Walldürn. Innenentwicklung ist zäh und Bedarf vor allem an Zeit. Jeder Kommunalpolitiker weiß, dass erfolgreiche Innenentwicklung ein gewisses Verhandlungsgeschick, Kreativität und private Mitstreiter braucht. Der hiesige Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, verschaffte sich dieser Tage in Walldürn einen Überblick zum aktuellen Stand der Innenentwicklung.
Dabei informierte er sich im Beisein von Bürgermeister Markus Günther, Bauamtsleiter Christian Berlin und seinem Stellvertreter Georg Feit über die Entwicklungen im Sanierungsgebiet „Untere Vorstadtstraße“.
Bei einem Rundgang wurde dem Minister das Entwicklungspotenzial aufgezeigt. „Den Charakter von „Klein-Frankreich“ zu erhalten und trotzdem zeitgemäß Wohn- und Lebensraum in der Stadt zu schaffen, ist eine Riesen-Herausforderung. Ich freue mich, dass dieser Spagat jetzt beherzt angegangen wird“, bemerkte der Minister und Abgeordnete nach dem Rundgang.
Aber der Reihe nach: Die Stadt Walldürn hat sich in den vergangenen Jahren der prekären Lage im Innenstadtbereich zielstrebig angenommen. Häuser und Gehöfte aufgekauft. Teilweise schon solche abreißen lassen und Grundstücke zum Teil an bauwillige Investoren weiter vermittelt. „Die kluge Flächenpolitik der letzten Jahre bringt uns in die glückliche Lage, dass wir nach Jahrzehnten bei der Innenstadtentwicklung nun endlich sichtbar weiterkommen können“, erklärte Bürgermeister Günther dem Minister, verbunden mit der Bitte um weitere Unterstützung. Dieser bedarf es vor allen Dingen bei der Eindämmung ausufernder Bürokratie und im Hinblick auf Vorschriften aus dem Denkmalschutz. „Wir sind uns der Historie unserer Altstadt bewusst und wollen diese im Wesentlichen auch erhalten, dürfen uns aber auch nicht Neuem verschließen. Sonst wird der Stadtkern sukzessive aussterben“, so Bürgermeister Günther.
Die grundsätzliche Bereitschaft sanieren und modernisieren zu wollen sei jedenfalls sehr positiv. Knapp die Hälfte der Anlieger im Sanierungsgebiet hätten ihre Bereitschaft gegenüber der Stadtverwaltung bekundet.
Zentrum als Initialzündung
Minister Peter Hauk sieht im Bau des neuen Gesundheitszentrums eine Initialzündung für eine zukunftsfähige Belebung der Innenstadt. „Öffentliche Infrastruktur in die Innenstadt zu ziehen ist ein kluger Schachzug und zeigt deutlich, dass man sich in Walldürn mit Nachdruck der Innenstadtbelebung widmet. Beispielhaft dafür ist auch der im Zentrum gelegene Neubau der Sport- und Spielhalle“, attestiert Peter Hauk.
Der Fokus liege neben der Wohnbebauung im Innerort aber auch auf der Attraktivitätssteigerung des Wohnumfelds, betont Christian Berlin und geht dabei auf die Anlage von Parkflächen an Stelle bisher dem verfall begriffener Wohnbebauung ein. „Unser Konzept ist so ausgelegt, dass Grünflächen und Parkplätze den Stadtkern attraktiver machen sollen.
Für Einheimische aber auch für Touristen“, fügt Günther an. Dies erfährt die vollständige Unterstützung des Ministers, was im Übrigen auch für die Stadtteile gelte. Die Mittel aus dem Stadtsanierungsprogramm oder auch dem Programm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) seien Gold wert bei der Wiederbelebung des Innerorts.
Der Minister wünscht abschließend weiter eine gute Hand bei der Mammutaufgabe Stadtentwicklung. „Die Stadt hat Schandflecken aufgekauft und die richtigen Investoren sowohl privat als auch unternehmerisch mit im Boot sitzen, so dass einer lebendigen Neuordnung an vielen Stellen nichts mehr im Wege steht. Dafür weiter viel Mut und viele Mitstreiter“, so Peter Hauk abschließend. pm
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