Breitbanderschließung

Landrat Schauder: „Es geht um die Zukunftsfähigkeit”

Mit dem am Donnerstag in Boxberg geschlossenen Kooperationsvertrag zwischen der Breitbandversorgung Deutschland (BBV), den 18 Kommunen und dem Landkreis, ist der Startschuss zum flächendeckenden Glasfasernetz gelegt worden.

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Heike von Brandenstein
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Landrat Christoph Schauder sowie die Kommunalchefs aller 18 Städte und Gemeinden im Main-Tauber-Kreis nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit der Breitbandversorgung Deutschland (BBV). © Heike von Brandenstein

Main-Tauber-Kreis. „Heute ist ein bemerkenswerter Tag für den Main-Tauber-Kreis“, gab sich Landrat Christoph Schauder durchaus feierlich in der Boxberger Umpfertalhalle. Für ihn galt es, den fünften und finalen Schritt in der langen Ausbauphase der Breitbandversorgung mitzugehen. Mit einem flächendeckenden Glasfasernetz soll jeder Haushalt mit einem Anschluss versorgt werden, der es will.

„toni.“ – mit einem Punkt dahinter – lautet der Anschluss, durch den die Digitalisierung im Landkreis einen riesigen Schub erhalten soll. Mit dem leistungsstarken Netz will die BBV ihre Internet-, Telefonie- und TV-Dienste anbieten. Die Bauzeit ist mit drei bis vier Jahren veranschlagt, die Projektkosten werden auf rund 135 Millionen Euro geschätzt. Sie werden vom Netzbetreiber und seinem Gesellschafter Infracapital ohne Förder- oder Steuermittel finanziert.

Hohe Relevanz

Voraussetzung ist allerdings eine Vorvermarktung von 20 Prozent bis Ende April, was im Main-Tauber-Kreis 13 198 Vertragsabschlüssen entspricht. Wird diese Zahl erreicht, gibt die BBV dem Landkreis und den 18 Städten und Gemeinden eine Ausbaugarantie.

Landrat Christoph Schauder betonte die hohe Relevanz des Themas Digitalisierung. Der Main-Tauber-Kreis habe 2016 eine wegweisende und richtige Entscheidung getroffen, als er auf den Breitbandausbau gesetzt habe.

Nur durch die bereits erfolgte Anbindung aller Schulen an die Glasfaser sei die Corona-Pandemie mit Homeschooling und Wechselunterricht überhaupt zu überstehen gewesen.

Auch das von vielen Arbeitnehmern genutzte Homeoffice sei ohne ein schnelles Internet nicht möglich. „Glasfasernetze sind die neuen Verkehrswege der Zukunft und die wesentliche Voraussetzung, um die Lebens- und Standortqualität zu erhalten“, so Schauder.

Der Landrat zeigte sich sicher, mit der BBV einen guten Partner gefunden zu haben, der bereits im Neckar-Odenwald-Kreis aktiv ist. „Die Chemie passt, das Angebot stimmt“, beschrieb er die bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit. Die niedrige Vorvermarktungsquote und die damit verbundene Ausbaugarantie habe überzeugt. „Jetzt müssen alle mithelfen, damit die Bagger rollen können“, appellierte Schauder.

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BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek zeigte sich erfreut über die Geschwindigkeit des Verfahrens im Main-Tauber-Kreis. Zwischen dem ersten Kontakt bis zum Unterzeichnungstermin des Kooperationsvertrags hätten nur acht Monate gelegen. Die Vorvermarktung soll am 1. August starten und Ende Februar abgeschlossen sein, so Maschek.

Mit dem Marketing werde sofort gestartet, der aktive Vertrieb beginne für den mittleren Main-Tauber-Kreis am 16. August. Es folgen die Gebiete im Nord-Westen und im Süd-Osten des Main-Tauber-Kreises.

Außerdem soll es „toni.“-Shops in der Wertheimer Eichelgasse 10 und in der Tauberbischofsheimer Hauptstraße 44 geben. In Bad Mergentheim ist man noch auf Standortsuche für die Vor-Ort-Präsenz.

Zudem sind Info-Veranstaltungen, Wurfsendungen, Hausbesuche, Vereins- und Vertriebspartnerschaften sowie Kooperationen mit Stadtwerken und Kommunen geplant. „Die ganze Klaviatur, die nötig ist, wird gespielt“, informierte der Geschäftsführer.

Bevor es zur coronagerecht organisierten Vertragsunterzeichnung ging, bekräftigte der Landrat nochmals, wie wichtig der Breitbandausbau für die Region sei: „Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises.“

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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