Höpfinger Gemeinderat tagte

Entwicklungskonzept vorgestellt

Fragebogenaktion, Fußgänger-Verkehrs-Check und Workshops schlugen voll ein. Auf der Zielgeraden zur ELR-Schwerpunktgemeinde

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ad
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Die Turnhalle Waldstetten ist der Abrissbirne geweiht. An ihrer Stelle soll das Dorfgemeinschaftshaus erbaut werden, das über ELR mit einer Million Euro gefördert wird. In seiner jüngsten Sitzung vergab das Gremium den Auftrag zum Bau eines Löschwasserbehälters. © Adrian Brosch

Höpfingen. Fragebogenaktion, Fußgänger-Verkehrs-Check und Workshops schlugen voll ein: Höpfingen befindet sich auf der Zielgeraden seines Wegs zur ELR-Schwerpunktgemeinde für die Förderphase 2024-2028. „Die Anerkennung würde einen erhöhten Fördersatz von 50 Prozent bei neuen Maßnahmen bewirken“, erklärte Bürgermeister Christian Hauk, als der Höpfinger Gemeinderat am Montag tagte.

Zunächst stellte Ines Breiding (Büro IFK, Mosbach) das Entwicklungskonzept vor. Sie ging auf den Maßnahmenkatalog ein, der private und kommunale Projekte bündelt.

Höpfinger Gemeinderat in Kürze

Der Auftrag zum Bau eines 200 Kubikmeter großen Löschwasserbehälters für das Waldstettener Dorfgemeinschaftshaus (Bauabschnitt 1) wurde zum Preis von 106 760 Euro an die Firma Alfred Link (Walldürn) vergeben. Das Projekt wurde einstimmig als außerplanmäßige Ausgabe beschlossen.

Keine Einwände hatte das Gremium gegen die Änderung des Flächennutzungsplans 2030 im Bereich „Solarpark Erfeld II“, in den man über die frühzeitige Beteiligung als Träger öffentlicher Belange und Nachbargemeinde involviert war.

Vertagt wurde der Abschluss eines neuen kommunalen Stromliefervertrags: Da der laufende Vertrag erst zum Jahresende 2023 ausläuft, stehe man noch nicht unter Zugzwang und könne auf etwaige Preisschwankungen reagieren. Aktuell rechnet man mit 40 000 Euro Mehrkosten pro Jahr. Eine Entscheidung avisierte Bürgermeister Hauk für den Herbst 2023 „in der Hoffnung fallender Preise“.

Ein weiteres Thema war die Wahl von Schöffen und Jugendschöffen für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028. Hier wurden Monika Frisch, Sven Dargatz, Jörg Heuduck und Andreas Reinhardt auf die Vorschlagsliste gewählt - 14 Bewerber gab es, vier Anwärter durfte die Gemeinde benennen. Die Liste der Jugendschöffen umfasst Tobias Herrndorff, Carsten Hauk, Daniela Kaiser-Hauk und Fabienne Sokol. „Hier entscheidet der Jugendhilfeausschuss des Kreises“, betonte Christina Fiederlein.

Einer Neufassung unterzogen wurde die Satzung über die Form öffentlicher Bekanntmachungen. Diese gestattet fortan neben der Verkündigung per Aushang an der Anschlagtafel auch digitale Hinweise auf der Homepage. Das bedeutet Kostenersparnisse von 1500 Euro pro Jahr; Herbert Frisch riet dazu, die Anschlagtafeln nicht außer Acht zu lassen: „Nicht jeder nimmt am Internet teil“. Einstimmig wurde die Neufassung befürwortet.

Mit einer Enthaltung gebilligt wurde die Waldumwandlung am Areal „Waldhütte“ im Distrikt „Großer Wald“. Die Weiterentwicklung des Geländes erfordere die Umwandlung der Nutzungsart einer Teilfläche im Radius von 30 Metern um die Hütte; der Antrag ist beim Regierungspräsidium zu stellen. „Gemeinsam mit dem Forst erarbeiten wir Lösungen“, so Bürgermeister Hauk.

Unter „Verschiedenes“ sprach Bürgermeister Hauk den „demnächst beginnenden“ Glasfaserausbau in Höpfingen und Waldstetten an; bezüglich Waldstetten verkündete er, dass die Submission zum Abriss der alten Turnhalle zugunsten des Dorfgemeinschaftshauses stattfand.

In eigener Sache rügte Martin Sauer massive Verunreinigungen durch Abfall: Nach dem Vatertag fand sich an einigen Orten, darunter am Fuß der Bürgermeister-Schell-Treppe, eine ganze Ladung Müll. ad

„Aus den Veranstaltungen heraus haben wir die Maßnahmen ebenso ausgelotet wie die Stärken und Schwächen Höpfingen“, bemerkte sie. Die Kataloge werden in kommunale und private Maßnahmen unterteilt; beiderseits greifen zusätzlich die Handlungsfelder „Demographie“, „flächensparende Siedlungsentwicklung“ sowie „Natur, Klima und Landschaft“. Zusammengefasst dienen sie alle der Weiterentwicklung Höpfingens und sehen etwa die Verbesserung von Wohnumfeld, Freizeitanlagen und Kultur sowie Kinderbetreuung und Flächenentsiegelung vor. Kurz erläuterte Breiding den Verfahrensweg: „Im September würde Höpfingen erfahren, ob man ELR-Schwerpunktgemeinde wurde oder nicht.“

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Bürgermeister Christian Hauk freute sich. Er fügte hinzu, dass „sämtliche Impulse aus der Bevölkerung kommen“, aber „noch lange nicht alles in Stein gemeißelt“ sei – ausschlaggebend sei am Ende auch die Finanzlage. Gemeinderat Thomas Greulich dankte Hauk sowie Ines Breiding für den Einsatz: „ELR ist das ideale Programm für Höpfingen, da vorhandene Strukturen aufgewertet werden“, hob er hervor und sprach von einem „guten Anreiz, Altbauten zu sanieren“. Dem stimmten Herbert Frisch und Martin Sauer zu: „ELR käme allen zugute.“ Lob galt auch der Bevölkerungsbeteiligung: „So kann ELR auch der Dorfentwicklung einen Schub nach vorn gewähren.“ Einstimmig wurden beide Maßnahmenkataloge befürwortet, was die Verwaltung zum Einreichen der Bewerbungsunterlagen (Fristende 15. Juni) ermächtigte. ad

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