich über drei wertvolle Punkte freuen darf.

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Großes Interesse weckt immer ein Spiel des Tabellendritten gegen den Tabellenführer. Der FC Grünsfeld schaut mit 13 Punkten Rückstand zwar schon Türkspor Mosbach weit hinterher, ist aber punktgleich mit dem TSV Mudau auf dem Relegationsplatz zwei. Daheim ist die Mannschaft von Spielertrainer Dominik Gerberich kaum zu schlagen. Nur Neckarelz hat mit einem 3:1-Auswärtssieg bisher drei Punkte entführt. Jetzt ist das Spitzenspiel eine Chance, die unglaublichen Lauf der Gäste wenigstens einmal zu unterbrechen. Im Hinspiel klappte dies überhaupt nicht, weil es nur Alex Albert gelang, das Spielgerät ins Mosbacher Gehäuse zu befördern. Viermal traf Türkspor ins Schwarze und der 4:1-Heimsieg war perfekt. Dominik Gerberich sieht eine schwere Aufgabe auf sein Team zukommen, meint aber: „Auch wenn uns einige wichtige Spieler fehlen werden, wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die dem Gegner alles abverlangen wird.“ Ausgerechnet fehlen verletzungsbedingt Alex und Lukas Albert, die bisher mit ihren 33 Toren exakt 60 Prozent aller Grünsfelder Treffer beisteuerten. Auch Jannik Kemmer ist verletzt und fehlt ebenso wie Louis Kordmann wegen eines Auslandsaufenthaltes. Fraglich sind Einsätze von Pascal Greulich und Benedikt Scherer.

Fünf Spiele blieb der TSV Tauberbischofsheim ohne Sieg, dann folgte eine Serie von vier „Dreiern“ in Folge. Weil auch die Konkurrenz nicht schlief, machten die Kreisstädter nur zwei Plätze gut uns stehen aktuell auf Rang sechs. Jetzt kommt der abstiegsgefährdete SV Osterburken, der auswärts erst einmal gewann. Aus dem Hinspiel bringt der TSV einen glatten 4:1-Auswärtssieg mit, darf sich aber nicht zu sicher fühlen (siehe dazu das nebenstehende Interview mit dem Trainer-Duo des TSV). Denn wenn es einmal läuft, ist den Römerstädtern einiges zuzutrauen. Der letzte Lichtblick war vor drei Wochen der 3:1-Erfolg beim SV Nassig.

Im Heimspiel des SV Neunkirchen gegen den TSV Rosenberg kann der SV seine bisher negative 5-1-6-Heimbilanz zumindest nach Punkten ausgeglichen gestalten. In Rosenberg behielt Neunkirchen klar mit 3:0 die Oberhand. Die Rosenberger wollen nach dem Erfolgserlebnis gegen Uissigheim nachlegen und kämpfen weiterhin um jeden Punkt. Die Moral der Mannschaft wurde belohnt, obwohl es gleich in der vierten Minute mit dem Uissigheimer Treffer eine kalte Dusche gab, dann aber das Spiel mit drei Treffern noch drehen konnte. In Neunkirchen ist Treffsicherheit besonders gefragt, denn Auswärtssiege gelangen bisher nur gegen drei Teams aus dem hinteren Tabellenfeld.

Schon vor dem Hinspiel beim TSV Oberwittstadt wartete der TuS Großrinderfeld seit vier Spielen auf einen Dreier. Mit der knappen 3:4-Niederlage kam noch ein weiterer Versuch dazu. Vor dem Rückspiel in Großrinderfeld ist die Situation noch dramatischer, denn mittlerweile wartet der TuS seit acht Partien auf einen Sieg. Endlich soll es jetzt daheim gegen die „Wittschter“ klappen. Der TSV entwickelte sich zum Remis-Spezialisten, denn vor dem 0:0 in Lauda und am Mittwochabend mit 0:0 in Uissigheim sprang schon vorher schon in weiteren Partien nur ein Remis heraus. So kann schnelle Befreiung aus den unteren Tabellengefilden nicht gelingen.

Der SV Nassig will im Heimspiel gegen den favorisierten TSV Mudau zu einem echten Prüfstein werden. Dazu muss aber nach drei verlorenen Spielen eine Kehrtwende gelingen. Im Hinspiel lieferte der SV Nassig den Mudauern einen harten Fight und hielt bis 20 Minuten vor dem Ende ein torloses Remis. Zwei Tore von Nicolas Sperl und Jannik Allgeier in der Nachspielzeit zerstörten dann alle Hoffnungen. Jetzt kann die Mannschaft von Trainer Szymon Piechowiak mit ihrer Heimstärke im Rücken befreit aufspielen und erneut alles versuchen, um die spielstarken Gäste in Schach zu halten. Kann die Mannschaft zumindest für eine Woche zum Spielverderber für die Gäste werden, die unbedingt gegenüber Grünsfeld ihren zweiten Platz verteidigen wollen?

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