Merchingen. Die Faschenacht im „Broggedorf“ hat am Sonntag mit dem großen kunterbunten und sehr originellen Fastnachtsumzug ihren Höhepunkt erreicht. Der Wettergott war den „Brogge“ sehr wohl gesonnen, denn da blinzelte schon mal die Sonne durch die dunkle Wolkendecke. So viele Besucher, es waren sicherlich mehrere Tausend, waren noch nie ins „Broggedorf“ gekommen. Sie standen dicht gedrängt am Straßenrand, um sich den außergewöhnlichen Gaudiwurm anzusehen und bejubelten die vorbeilaufenden originellen Gruppen, teils mit Motivwagen der unterschiedlichster Bauweise.
Da war vielmals ein lautes „Brogge Ahoi“, ein „Ahoi und Helau“ oder auch ein „Huja-Gagga“ zu hören. Der mit fast 40 Gruppen umfassenden Umzug setzte sich pünktlich um 13.31 Uhr im Schlosshof in Bewegung und lief durch die Straßen Merchingens. Für die musikalische Unterhaltung sorgten wie immer in bewährter Weise und im fastnächtlichen Outfit die vier Musikkapellen der Stadt.
„Entdeckerzwerge“ dabei
Traditionell angeführt wurde der Umzug von der „Hofkapelle“ der „Brogge“, die kräftig aufspielte und das dicht gedrängte Narrenvolk schon zum Schunkeln und mitsingen animierten. Nach dem mächtigen Präsidentenwagen mit ihrem Thema „Zuviel ist zuviel, jetzt reichts“ folgte die Mini- und Großgarde der „Brogge“, wo immer wieder der lautstarke Schlachtruf, „Brogge Ahoi“, zu hören war. Ein überaus großes und buntes Bild bot die überaus große Fußgruppe der „Entdeckerzwerge“ des Kindergartens Ravenstein, die sich als Feen verkleideten.
Nach dem großen Motivwagen der Fuchsschwänze aus Oberwittstadt, die sich dem Thema „Ägypten“ widmeten folgten die „Segemer“ Schlotfeger mit einer großen Fußgruppe. Die Musikkapelle aus Erlenbach brachte das närrische Volk mit ihren Liedern so richtig in Wallung.
Harry Potter meets Fastnacht
Nach der Fußgruppe der „Allezer Gääse und Hexen setzten sich die benachbarten „Hüngemer Schleufer“ mit Garde und Elferrat so richtig in Szene. Die „Aschhäuser Nachtwächter“ kamen auf Gleis 9 ¾ an und verkörperte mit ihrem Motivwagen „Schloss Hogwards“. Die Fußgruppe war als „Harry Potter“ unterwegs. Danach folgte der Wagen der Aichelscher Schnaischittler. Als „Holzmeister“ präsentierte sich der Jugendraum aus dem benachbarten Oberndorf, die auf dem Motivwagen eine große Motorsäge mit nach Merchene brachten.
Die „Bieringer Breggl“ waren wieder „gut druff“.
Ihr Motivwagen mit dem aufgebauten „Airport“ war ein besonderes „Highlight“. Viele Piloten und Stewardessen hatten sie mit dabei. Nach der Musikkapelle Ballenberg folgte die große Schar der „Rouschebercher Milchsäuli“, die auf der Straße wieder für Action sorgten.
Die Bieraktivisten aus Merchingen widmeten sich einem besonderen Thema: „Milliarden für die Welt und für die eigene Bevölkerung kein Geld.“ Danach folgten das THW aus Adelsheim und die Musikkapelle aus Oberwittstadt, die kräftig zur Unterhaltung aufspielten. Der Umzug war noch lange nicht zu Ende, denn eine große Fußgruppe der „Biermännle“ aus Schwabhausen bereicherte diesen, wie auch der Motivwagen aus Winzenhofen sowie die „Widdemer Schafböcke“.
Narren aus Grünsfeld
Mit einer großen Abordnung waren auch die Narren aus Grünsfeld gekommen. Originell war der Motivwagen aus Nitzenhausen und der Motivwagen aus Zimmern mit ihrem „Abrissskihüttle“. „Stirbt der Bauer, stirbt die Faschenacht“ stand auf einem großen Schild geschrieben. Begleitet wurden sie von einer großen Fußgruppe.
Die Strohbären aus Borke tanzten durch die Straßen. Den Abschluss bildeten die Pferdefreunde Osterburken, der Wagen des Bauernballetts sowie die Borkemer Hexen, die bei keinem Umzug im Broggedorf fehlen dürfen. Auch der Wagen der Boftschemer Rauchschwalben und der Wagen der Chaos Crew aus Berlsche waren wieder mit von der Partie. Von den Wagen und Fußgruppen prasselten viele Süßigkeiten in die Besucherreihen nieder, worüber sich insbesondere die kleinen und großen Kinder besonders freuten. Auch ein wärmendes Schnäpschen wurde angeboten.
Originellste Gruppen bewertet
Das „knallbunte Narrenspektakel“ wurde dann im Schlosssaal sowie auf dem restlos überfüllten Schlossplatz fortgesetzt. Die Ortsvorsteher der Ravensteiner Stadtteile haben auch in diesem Jahr die besten und originellsten Fußgruppen bewertet. Hier belegten die Fußgruppe „Flieger“ aus Aschhausen den ersten Platz, gefolgt von der Garde aus Hüngheim und den Rouschebercher Milchsäuli. Bei den besten Motivwagen belegte die Oberwittstadter Fuchsschwänz mit ihrer Pyramide den ersten Platz gefolgt vom Motivwagen aus Aschhausen und den Bieraktivisten aus Merchingen.
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