Partie im Fokus

Abstand zur „Ersten“ für beide wichtig

Spitzenteam TSV Mudau II tut sich gegen Kellerkind SpG Leibenstadt/Sennfeld schwerer als erwartet. Ein Spiel um und gegen die Relegation

Von 
Michael Fürst
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Schwerer als erwartet tat sich der TSV Mudau II beim 2:1-Heimsieg gegen Leibenstadt/Sennfeld II. Um so größer war nach dem Schlusspfiff der Jubel über die drei Punkte, die sogar noch den direkten Kreisliga-Aufstieg bringen können. © Martin Herrmann

TSV Mudau II - SpG Leibenstadt/Sennfeld II 2:1

Mudau: Oeden, Püchner, Faulhaber (88. Knapp), Hauk, Mechler, Volk (82. Rosin), Mai, Partscht (67. Rögner), Galm (79. Dieterle), Münster, König.

Leibenstadt/Sennfeld: Toma, Costea (58. Kerbs), Wagner, Schwnk, Rudi, Schaas (88.) Schwarzer, C. Kunkel, A. Kunkel, Walter (72. Wolpert), Bauer, Rudolph (67. Schoch).

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Tore: 1:0 (8.) Hauk, 1:1 (20.) C. Kunkel, 2:1 (45.+1) Hauk. – Schiedsrichter: Thomas Hartmann (Werbach). – Zuschauer: 130.

Wenn man mal den Konjunktiv bemühen wollte, dann könnte man prognostizieren: Hätte dieses Spiel vor sechs Wochen stattgefunden, dann wäre es vom Ergebnis her gewiss eine klarere Sache geworden: Auf der einen Seite der TSV Mudau II – ein Spitzenteam der Kreisklasse A Buchen – auf der anderen die SpG Leibenstadt/Sennfeld II – ein Abstiegskandidat. Die Odenwäler hätten wohl nach dem frühen 1:0 mal eben durchgezogen, die Bauländer sich wahrscheinlich irgendwann ergeben.

Doch das Spiel fand eben im Hier und Jetzt statt, und Sportereignisse kennen keinen Konjunktiv. Genau deshalb war diese Begegnung eine enge Kiste bis zu letzten Minute, nach der die „Roten“ dezent jubelten, die „Gelb-Schwarzen“ enttäuscht und ernüchtert zu Boden sanken. Der Underdog lieferte dem Aufstiegsaspiranten im Anblick der prekären Tabellensituation einen beherzten Kampf und musste sich am Ende hauchdünn mit 1:2 geschlagen geben.

Direkt runter geht nicht

„Der Klassenerhalt wäre für uns wichtig, schon alleine mit Blick auf unseren Spielgemeinschaftspartner Sennfeld, der ja in die Landesliga aufsteigen möchte. In der A-Klasse wäre der Unterbau besser als in der B-Klasse“, sagte Leibenstadts Fußballabteilungsleiter Frank Zimmermann im FN-Gespräch. Noch kann es klappen mit dem Liga-Verbleib – entweder direkt oder über die Relegation. Direkt runter kann die SpG nicht purzeln, weil Schweinberg und Bödigheim, die sich beide in Spielgemeinschaften begeben (wir berichteten), am Ende der Runde die beiden Abstiegsplätze belegen werden. Leibenstadt/Sennfeld II hat am letzten Spieltag die schwerere Aufgabe: Daheim geht es gegen den designierten Vizemeister SV Großeicholzheim. Der punktgleiche Konkurrent um den direkten Klassenerhalt Adelsheim/Oberkessach tritt beim FC Schweinberg an.

Mit solch einer leidenschaftlichen Gegenwehr hatten die Mudauer offensichtlich nicht gerechnet – schon gar nicht nach dem frühen 1:0 durch Max Hauks Kopfball. Im Anschluss wirkten sie viel zu behäbig. Eine gewisse Passschlampigkeit gepaart mit einer Menge Leichtsinn, ließ den Blutdruck bei Trainer Ulli Binning rasch steigen. Eine dieser Ungenauigkeiten führte zum 1:1, als der Ball im Mittelfeld verspielt wurde, und SpG-Spielertrainer Christoph Kinkel per herrlichem Heber den Ausgleich markierte. Man merkte den Mudauern über weite Strecken nicht an, dass sie unbedingt in die Kreisliga-Relegation möchten – auch wenn Hauk mit seinem zweiten Treffer die erneute Führung und letztlich den Siegtreffer erzielte.

„Dabei wäre ein Aufstieg für uns wichtig, dass der Abstand zur ersten Mannschaft in der Landesliga geringer wird“, sagte Angelo Walter, Sportlicher Leiter beim TSV. Die Mudauer möchten die Leistungsdichte unter allen Spielern und die Durchlässigkeit zwischen beiden Teams möglichst hoch halten, um so auf Sicht noch stärker zu werden – in beiden Mannschaften. „Wir bekommen jedes Jahr gute Jugendspieler raus, denen möchten wir den maximalen sportlichen Anreiz bieten“, sagte Walter und hob in diesem Zusammenhang die gute Arbeit von Jugendleiter Nico Dieterle hervor.

Direkter Aufstieg noch drin

Mit einem Sieg im letzten Saisonspiel hat der TSV II das Aufstiegsspiel in die Kreisliga sicher. Mehr noch: Sollte der SV Großeicholzheim im letzten Saisonspiel (eben in Leibenstadt) patzen, wäre sogar noch der direkte Aufstieg drin. Doch die Mudauer haben zwar einen kurzen, aber umso schwereren Gang zu gehen: Die „Rot-Weißen“ spielen beim grün-weißen Nachbarn FC Donebach. Der FCD bestreitet hier sein letztes Spiel in Eigenständigkeit (geht dann mit dem FC Schloßau zusammen, wir berichteten), und Angelo Walter weißt: „Die werden uns sicher nichts schenken.“

Es bleibt enorm spannend am letzten Spieltag der A-Klasse Buchen. Auch Seckach darf noch zart auf die Relegation hoffen, während für Erftal nach dem jüngsten 2:2 dieser Traum geplatzt ist. Und unten – in der Tabelle, da ist es, wie beschrieben, nicht viel uninteressanter…

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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